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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Knirschen von Beton, das auf die Straße stürzte, Beton, der krachend das Blech von Autokarosserien zermalmte, und das endlose Klirren von stürzendem Glas. Er konnte es immer noch nicht glauben und richtete sich zitternd auf.
    Menschen in weißen Gewändern, in blauen Uniformen, in Straßenkleidern lagen über die verwüsteten Straßen und die Gehwege hingestreckt. Einige bewegten sich, andere lagen still.
    Viele waren offensichtlich tot, verletzt oder zermalmt. Autos waren umgestürzt, ineinander verkeilt oder von einstürzendem Mauerwerk zerdrückt. Kein Haus war mehr heil. Der beißende Geruch von Benzin stieg ihm in die Nase. Er suchte nach einer Zigarette, zog aber die Hand schnell zurück und versenkte sein Feuerzeug in der Gesäßtasche, wo er erst danach suchen mußte, wenn er es wieder benutzen wollte.
    An einem vierstöckigen Gebäude war die Ostfassade zerstört worden. Glas und Backsteine hatten sich gelöst und lagen über den Parkplatz und über die Nebenstraße verstreut bis fast hin zu dem Platz, wo Tim Hamner gelegen hatte. Ein Brocken mit einem Erkerfenster hatte den Fond von Hamners Wagen durchschlagen. Das Benzin lief aus und bildete eine große Lache.
    Von irgendwoher hörte er Schreie. Tim versuchte, seine Ohren zu verschließen. Er wußte nicht, was er machen sollte. Und da bogen sie auch schon um die Ecke. Vorweg drei Mann im weißen Gewand. Sie schrien nicht, sie keuchten, sie waren völlig außer Atem. Die Rufe kamen von ihren Verfolgern.
    Da rief einer der Weißgekleideten: »Hilfe! Bitte, helfen Sie uns!«, und rannte auf Tim Hamner zu.
    Die Menge folgte ihm auf dem Fuße. Die Leute schauten Tim Hamner an, aller Augen waren auf ihn gerichtet, und er dachte, die werden glauben, ich gehöre zu ihnen ! Dann schoß ihm ein Gedanke durch den Kopf. Sie könnten mich erkennen . Sie könnten mich erkennen als den Mann, der den Hammer erfand …
    Die Zeit war zu kurz, um es sich genau zu überlegen. Tim langte in den Wagen und holte das tragbare Bandgerät heraus.
    Der junge Mann in der weißen Robe, der auf ihn zulief, trug einen schütteren blonden Bart, und sein hageres Gesicht war von Angst gezeichnet. Tim streckte dem Wächter sein Mikrofon entgegen und sagte vernehmlich: »Sir, bitte, einen Augenblick. Wie ist …«
    Der Mann, der sich um sein Opfer betrogen sah, spuckte aufs Mikrofon und rannte an ihm vorbei. Die beiden anderen Flüchtlinge sowie ein Großteil der Menge liefen weiter die Straße hinunter in eine Sackgasse, und das war natürlich verkehrt. Einige bullige Typen rannten an Tim vorbei und zerrten den Mann in der weißen Robe in das zerstörte Gebäude. Der andere blieb schweratmend stehen und schaute Tim an. Hamner hob erneut das Mikrofon. »Sir? Haben Sie eine Ahnung, wie das alles passieren konnte?«
    »Teufel … ja, Kumpel. Diese Hundesöhne … diese Wächter … haben uns aufgehalten … als wir nach Big Bear unterwegs waren. Sie … wollten den Kometen … durch ihre Gebete aufhalten. Das … hat nicht geklappt … und wir … saßen hier in der Falle … und wir … haben … die Hälfte dieser Dreckskerle umgebracht.«
    Es funktionierte! Irgendwie kommt kein Mensch drauf, einen Reporter umzubringen. Wahrscheinlich zu riskant: die ganze Welt schaut zu. Andere blieben nun ebenfalls stehen und scharten sich um Tim Hamner, nicht etwa, um ihn umzubringen, Es sah vielmehr so aus, als warteten sie, bis sie an die Reihe kamen.
    »Woher kommen Sie?« fragte einer.
    »NBS«, sagte Tim. Ersuchte in seinen Taschen nach der Pressekarte, die ihm Harvey Randall überreicht hatte. Da war sie.
    Tim zeigte sie kurz vor, aber er hielt den Daumen auf dem Namen.
    »Können Sie eine Nachricht übermitteln?« fragte der Mann.
    »Eine Nachricht an …«
    Tim schüttelte den Kopf. »Dies ist ein Aufnahmegerät, kein Sender. Meine Leute werden gleich da sein – hoffe ich.« Er wandte sich wieder an den ersten. »Wo wollen Sie jetzt hin?«
    »Ich weiß nicht. Nur raus hier, denke ich.« Es schien, als hätte er das Interesse an den entflohenen Wächtern verloren.
    »Danke, Sir. Würden Sie vielleicht unterschreiben …?« Tim holte einen Stapel NBS-Formulare heraus. Der große Mann schreckte zurück wie vor einem Skorpion. Eine Sekunde lang guckte er nachdenklich.
    »Vergiß es, Freund.« Er drehte sich um und ging. Die anderen folgten ihm, die ganze Gesellschaft trollte sich und ließ Tim bei den Trümmern seines Wagens zurück.
    Hamner steckte die Pressekarte in seine Hemdtasche, so daß die

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