Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

Titel: LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
Vom Netzwerk:
laut.
    Charlotte sah sie an. »Ja, das muss Quinlan sein. Weißt du noch, wie sich dieser Typ dafür eingesetzt hat, Thayer zu finden? Er war wie Kapitän Ahab, der Moby Dick hinterherjagt. Es hat ihn verrückt gemacht, dass er ihn nicht aufspüren konnte. Alle sagen, dass die Strafe deshalb so hart ist – und dass Quinlan nur behauptet, Thayer habe sich der Verhaftung widersetzt.«
    Emma zog die Augenbrauen hoch. Konnte das stimmen? Schaffte es der Anwalt womöglich, dass Thayer noch vor seiner Anhörung auf freien Fuß gesetzt wurde? Sie wollte gar nicht daran denken, was das bedeuten könnte.
    »Laurel ist ziemlich sauer auf dich, was?«, fragte Charlotte.
    Emma nickte. »Sie glaubt, es sei meine Schuld, dass Thayer im Knast sitzt.«
    »Okay«, sagte Charlotte. Ihre Stimme war so ausdruckslos wie ihre Miene. Emma fragte sich, auf welcher Seite sie in der Thayer-Debatte eigentlich stand. Madeline und Laurel gaben eindeutig Emma die Schuld an Thayers Misere, während Charlotte sie verteidigt hatte. Andererseits hatte Emma aber heute gesehen, dass auch Charlotte die Petition für Thayers Freilassung unterzeichnet hatte. Vielleicht wollte sie einfach neutral bleiben und möglichst kein Öl in irgendwelche Feuer gießen.
    »Was glaubst du, wie kommt Mads mit der ganzen Thayer-Sache klar?«, fragte Emma möglichst gleichgültig und schob sich ein Bonbon in den Mund. »Mit mir redet sie ja nicht darüber.« Charlotte und Madeline hatten in letzter Zeit viel gemeinsam unternommen. Möglicherweise hatte Madeline Charlotte irgendetwas über Thayer erzählt, was Emma helfen konnte, seine Beziehung zu Sutton zu verstehen.
    Charlotte hielt den Blick auf die Straße gerichtet. »Sie ist definitiv nicht glücklich darüber, so viel ist sicher. Anscheinend benimmt sich ihr Vater noch schlimmer als sonst. Die Stimmung ist ziemlich mies.«
    »Glaubst du, sie … verbirgt etwas?«, fragte Emma und zerbiss ihr Bonbon.
    »Was denn?«
    Gute Frage, dachte Emma. Sie tappte völlig im Dunkeln. »Vielleicht Informationen über Thayer. Darüber, wo er die ganze Zeit war.«
    Charlotte wendete den Blick von der Straße ab und schaute Emma ungläubig an. »Ich glaube, Mads fragt sich dasselbe über dich.«
    Emma schluckte mühsam und wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Hatte Sutton gewusst, wo Thayer hingegangen war?
    Ich bezweifelte es. Ich hätte Thayer sicher nicht all diese Fragen gestellt und ihm seine Geheimniskrämerei vorgeworfen, wenn ich Bescheid gewusst hätte.
    Vor dem Nachbarhaus der Vegas fuhren zwei halbwüchsige Jungs auf einer selbst gebauten Rampe in der Auffahrt Skateboard. Ihre Mutter betrachtete sie mit verschränkten Armen und säuerlicher Miene.
    »Es würde mich allerdings nicht überraschen, wenn Mads etwas verbirgt«, sagte sie achselzuckend.
    »Wieso?«, fragte Emma und versuchte, nicht zu eifrig zu klingen.
    »Na ja.« Charlotte parkte und legte die Fingerspitzen auf die Mittelkonsole. »Weil alle Vegas Geheimnisse haben.«
    Bevor Emma nachhaken konnte, stieg Charlotte aus dem Auto, zog ihren Jeansmini zurecht und ging zur Eingangstür des Adobehauses. Auch Emma stieg aus und folgte ihr. Als sie die Hand hob, um zu klingeln, sagte Charlotte »Nicht nötig«, und suchte in ihrer schwarzen Knautschtasche herum. »Ich habe den Schlüssel.« Sie zog einen Schlüsselring mit einer schräg aussehenden Minipuppe aus der Tasche und hielt Emma zwischen Daumen und Zeigefinger einen bronzefarbenen Schlüssel entgegen.
    »Du hast einen Schlüssel zum Haus der Vegas?«, fragte Emma verdutzt.
    Charlotte sah Emma merkwürdig an. »Äh ja, seit der achten Klasse. Und deinen habe ich auch. Und du meinen, Fräulein Alzheimer.« Sie runzelte die Stirn. »Du hast hoffentlich meinen Schlüssel nicht verloren. Mein Dad flippt aus, wenn er die Schlösser austauschen muss.«
    »Nein, ich habe ihn«, log Emma, obwohl sie keine Ahnung hatte, wo Charlottes Schlüssel sein konnte. In ihrem Verstand öffnete sich plötzlich eine Gletscherspalte. Sie dachte an die Person, die vor ein paar Wochen versucht hatte, sie in Charlottes Küche zu erwürgen. Zuerst hatte sie Suttons Freundinnen verdächtigt – da der Alarm nicht losgegangen war, musste der Angreifer entweder im Haus gewesen sein oder den Code der Anlage kennen. War es möglich, dass Thayer Madelines Schlüssel zu Charlottes Haus gestohlen hatte? War er irgendwie an den Code der Alarmanlage gelangt?
    »Aber könntest du mir euren Code noch mal sagen?«
    Emmas Herz hämmerte,

Weitere Kostenlose Bücher