Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)
bodenlangen Schal von Theresas Hals und musterte die Bisswunde, die er ihr vorletzte Nacht zugefügt hatte.
„Ich hätte Lust auf einen kleinen Imbiss, bevor unser Gast erscheint. Was meinst du, Maeva?“
Theresa machte einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. Doch ihre Bewegungen waren schwammig, zögerlich.
„Ich bin ebenfalls sehr hungrig, Liebster“, hauchte Maeva, die inzwischen hinter Levan aufgetaucht war, in sein Ohr.
Ihr Blick glitt über Theresas Kleid und natürlich erkannte sie sofort, dass es ihres war. Ihre Augen glühten vor Zorn. Aber dann setzte sie ein süffisantes Lächeln auf. Wie durch Watte formte sich der Gedanke, dass Maeva irgendetwas im Schilde führte. Levan drehte den Kopf und neigte ihn in Maevas Richtung. Der Anblick ihrer innig verschmelzenden Lippen ließ Theresa zittern. Wieso war er so grausam zu ihr?
„Ich möchte nicht“, sagte sie.
„Das war keine Bitte, Theresa“, sagte Maeva kalt und ihr teuflisches Grinsen wurde noch breiter.
Theresa hoffte, dass Levan ihr das ersparen würde.
Aber alles, was er tat, war in Richtung des Bettes zu nicken und ihr damit zu verstehen zu geben, dass sie hereinkommen sollte.
„Leg dich hin.“
Sie war seine Blutsklavin. Auch wenn sich alles in ihr dagegen sträubte, so hatte sie doch keine andere Wahl als zu tun, was er ihr befahl. Mit weichen Knien betrat sie das Gemach, schritt an dem Paar vorbei und setzte sich auf die Matratze, die noch warm war. Levan folgte ihr und drückte sie mit der Hand an der Kehle auf das Bett, so dass sie nur schwer zu Luft kam.
„Komm zu mir, Maeva“, sagte er einladend und reichte ihr die Hand.
Maeva nahm auf der linken Seite von Theresa Platz. Levan saß rechts von ihr, beugte sich über sie und küsste Maeva vor ihren Augen. Unter einem leisen Stöhnen verschmolzen ihre Lippen ineinander und es überraschte Theresa, wie kalt dieser Anblick sie ließ. Irgendwann innerhalb der letzten Minuten hatte es in ihrem Herzen einen Stich gegeben, der etwas Endgültiges hatte. Als wäre in diesem Moment etwas in ihr gestorben. Gleich einer Rose, die man vergessen hatte mit Wasser zu versorgen.
Levans Lippen legten sich an ihren Hals, tasteten nach ihrem Puls und er biss zu. Den kurzen, stechenden Schmerz, spürte sie kaum. Sie lauschte dem saugenden Geräusch und schloss die Augen, während Gleichgültigkeit sie durchflutete. Früher hatte es sie in Ekstase versetzt. Aber auch das schien vorbei.
Maevas Hand streichelte die Mulde über ihrem Schlüsselbein. Theresa spürte erst ihren Atem, dann ihre Lippen und schließlich das Stechen, das ihre Zähne verursachten. Beide tranken von ihr. Ihr Herzschlag pumpte das Blut nach oben, direkt in ihre gierigen Münder. Theresa ließ es geschehen.
Erschöpft blieb Theresa auf dem Bett liegen. Ihre nackten Arme und Beine waren eiskalt. Glücklicherweise hatten ihr die Vampire nicht allzu viel Blut abgezapft. Dennoch brauchte sie noch etwas Ruhe. Sie war müde, wie jedes Mal, wenn ein Vampir von ihr trank. In Momenten wie diesem, war sie nicht mehr sicher, ob sie die richtige Entscheidung für ihr Leben getroffen hatte. Vielleicht hätte sie doch noch einen besseren Job gefunden oder einen netten Mann kennen gelernt. Sie vermisste ihre kleine Schwester.
Mit einem leisen Knarren ging die Tür auf und Maeva kam noch einmal herein. Ihr Blick verhieß nichts Gutes.
„Du hast ein sehr schönes Kleid an“, zischte sie wie eine Schlange, die kurz davor steht, sich auf ihre Beute zu stürzen. Mit bedrohlicher Ruhe setzte sie sich neben Theresa auf die Bettkante.
Theresa sah sich genötigt, den Umstand, dass sie Maevas bevorzugtes Kleid trug, zu erklären, doch noch ehe ein Wort über ihre Lippen kam, fassten Maevas Hände nach dem Saum des Dresses und mit einem einzigen Ruck riss sie es so weit auf, dass man Theresas Unterhöschen sehen konnte. Sie war viel zu geschockt, um zu reagieren.
„Du kleines Miststück schuldest mir was.“
Tränen schossen in Theresas Augen. Dieses Kleid war nicht nur wunderschön, sondern auch noch ein Geschenk an sie gewesen. Jetzt war es ruiniert.
„Sei froh, dass dies ein wichtiger Abend ist und ich keine Zeit habe, dir jeden Knochen einzeln in deinem verfluchten Leib zu brechen. Aber ich warne dich. Versuch nicht noch einmal mich auszustechen.“
„Ich wollte dich nicht ausstechen.“ Endlich fand sie ihre Stimme wieder.
Maeva verzog keine Miene und starrte sie nur hasserfüllt an. Ja, das war Hass in ihren
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