Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)
selbst dieser Folter aussetzte. Immer musste er an Keith denken und dann erschien ihm die Verwandlung nur noch als eine zu milde Strafe.
Seine Brust schwoll an, die Rippen sprangen auseinander, mussten Platz schaffen für riesige Organe, für Muskeln, die sich unter seiner brennenden Haut türmten. Er war nun schon zu geschwächt, um noch zu schreien. Die Verwandlung kostete alle Kraft und das Schlimme war, sie war noch immer nicht vollendet.
„Herr Blackdoom!“, schreckte ihn damals plötzlich die aufgeregte Stimme Marthas auf.
Er hob den Kopf und sah die kleine Frau nur wenige Schritte entfernt im Wohnzimmer stehen. Sie starrte ihn an. Übelkeit stieg in ihm hoch. Wieso war sie hier?
Mit letzter Kraft begab er sich auf alle Viere und versuchte aus ihrem Blickfeld zu krauchen. Sie durfte ihn nicht so sehen. Aber dafür, war es zu spät. Sie hatte längst gesehen, was menschlichen Augen verborgen bleiben sollte.
Natürlich war sie vor Angst starr geworden und rührte sich nicht. Correy musste daran denken, wie die Leute seinen Bruder angesehen und schließlich die Jagd auf ihn eröffnet hatten, weil sie glaubten, Werwölfe seien Ausgeburten der Hölle. Nun, wie sollte er es ihnen und vor allem Martha verübeln? Er selbst hatte Keith ebenfalls gefürchtet. Nur wusste er es nun besser.
„Gehen Sie, Martha“, wollte er sagen, aber es kam nur ein Grollen aus seiner Kehle. In dieser Gestalt konnte er nicht sprechen. Es klang fast wie das Jaulen eines verwundeten Hundes. Dies musste der Moment gewesen sein, in dem Martha eine Entscheidung traf, die ihn überraschte.
Sie verließ ihn nicht, sondern kombinierte schnell und zog die Vorhänge zu. Correy blieb erschöpft liegen. Ganz langsam und unter weniger schmerzhaftem Druck schob sich alles an seinem Körper wieder an seinen angestammten Platz zurück. Die Kleider lagen zerfetzt neben ihm und er war nackt. Lag auf dem Bauch, mit dem Gesicht nach unten und wusste nicht was er sagen sollte. Sein Herz pochte so heftig in den Ohren, dass er Marthas nahende Schritte kaum durch das Rauschen hindurch hörte.
Seine menschliche Gestalt musste ihr die Angst genommen haben. Sie hockte sich neben ihn. Kurz zögerte sie, dann legte sie die Couchdecke über ihn, so dass er sich darin einhüllen und aufsetzen konnte. Als er sie ansah, suchte er vergebens nach Abscheu in ihrem Gesicht. Er verstand das alles nicht. Hätte sie nicht schreiend fortlaufen und die Polizei holen müssen? So wie es die Menschen immer taten, wenn sie auf einen seiner Art stießen.
„Geht es Ihnen besser?“, fragte sie leise.
Ihr Atem ging rasch. Er sah es an den hektischen Bewegungen ihres Brustkorbs. Noch war es ihr nicht ganz geheuer, doch sie hatte sich dazu entschieden, erst einmal zu bleiben.
Er nickte zögerlich. „Was tun Sie hier?“
„Ich hatte vergessen, die Waschmaschine auszustellen und bin noch mal zurückgekommen.“
Ihr Pflichtbewusstsein hatte sie also zurückgeführt. „Martha, was Sie heute Abend gesehen haben ... ich muss Sie bitten ...“
„Sie können sich auf mich verlassen.“
Sie hatte gewusst, was er sagen wollte. Später hatte er erfahren, warum sie an diesem Abend entschieden hatte, seine Vertraute zu bleiben. Er hatte sie an ihren Sohn erinnert, der in die USA ausgewandert war und zu dem sie keinen Kontakt mehr hatte. Die Ähnlichkeit sei über das Äußere hinaus gegangen. Und sie habe von Anfang an gespürt, dass er kein schlechter Mensch sei. Außerdem habe er ausgesehen, als brauche er Hilfe. Und Menschen, die Hilfe brauchten, verweigerte Martha sich nie.
„Hatten Sie Erfolg mit der Wolfsängerin?“, fragte Martha und holte ihn in die Gegenwart zurück.
„Leider nicht“, sagte er. Seine Hand glitt wie von selbst zu dem Kristallanhänger. „Sie ist nicht erschienen.“
Martha setzte sich neben ihn und drückte mütterlich seine Hand. Ihr freundliches Lächeln spendete wie so oft Trost und er war dankbar für ihre Zuneigung
„Machen Sie sich keine Sorgen. Sie wissen doch nun, dass sie in der Stadt ist. Jetzt brauchen Sie nur noch etwas Geduld, um sie wiederzufinden. Sie haben schon ganz andere aufgespürt.“
Das stimmte und hob seine dunkle Stimmung etwas. Seine Nase hatte ihn nie im Stich gelassen. Und ihren Duft hatte er sich eingeprägt.
Theresa war sehr spät aufgestanden. Sie hatte verschlafen, was sie auf den hohen Blutverlust vom Vorabend schob, und hatte unter starkem Zeitdruck gestanden, denn es gab einiges vorzubereiten. Levan
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