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Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini

Titel: Lux Domini - Thomas, A: Lux Domini Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Thomas
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ein paar
    Knochen gebrochen. – Hat Seine Eminenz irgendetwas gesagt?«
    »Nicht direkt. Aber ich schätze, er wird Sie sprechen wollen, sobald Sie dazu in der Lage sind.«
    Das kann ich mir gut vorstellen, dachte Ben. Ganz gleich wie
    rücksichtsvoll Ciban ihn im Burgverlies der Villa behandelt hatte, in
    diesem Gespräch würde es ganz schön hart zur Sache gehen. Der
    Kardinal hatte ihn von dem Fall vorläufig abgezogen, trotzdem hatte er
    weiterermittelt. Damit hatte er einen direkten Befehl missachtet. In
    gewisser Weise grenzte das fast schon an Hochverrat.
    »Sind Sie dazu bereit?«, hakte Rinaldo nach.
    Ben räusperte sich. »Wenn Sie mich so fragen: Nein. Andererseits:
    Dieser Kelch wird wohl kaum an mir vorübergehen oder?«
    »Ich fürchte, nein. Was haben Sie eigentlich in der Villa von Kardinal
    Benelli gemacht?«
    Ben seufzte. »Nachforschungen.« In seinen überstreckten Muskeln und
    überdehnten Bändern tobte der Schmerz. Schwerfällig kämpfte er sich
    aus dem Bett und kam sich dabei vor wie ein alter Mann mit
    Gelenkrheumatismus. »Ich werde jetzt duschen und mir was Frisches
    anziehen. Danach werden wir weitersehen, okay?« Für einen Augenblick
    stand er auf wackligen Beinen, dann kippte er auf das Bett zurück. »Oder auch nicht. Ich fürchte, Seine Eminenz muss sich schon hierherbemühen,
    wenn er mich verhören will.«
    »Kein Problem«, sagte Rinaldo trocken und zückte sein Handy. »Ein
    Anruf genügt.«
    »Sie wollen ihn anrufen? Jetzt?«
    »Spricht etwas dagegen?«, sagte der Jüngere unschuldig. »Es ist nach
    siebzehn Uhr.«
    Es klingelte an der Tür. Energisch.
    Wenn man vom Teufel spricht, dachte Ben und sank in die Kissen
    zurück. Der junge Priester eilte zur Tür. Ben hörte, wie Rinaldo mit
    jemandem sprach, verstand aber kein Wort. Wie es aussah, erhielt er
    noch eine Galgenfrist.
    »Sie haben Besuch«, erklärte sein Betreuer und kehrte mit einer überaus
    hübschen Frau an seiner Seite zurück.
    »Ben!«
    Er richtete sich unter Schmerzen auf. Catherine ließ Rinaldo einfach
    stehen und eilte zu ihm.
    »Mein Gott, was ist passiert? Der Monsignore hat angedeutet, du hättest
    einen Unfall gehabt.« Sie nahm seine Hand und hielt sie fest.
    Ben und Rinaldo wechselten einen kurzen, unauffälligen Blick. Dann
    erklärte er: »Das stimmt. Allerdings nichts Schlimmes. Ich hatte noch
    einmal Glück.« Er wandte sich an den Jüngeren. »Rinaldo, würden Sie
    bitte …«
    Der nickte. Er wusste, dass Ben und Catherine seit ihrer Kindheit wie
    Bruder und Schwester waren. Doch aus genau diesem Grund kam er
    nicht umhin, Ben mit einem Blick der jungen Frau gegenüber zur
    Vorsicht zu mahnen. Kein Wort zu viel! »Ich bin dann mal im
    Wohnzimmer und schaue mir das Fernsehprogramm an«, erklärte er.
    »Danke.«
    Catherine hielt noch immer besorgt Bens Hand. Er fühlte sich nicht
    sonderlich wohl bei dem Gedanken, sie anlügen zu müssen.

    DER NÄCHSTE SCHRITT

31.

    Rom, Vatikan, Apostolischer Palast

    Es war nach achtzehn Uhr, als Seine Eminenz Kardinal Gasperetti den
    Präfekten der Glaubenskongregation in einem der weniger bevölkerten
    Flure des Apostolischen Palastes abfing. Gasperetti wusste, dass Ciban
    auf dem Weg von den päpstlichen Gemächern zu seinem Büro im Palast
    der Inquisition war, also gerade von seinem letzten Treffen mit dem
    Papst kam. Der Zeitpunkt für ein Gespräch konnte für Gasperetti und die
    Gruppe von hochrangigen Kardinälen, die er vertrat, kaum günstiger
    sein.
    »Wir müssen Sie sprechen, Marc«, sagte er unumwunden und blickte mit
    seinen klugen Wieselaugen zu dem erheblich größeren Präfekten auf.
    »Im Moment sind zu viele Fragen offen, auf die wir dringend eine
    Antwort benötigen.«
    »Wir? Wer ist wir , Eminenz?«, fragte Ciban neugierig.
    Natürlich, dachte Gasperetti, aus dem Wir würde sein Gegenüber sehr
    schnell das Warum ableiten können. Der Jüngere hatte ihn während
    diverser Kardinalstreffen mehr als einmal verblüfft. So auch im letzten
    Konklave. In gewisser Weise schwankte der Vorsitzende der
    Kongregation für die Bischöfe im Falle Cibans zwischen Sympathie und
    Antipathie, wobei zurzeit – aufgrund der heiklen Aufgabe, die Gasperetti verfolgte – ganz klar die Abneigung im Vordergrund stand. Darüber
    hinaus war Ciban nach dem Zwischenfall mit Ben Hawlett auch nicht
    gerade gut auf ihn zu sprechen.
    »Monti, Bear, Scipio, Delay und ich. Es tut mir leid, wenn ich Sie damit konfrontiere, aber die Angelegenheit ist von zu großer

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