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Luzie & Leander - 04 - Verblüffend stürmisch

Luzie & Leander - 04 - Verblüffend stürmisch

Titel: Luzie & Leander - 04 - Verblüffend stürmisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Belitz
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Geiger und Klarinettenspieler gewesen wären. Ich warf Serdan einen Blick zu. Er stand immer noch an seinem Platz und ja, sein linkes Knie zuckte – und er hatte seine Augen sogar von Suni gelöst.
    Los, Serdan, dachte ich, so fest ich konnte. Zeig’s ihnen. Ich durfte ja nicht, da ich meine Beine bedeckt halten musste, stellte ich schmollend fest. Es dauerte noch zwei weitere Songs, bis Serdan es ebenfalls nicht mehr aushielt und beinahe schüchtern die Bühne betrat. Sofort machten die Tänzer Platz und feuerten ihn klatschend an.
    Obwohl ich Serdan gerne beim Breakdancen zusah, weil er es fast besser konnte als Parkour, wandte ich mich schon nach seinen ersten Moves ab und drängelte mich durch die pfeifenden Zuschauer, um hinunter an den Strand zu laufen. Denn mir war nicht entgangen, dass Suni Serdan ähnlich bewundernd gemustert hatte wie er sie kurz zuvor.
    Ich erinnerte mich daran, wie Leander Serdan und mir bei unserer Vorführung auf der Klassenfahrt die Hüte auf die Köpfe gelenkt hatte, ohne dass die Jungs etwas gemerkt hatten. Der Effekt hatte die anderen fast umgehauen. Es musste genial ausgesehen haben. Während diesem Tanz waren wir ein Team gewesen, samt Leander, auch wenn Serdan und Billy nichts davon geahnt hatten. Serdan und ich hatten zusammen funktioniert wie ein Uhrwerk. Serdan, Leander und ich.
    Der Mond stand nun hoch über mir und schickte ein silbriges Schimmern über die Wellen, die sich in ihrem unendlichen Rhythmus auf und ab bewegten und dem Takt meiner Schritte anzupassen schienen. Ich hatte die ganze Zeit schon gemerkt, dass mir jemand folgte, und erschrak deshalb nicht, als sich zwei Arme von hinten um meine Schultern legten. Ich erschrak erst, als ich eine kratzige Wange an meiner spürte, denn ich hatte mit Suni gerechnet. Und Suni hatte trotz ihrer Verwandtschaft mit Shima keinen Bartwuchs.
    »Hey«, sagte Serdan leise. »Alles okay?«
    »Klar«, erwiderte ich kühl und wollte die Hände in die Hosentaschen stopfen, doch leider trug ich einen Rock. Ohne Taschen. Serdan ließ mich los und trat neben mich, um mir ins Gesicht sehen zu können.
    »Wen vermisst du denn jetzt?«, fragte er. »Seppo? Oder deinen heimlichen Freund?«
    »Seppo doch nicht«, wehrte ich herablassend ab. Das hier war alles furchtbar weit weg von Seppo und der Pizzeria Lombardi. Wenn ich an Seppo dachte, sah ich einen Pizzaofen und seine keifende Mutter und sonst nichts. Als wäre Seppo auf ewig an diesen Pizzaofen gefesselt.
    »Also denkst du an deinen heimlichen Freund.« Serdan spuckte seinen Kaugummi auf den Sand.
    »Noch mal zum Mitschreiben: Ich habe keinen heimlichen Freund«, fauchte ich. Serdan sah mich weiterhin von der Seite an, doch ich verfolgte stur das Spiel der Wellen.
    »Du bist echt gerissen, Luzie, alle Achtung. Wie hast du es geschafft, denen zu verklickern, dass du die Wahrheit sagst? Hast du dieser Shima etwa auch von Johnny Depp erzählt?«
    »Natürlich hab ich das nicht!«, rief ich. »Weil es nicht stimmt! Ich hab ihr etwas erzählt, was ich dir niemals erzählen könnte, weil du mich dann für noch verrückter hältst als …«
    »Ich halte dich nicht für verrückt, Katz«, unterbrach Serdan mich ruhig. »Ich glaub nur, dass du doch ein Mädchen bist wie die anderen …«
    »Ich bin kein Mädchen«, schnitt ich ihm das Wort ab. »Jedenfalls nicht wie Sofie oder Steffi oder Elena. Ich kann das gar nicht sein. Selbst wenn ich wollte.«
    »Siehst heute aber aus wie ein Mädchen.« Serdans Zähne blitzten im Mondlicht auf, als er grinste. Doch er wurde sofort wieder ernst. »Also gibt es da wirklich etwas, was du mir nicht erzählen willst.«
    Ich schwieg. Dieses Gespräch hatten wir schon mal gehabt. Und zwar mehrfach. Ohne Ergebnis.
    »Luzie, weißt du, warum ich überhaupt noch da bin? Weil ich die ganze Zeit merke, dass da etwas ist, und ich glaube, dass es mit deinem Plan zu tun hat, nur kapier ich nicht, was, und das macht mich echt wahnsinnig!«
    »Mich auch!«, gab ich wütend zurück. »Und es würde dich noch viel wahnsinniger machen, wenn ich dir davon erzählen würde! Es geht nicht, Serdan, bitte versteh das doch …«
    »Es gibt einen heimlichen Freund. Kannst du wenigstens das zugeben?«
    Ich pustete genervt die Luft aus. »Okay, gut, ich habe einen heimlichen Freund, aber nicht so, wie du denkst. Du hattest einen solchen Freund übrigens auch, jeder hat ihn, nur wissen die meisten nichts davon. Das ist alles.«
    »Ich hatte einen heimlichen Freund?« Serdan schaute

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