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Lycana

Lycana

Titel: Lycana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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zufloss. Seymour lief auf die Brücke hinaus, blieb stehen, witterte nach allen Seiten und jaulte dann mit in den Nacken gelegtem Kopf.
    »Bedeutet es das, was ich denke?«, fragte Alisa und drängte sich an Ivys Seite auf den Steg. Sie nickte.
    »Geh weiter!«, schimpfte Franz Leopold den Wolf, drängte sich an ihm vorbei und sprang ans andere Ufer. Der Dracas drehte den Kopf langsam nach links, dann nach rechts und wieder nach links. Mit einem Seufzer wandte er sich zu den anderen um.
    »Sie sind hier nicht rübergekommen. Ist es das, was der Wolf uns mit seinem Gejaule sagen will?«
    »Ja, die fremden Vampire haben den Steg nicht betreten«, bestätigte Ivy.
    »Vielleicht sind sie durch das Wasser gewatet, um ihre Spuren zu verwischen?«, sagte Alisa eifrig und begann, am Ufer entlang nach ihrer Witterung zu suchen. Seymour gesellte sich zu ihr und half. Sie fanden eine Stelle, an der der Geruch viel deutlicher war. Hier mussten sie sich ein wenig länger aufgehalten haben. Dann führte die Spur zum Bach hinunter und verschwand im Wasser.
    »Also doch!«, schimpfte Alisa. »Sie lassen das fließende Wasser ihren Helfer sein. Wir müssen beide Ufer absuchen. Vielleicht haben sie nur wenige Schritte im Bach getan, und wir können ihre Spur an der Stelle aufnehmen, an der sie den Wasserlauf wieder verlassen haben.«
    Franz Leopold kehrte über den Steg zurück und ging auf Ivy zu. »Täuschen mich meine Sinne oder kann ich Erleichterung bei dir spüren?« Nun starrten Alisa und Luciano sie ebenfalls an. Ivy lächelte ein wenig schief.
    »Du hast richtig gefühlt, Leo, aber halt«, sie hob die Handflächen und wich einen Schritt zurück. Seymour stellte sich sofort vor sie und knurrte. »Bevor euer Misstrauen wie eine Flamme in trockenem Holz auflodert, hört, warum mich dieses Gefühl überkam, als sich die Spur im Bach verlor. Dass wir die Eindringlinge  nicht würden finden können, hat sich auch Alisa bereits gedacht. Warum sonst hätten die anderen Lycana die Spur aufgeben sollen?« Franz Leopold schnaubte abfällig, aber Ivy ignorierte es.
    »Eine Fährte vom Wasser abwaschen zu lassen, dass kein Bluthund ihr mehr folgen kann, ist ein einfacher Trick, den selbst viele Menschen kennen. Für Vampire gibt es jedoch noch andere Möglichkeiten, keine Spuren zu hinterlassen - je nachdem, wie mächtig sie sind und welche speziellen Fähigkeiten sie haben.«
    »Du meinst, wenn es ihnen möglich gewesen wäre, sich in Nebel aufzulösen oder in eine Fledermaus zu wandeln, dann hätten sie es auch getan«, meinte Luciano, der lange geschwiegen hatte.
    »Ja genau. Ist es nicht ein Gefühl der Erleichterung wert, zu erfahren, dass die Kräfte des Gegners nicht so stark sind, wie man zuerst befürchtet hat?«
    Franz Leopold hob die Schultern. »Und selbst wenn sie sich in irgendwelche Flugungeheuer verwandeln könnten, was würde das ausmachen? Sie sind vermutlich nur zu fünft und sie befinden sich in einem fremden Land.«
    Die Freunde beschlossen, dem Bachlauf zu beiden Seiten zu folgen, bis sie die Spur wiederfanden, doch dazu kam es nicht.
    »Da ist jemand!«, rief Luciano, und alle fuhren herum.
    »Das sieht nach Ärger aus«, sagte Alisa, als sie die Gestalten erkannte, die ihnen entgegeneilten.
    »Ja, das vermute ich auch«, bestätigte Franz Leopold ungerührt. Luciano dagegen zog ein wenig das Genick ein, als die drei Schatten auf sie zustürmten.
    »Lernt ihr denn gar nicht dazu?«, stöhnte Hindrik. Matthias und Francesco begnügten sich damit, ihren Herren finstere Blicke zuzuwerfen.
    »Wir lernen doch dazu«, entgegnete Alisa und feixte. »Es fällt uns immer leichter, uns euren wachsamen Sinnen zu entziehen. Das sind wertvolle Lektionen!«
    Hindrik bedachte sie mit einem strafenden Blick. »Alisa, du bist zu gerissen für einen gealterten Vampir.«
    Sie versetzte dem Servienten, der seinem Aussehen nach zu urteilen in der Blüte seiner Jahre stand, einen Rippenstoß. »Spotte nicht!«
    »Ich bin ganz ernst. Und die Lage ist es auch! Das ist kein Spiel! Eine Servientin wurde vernichtet. Habt ihr das schon vergessen?«
    Alisa senkte beschämt den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Deshalb wollen wir ja helfen, die Mörder zu finden.«
    »Und begebt euch dabei in Gefahr!«, polterte Hindrik.
    »Wir sind doch zu viert und haben Seymour dabei«, verteidigte sich Alisa kleinlaut, doch Hindrik ging nicht darauf ein.
    »Folgt mir schnell, wenn ihr nicht erleben wollt, wie es ist, wenn Donnchadh einen seiner Zornanfälle

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