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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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aber hielt inne, als ihr aufging, dafür müsste sie ihre Hände auf zwei recht hässliche Verbrennungen legen.
    Sie sah, das Rot aus seinen Armen hervorquellen, und auch an seinen Flanken, erkannte Cezars Signatur in den Wunden der Metallspieße, und fragte sich, wie Chas es geschafft hatte zu tun, was er getan hatte – sie zu tragen, zu rennen und zu töten und sogar noch Taschen zu durchsuchen – mit all diesen schrecklichen Verletzungen.
    Und zur gleichen Zeit peinigten sie jetzt Schuldgefühle, dass ihr nicht schon während ihres Schwertkampfes aufgefallen war, wie schwer er verletzt war. Sie war natürlich etwas abgelenkt gewesen ... aber zumindest hätte sie ihn als Rivalen besser einschätzen sollen, hätte zumindest das Ausmaß seiner Schwäche erkennen müssen.
    „Woodmore“, sagte sie noch einmal, eindringlich, zögerte immer noch, ihn zu berühren. Aber als er sich immer noch nicht rührte, musste sie es schließlich tun, und war entsetzt, als sie feststellte, wie glühend heiß seine Haut war. Er stöhnte, sein Kopf hing ihm kraftlos herunter, als ihre Finger ihm über die Schultern glitten.
    Auf dem Fußboden konnte er nicht bleiben, also hob Narcise ihn etwas ungelenk hoch – er war lang und seine Glieder wie die einer Puppe, und schwer, selbst für sie, und schaffte ihn auf das Bett. Und dann schaute sie ihn sich Stück für Stück genauer an.
    Sie hatte genug Wunden am eigenen Leibe erfahren, die ihr Cezar oder jede Menge anderer Freunde von ihm zugefügt hatten, um all die unterschiedlichen Anzeichen für Verbrennungen, Stichwunden, Schnitte und Prellungen zu erkennen, sie hatte auch reichlich Erfahrung in der Behandlung solcher Wunden, obwohl sie sich nicht sicher war, inwieweit das Waschen und Säubern von Wunden bei einem Sterblichen überhaupt half, da sie – im Gegensatz zu ihm – nun einmal nicht an Wunden sterben konnten.
    Aber sie tat alles, so gut sie konnte, und verwendete dazu das warme Wasser und die nicht ganz so sauberen Tücher, die man ihnen zusammen mit der Salbe gebracht hatte, um Blut, Schweiß und Dreck abzuwaschen. Narcise streifte ihm auch recht schamlos die Hosen ab, was ihn splitterfasernackt zurückließ, damit sie ihn nach weiteren Wunden absuchen konnte. Eine ganz besonders schlimme hatte sich unter der Hose versteckt, an seiner rechten Hüfte, und bei deren Anblick hielt sie für einen Augenblick erschrocken die Luft an.
    Selbst in diesem schlechten Licht konnte sie erkennen, dass, was auch immer da durch seine Haut gestochen und an der anderen Seite wieder ausgetreten war, es hatte den Stoff seiner Hose mitgenommen, so wie eine Nadel den Faden mitnahm. Die Wunde war grob eingerissen an den Rändern, und kleine Fasern von Stoff zierten die Einstichstellen.
    Und es roch. Natürlich rochen alle seine Wunden übel, aber diese hier roch besonders intensiv – und gar nicht gut. Es war eine hässliche, fette, ekelerregende Sorte von Geruch, der so unangenehm roch, dass er nicht einmal ihren Blutdurst weckte, nicht einmal in ihrem derzeitigen halbverhungerten Zustand, und er überlagerte auch einige der eher verlockenden Duftnoten an ihm. Sorgfältig reinigte sie diese Wunde. Versuchte alle Fäden und Stoffreste, die in der Wunde hingen, herauszuziehen, und wusste sie leistete hier ganze Arbeit, als er in seinem Fieberwahn zusammenzuckte und stöhnte. Aber diese Wunde musste beobachtet werden, denn es konnte gut sein, sie verheilte gar nicht.
    Die übrigen, so schlimm die auch aussahen, böse und finster, waren schmerzhaft, würden aber wohl heilen. Diese hier an seiner Hüfte ... vielleicht nicht. Als sie endlich mit allem fertig war, ging die Sonne schon auf und schickte gelbe Lichtstrahlen zum Fenster herein. Gefährlich für Narcise, aber dann wiederum: sie hatte seit über zehn Jahren die Sonne nicht mehr gesehen.
    Also stellte sie sich an das Fenster, vorsichtig auf die eine Seite dort, und schaute zu, wie das goldene Leuchten die Dächer und Häuser rund um diese heruntergekommene, kleine Schenke bemalte – so primitiv und verdreckt und schlicht im Vergleich zu ihrem vorherigem Wohnsitz, aber so willkommen.
    Außer den Häusern gegenüber und in der kleinen Gasse unten konnte sie nicht viel sehen, denn die Gebäude standen hier dicht an dicht, aber schon allein dieser gelbe Lichthauch ließ ihr die Brust vor Glück anschwellen.
    Nein, sie konnte da nicht hinausspazieren, sie konnte sich nicht in den goldenen Strahlen baden, noch konnte sie Blumen am Berghang

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