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Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition)

Titel: Luzifers Heiliger (Die Londoner Drakulia Vampire #2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Enttäuschung waren an Stelle der Hoffnung getreten, die sie so jäh erfasst hatte, aber dann hörte sie etwas, was sie innehalten ließ.
    „–von Dewhurst“, stieg eine unbekannte, weibliche Stimme leise bis zu ihr hoch.
    „Was ist die Botschaft?“, erwiderte der Earl, seine Stimme war klar und deutlich zu hören, bis zu ihr hin.
    Maia kroch wieder zurück zu dem Treppenabsatz, und dann noch die nächste Treppe nach unten, und war sich wohl bewusst, dass man ihre nackten Füße dort sehen konnte, wenn man von der Eingangshalle nur hochblickte. Schaut nicht hoch.
    „Er bittet Sie zu kommen, das Mädchen zu holen“, sagte die Frau, die offensichtlich nur eine Botin war. „Im Black Maude’s.“
    Corvindale stieß einen kurzen, vulgären Fluch aus. „Sie ist im Black Maude’s?“
    Maia sah gerade noch seinen Kopf, als er auf dem Absatz kehrtmachte und loslief, sie nahm an, wieder den Flur hinunter, um sich für die Abfahrt bereit zu machen.
    „Warten Sie!“, sagte Maia und raste die Treppen hinab.
    Er wandte ihr das Gesicht zu, und ihre Blicke trafen sich, als sie hinuntereilte, und für einen Moment blieb Maia einfach die Luft weg. Er.
    Nein, unmöglich. Sie zwang sich zu atmen, ihre Aufmerksamkeit von seinen dunklen, glitzernden Augen wegzureißen. Er hatte eine weißes Hemd an, das schon etwas zerknittert war, und ein loses Halstuch, wie immer.  
    „Miss Woodmore“, sagte er, aber seine Stimme klang nicht ganz so gefühlskalt wie sonst. „Ich nehme an, Sie haben die Unterhaltung eben gehört.“
    „Ich komme mit Ihnen“, sagte sie.
    „Nein“, setzte er an, aber sie unterbrach ihn.
    „Doch. Sie ist meine Schwester. Vielleicht braucht sie mich. Wer weiß...“, die Stimme drohte ihr zu versagen, eine Mischung aus Verzweifelung und Angst machte sie schwach. „Wer weiß, was er ihr angetan hat.“
    Corvindale hielt ihrem Blick viel zu lange Stand und sagte dann abrupt, „Sie haben drei Minuten, um sich anständig anzukleiden.“ Er drehte sich um und schritt davon.  
    Maia schaute an sich hinunter. Für einen Moment hatte sie vergessen, wie wenig sie am Leib trug, und bemerkte, dass das Mondlicht sich über sie ergoss und über den dünnen, durchsichtigen Stoff sowie ihre nackten Füße.
    Drei Minuten würde ihr niemals reichen, aber sie musste es schaffen. Sie bezweifelte keinen Augenblick, dass Corvindale ohne sie abfahren würde.
    ~*~
    Dimitri hatte nicht damit gerechnet, dass die stets korrekte Miss Woodmore rechtzeitig zurück wäre, also war er überrascht und verärgert, als sie exakt drei Minuten später die Treppe herunterhastete. Das war es an ihr. Sie überraschte ihn immer wieder aufs Neue mit ihrer Sturheit und, so ungern er das zugab, ihrem Verstand. Selbst wenn er den großen Earl herauskehrte, gab sie keinen Zentimeter nach.
    Ein kurzer Blick verriet ihm, dass sie ihre Schuhe in der Hand trug, und dass ein weiter Umhang da über ein Kleid gezogen war, von dem er vermutete, es sei hinten nicht ganz zugeknöpft, Luzifer noch mal, und er bereute es für einen Moment wirklich bitterlich.
    Wenn er ihr ein wenig mehr Zeit gelassen hätte, müsste sie hier nicht lediglich halb bekleidet stehen. Obwohl – egal, was sie nun übergezogen hatte, alles war besser als jenes durchsichtige Ding da, das sie vorher angehabt hatte.
    Wortlos wies er sie an, ihm zum Seitenausgang zu folgen, wo sein Lakai mit dem Landauer wartete. Er hatte es aus einer Reihe von Gründen vorgezogen, sich in einer geschlossenen Kutsche fahren zu lassen, anstatt selber zu fahren – der geringste davon war, noch ein paar Hände zur Verfügung zu haben, sollte das für die Befreiung von Angelica vonnöten sein. Aber als er nun in das sehr kleine, sehr enge Kutscheninnere mit Miss Woodmore einstieg, bedauerte er diese Entscheidung. Er hätte Iliana noch mitnehmen sollen, denn sie war in einem Kampf genauso nützlich wie ein Mann. Und für eine sterbliche Frau schwang sie den Holzpflock recht gut.  
    Seine Begleiterin, eine sterbliche Frau aus ganz anderem Holz geschnitzt als Iliana, aber genauso starrköpfig und stur, zog sich gerade ihre Schuhe an. Der Umhang war ihr von den Schultern gerutscht und bestätigte es: ja in der Tat, ihr Kleid saß etwas locker, weil es hinten nicht richtig zugeknöpft war. Aus dem, was er über die derzeitige Mode wusste, war es sehr unwahrscheinlich, dass sie die Zeit gefunden hatte oder auch nur in der Lage war, sich ein Korsett anzuziehen, und das war ein sehr unangenehmer

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