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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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Wichtigkeit, als
    dass wir sie noch länger aufschieben könnten. Ich wage zu hoffen, dass
    Sie etwas Licht ins Dunkel bringen werden. Seine Eminenz Kardinal
    Monti hat uns sein Privatbüro zur Verfügung gestellt.« Ciban musterte
    ihn, und Gasperetti rechnete schon fast damit, dass er ihm eine Abfuhr
    erteilte, doch dann stimmte der Präfekt dem Treffen zu.
    Als sie das Privatbüro Sergio Kardinal Montis betraten, erhoben sich die bereits anwesenden Kardinäle und grüßten höflich, um dann wieder auf
    ihren bequemen Renaissancestühlen rund um den großen, rechteckigen
    Tisch Platz zu nehmen, an dessen einem Kopfende Monti saß. Gasperetti
    hatte das unerquickliche Gefühl, dass mit ihrem Eintreten die
    Temperatur im Raum gesunken war.
    »Kommen Sie, setzen Sie sich, Marc«, erklärte Monti, der
    Kardinalstaatssekretär, bis zum letzten Konklave Cibans Vorgänger als
    Präfekt der Glaubenskongregation. »Möchten Sie einen Kaffee, Tee …
    oder etwas Stärkeres? Ich könnte Ihnen auch einen Scotch anbieten.«
    »Danke. Einen Kaffee, bitte.«
    Kardinal Bear, der der Kaffeemaschine am nächsten saß, erhob sich und
    schenkte Ciban eine Tasse ein. Bear leitete in Chicago eine der reichsten Diözesen der katholischen Kirche und galt als der einflussreichste
    Kardinal in den USA. Er und Benelli hatten gemeinsam in den
    Neunziger Jahren die vor allem in den Siebzigern von einigen Skandalen
    heimgesuchte Vatikanbank saniert. »Milch? Zucker?«
    »Nur Milch. Danke.«
    Ciban nahm die Tasse entgegen und stellte sie vor sich auf den Tisch.
    Alle Augenpaare ruhten auf ihm. Dann kam er zum Punkt. »Was haben
    die Herren Eminenzen auf dem Herzen? Worum geht es?«
    Gasperetti, der neben Monti und gegenüber Ciban Platz genommen hatte
    und sich ebenfalls für einen Kaffee entschied, erklärte ruhig: »Um die
    Gesundheit Seiner Heiligkeit. Wir brauchen ein Statement. Wie ist es um
    die körperliche und seelische Verfassung Seiner Heiligkeit bestellt?
    Sergio …« Er deutete respektvoll auf Monti, den ältesten Kardinal in der Runde, »konnte uns als Ihr Vorgänger im Amt des Großinquisitors leider
    nicht allzu viel sagen. Da wir aber wissen, dass Sie seit geraumer Zeit
    das Vertrauen Seiner Heiligkeit genießen und regelmäßig mit ihm
    sprechen, dachten wir, Sie könnten uns weiterhelfen.«
    »Es geht Seiner Heiligkeit gut. Er ist auf dem Wege der Besserung«,
    erklärte Ciban gelassen. »Dr. Lionello ist zuversichtlich, dass er bereits übermorgen seine Arbeit wieder aufnehmen wird.«
    Bear räusperte sich. »Soweit ich gehört habe, hat man Dr. Lionello in
    den letzten Tagen zweimal zu Seiner Heiligkeit gerufen – wegen eines
    Schwächeanfalls. Hat er die Ursache dafür herausgefunden?«
    Ciban nahm einen Schluck Kaffee zu sich und erklärte: »Gönnen wir
    Seiner Heiligkeit doch die kleine, inoffizielle Auszeit. Wie Sie alle
    wissen, hatte er seit dem Antritt seines Pontifikats einen
    Achtzehn-Stunden-Tag, und das sieben Tage die Woche. Es ist ein
    Wunder, dass er überhaupt so lange durchgehalten hat. Es wäre verfrüht,
    ihn jetzt schon darum zu bitten, seine Abdankung zu verfassen.«
    Kardinal Monti lachte, wobei sein greisenhaftes Lachen mehr einem
    Krächzen glich. Für einen Moment legte sich die Spannung im Raum.
    Dann fragte er: »Was ist heute Nacht geschehen?« Allerdings klang es
    mehr nach: Was ist heute Nacht wirklich geschehen?
    Ciban begegnete Montis Blick, und Gasperetti hatte für einen Moment
    den Eindruck, Funken zwischen den beiden Männern sprühen zu sehen.
    »Ich verstehe Ihre Frage nicht ganz, Eminenz«, erklärte der jüngere
    Kardinal förmlich.
    Monti wich Cibans Blick keineswegs aus. »Gibt es zwischen dem
    Zusammenbruch Seiner Heiligkeit und dem Zwischenfall in der Villa
    Benellis einen Zusammenhang?«
    Für einen Moment herrschte absolute Stille, dann antwortete Ciban:
    »Wenn hier ein Hammer zu Boden fällt und fünftausend Kilometer
    weiter ein Sturmtief angekündigt wird, besteht da noch lange kein –
    Zusammenhang.«
    »Vielleicht ist der Hammer aber doch für das Sturmtief verantwortlich«,
    entgegnete der Greis.
    »Was erwarten Sie von mir?« Ciban schaute mit finsterer Bedächtigkeit
    in die Runde, wobei sein Blick Gasperetti streifte und an Monti hängen
    blieb. »Dass ich Ihr Bewusstsein für die Eingebungen des Heiligen
    Geistes öffne?« Sein Blick haftete weiter auf Monti, als wüsste der greise Kardinal sehr genau, worauf sein Nachfolger anspielte.
    »Beruhigen Sie sich, Marc«,

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