Lycana
gehört hierher, in die Beanna Beola!«
»Es waren nicht die Lycana, die ihn von hier entfernt haben, obwohl unser Pakt anders lautet!«, entgegnete Ivy kühl.
Der Alte ließ den Kopf hängen. »Nein, diese Schuld tragen wir und Áthair Faolchu konnte es nicht verhindern.«
Ivy verabschiedete sich von ihm. »Die Zeit drängt. Ich hoffe, dass wir den Pakt erneuern können, ohne dass wieder eine Zeit des Leidens und des Blutvergießens unsere Völker für Jahrhunderte entzweit.« Sie schritt davon, ohne sich noch einmal umzusehen.
Drei Fledermäuse lösten sich von der Decke und folgten ihr unauffällig. Erst als sie von der großen Höhle aus nicht mehr gesehen werden konnte, verwandelte sich Ivy wieder und führte die Freunde zurück ins Tal und nach Osten zur Burg Aughnanure.
EIN WICHTIGER HINWEIS
Falls die Freunde gehofft hatten, Anerkennung für diese wichtige Nachricht zu erhalten, so sahen sie sich getäuscht.
Sie flogen als Fledermäuse wieder bis zur Mine und wandelten sich im Schacht zurück. Ivy wollte auf keinen Fall riskieren, dass einer ihrer Freunde bei der Rückverwandlung Probleme bekam. Von der Mine rannten sie zurück zur Burg. Natürlich war ihr Fehlen bemerkt worden, und sobald sie in Sicht kamen, liefen ihnen die beiden Lycana, einige der Erben und - ihnen allen weit voraus - Seymour entgegen, den irgendjemand aus seinem Verlies befreit haben musste. Cameron und Mabbina begleiteten die Ausreißer in eisigem Schweigen in die Halle. Seymour schritt demonstrativ zwischen ihnen, statt sich wie üblich an Ivys Seite zu begeben.
»Ich glaube, er ist richtig sauer«, sagte Luciano.
»Nicht nur er!«, ergänzte Alisa. »Nun wissen wir bald, ob die Lycana im Bestrafen ebenso findig sind wie die Nosferas.«
Luciano schluckte. »Ich glaube nicht, dass ich das wissen will.«
»Und ich glaube nicht, dass sie das interessiert!«, meinte Franz Leopold.
»Lasst mich mit ihnen reden«, schlug Ivy vor. Die Freunde hatten nichts dagegen. Ivy wirkte überlegen und nicht im Mindesten schuldbewusst, als sie auf die beiden Lycana zutrat.
»Es lag nicht in meiner Absicht, euch zu beunruhigen oder euch Unannehmlichkeiten zu bereiten.«
»Ach ja? Unannehmlichkeiten?«, knurrte Cameron. »Wir haben eure Spuren bis zur Mine verfolgt, nachdem Ireen Seymour in der verborgenen Kammer entdeckt hat. Wir dachten ja erst, es sei ein Versehen, aber dass du ihn absichtlich dort hinuntergelockt hast! So etwas habe ich noch nicht erlebt.«
»So etwas gab es auch noch nie«, räumte Ivy ein, »und es tut mir in der Seele weh, dass ich das tun musste, doch Seymour hätte uns nicht so schnell folgen können, also hätte er versucht, uns aufzuhalten, und das konnte ich nicht zulassen. Ich werde die Aussprache mit ihm suchen, und dann müssen wir lernen, einander wieder zu vertrauen.«
»Schön gesagt! Und weiter? Was gab es so Wichtiges, dass ihr den Anweisungen von Donnchadh getrotzt und euch in Gefahr begeben habt? Hast du vergessen, dass der Krieg mit den Werwölfen jeden Augenblick aufflammen könnte?«
»Das ist mir mehr als bewusst. Ich danke dir für die Erinnerung, aber sie ist nicht nötig!«
»Seymour hat viel für dich geopfert!«, sagte Cameron leise.
»Es war seine Entscheidung, die den Werwölfen jetzt ein Argument für ihren Krieg liefert!«, gab Ivy noch leiser zurück, sodass Franz Leopold die Worte mehr ahnte, als dass er sie hörte.
Cameron war sichtlich unwohl zumute. Er trat einen Schritt zurück und sprach wieder lauter: »Und wir müssen fürchten, dass diese Vampire, die euch von Dunluce her verfolgt haben und noch irgendwo dort draußen lauern, etwas planen, das uns gar nicht gefallen wird. Denkt ihr, Tara hat den magischen Bann umsonst gelegt? Denkst du, die Anweisungen unseres Clanführers gelten für dich nicht, weil du etwas Besonderes bist? Gerade du müsstest wissen, welche Katastrophe es bedeuten würde, sollte euch etwas zustoßen.«
Jetzt schaltete sich Mabbina ein. »Auf der Suche nach euch haben wir die Spuren der fremden Vampire entdeckt. Wir waren nicht die Einzigen, die euch zur Mine gefolgt sind!«
Franz Leopold und Alisa sahen einander an. »Ihr habt sie nicht zu Gesicht bekommen, nicht wahr?«, fragte sie vorsichtig.
Mabbina schüttelte den Kopf. »Nein, sie sind gerissen und haben sich davongemacht. Genauso wie ihr vier, in einer Gestalt, die am Boden keine Spuren hinterlässt.«
»Wie viele waren es?«, wollte Franz Leopold wissen.
»Wir haben zwei wittern können«,
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