Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)
Ansprache. Stattdessen bäumte sich sein Brustkorb plötzlich auf. Theresa zuckte zurück. Aber dann griff sie nach seiner Hand und drückte sie fest.
„Alles wird gut, Correy.“
„Keith“, murmelte er und seine Stimme klang gequält.
Sie musste jetzt endlich handeln, ihn irgendwie aus der Kabine ins Bett schaffen. Aber wie? Er war riesig. Und sicherlich wogen diese Muskelberge einiges mehr als ihre dünnen Ärmchen tragen konnten. Dennoch, es half alles nichts. Er musste hier raus.
Sie kletterte über ihn hinweg und griff ihm unter die Arme. Mit aller Kraft versuchte sie, ihn heraus zu ziehen, mit dem Ergebnis, dass sie sich fast die Arme aus den Schultern riss. Doch sie gab nicht auf. Sie biss die Zähne fest zusammen und zog, zerrte, bis es ihr gelang, zumindest seinen Oberkörper auf die Fliesen zu hieven. Seine Beine folgten dann fast von selbst. Nun hatte sie einen hervorragenden Blick auf ... alles.
Correy lag nicht mehr gekrümmt, sondern ausgestreckt auf dem Boden. Ein Bluterguss zierte seinen Beckenknochen. Den musste er sich beim Aufprall zugezogen haben, oder in der Höhle. Außerdem waren seine Beine zerkratzt und wiesen ebenfalls blaue Flecken auf.
Theresa holte sich einen kalten Waschlappen und legte ihn auf seine Stirn. Sein Atem wurde ruhiger und er schien sich zu entspannen. Als sich seine Augenlider bewegten, wusste sie, dass er jeden Moment zu sich kommen würde.
Rasch holte sie die Tagesdecke von ihrem Bett und breitete sie über ihm aus. Die Fliesen waren kalt und er hatte sich schon in der Grotte unterkühlt. Als sie sich über ihn beugte, um noch einmal seine Stirn zu berühren, öffneten sich seine leuchtend grünen Augen und blickten sie desorientiert an. Er war aufgewacht. Gott sei Dank.
„Theresa ...“ Correy richtete sich leicht auf und hielt sich den Kopf, als schwindelte ihm. „Was ... ist ...“ Er fuhr sich mit leicht zitternder Hand über die Stirn und im nächsten Moment schien die Erinnerung ganz von selbst zurückzukehren. „Ich bin gestürzt. Mir wurde plötzlich schwarz vor Augen.“
Ja, sie war nun sicher, es war ein Kreislaufzusammenbruch gewesen.
„Du gehörst ins Bett, großer starker Wolf, du hast Fieber.“
Theresa konnte vor Glück, dass er wieder zu sich gekommen war, nicht an sich halten und küsste ihn auf die Stirn.
Correy blickte sie überrascht an. „Danke. Aber du weinst ja.“
Sie erschrak über diese Feststellung und fuhr sich mit der zitternden Hand über die Wangen.
„Das ist nur die Erleichterung“, sagte sie und bot ihm ihren Arm. „Du hast mich ganz schön erschreckt. Kannst du aufstehen?“
Er nickte und sie half ihm auf die Beine. Er wirkte neben ihr wie ein Riese. Erst jetzt, da er aufrecht stand, wurde ihr bewusst, wie groß er eigentlich war. Wankend und mit enorm kleinen Schritten näherten sie sich dem Wohnbereich ihres Zimmers.
Die Zeit lief ihnen davon und die Blutjagd war bisher ohne Erfolg geblieben. Levan lief nervös durch das Loft und blickte immer wieder auf die Uhr. Der Zeiger bewegte sich auf die zwölf Uhr zu. In einer Stunde würde Lord Vasterian hier sein. Dieses Mal würde der Mächtige keinen Stellvertreter schicken.Er hatte sich persönlich angemeldet und falls Levan keine Ergebnisse vorweisen konnte, würde das üble Konsequenzen haben.
Maevas Kehle zog sich bei dem Gedanken daran zusammen. Sollte sie fliehen? Levan allein zurücklassen? Und vor allem, würde Vasterian nach ihr suchen und sie zur Vogelfreien erklären?
Sie konnte sich gut vorstellen, dass Vasterian ihr eine Mitschuld daran gab, dass man ihnen die Fackel gestohlen hatte. Maeva sah das ganz anders. Levan war zu vertrauensselig gewesen. An seiner Stelle hätte sie Theresa nicht im Loft übernachten lassen, völlig gleich wie schlimm ihr körperlicher Zustand gewesen war.
Menschen durfte man nicht vertrauen.
Fast empfand sie Mitleid mit Levan, weil er sich von ihr hatte blenden lassen.
Als sie sich dazu durchgerungen hatte, bei Levan zu bleiben, klingelte das Telefon. Sie ging ran und vernahm auf der anderen Seite der Leitung eine knarzende Stimme, die nur schwer zu verstehen war. Doch das Entscheidende hörte sie heraus. Jemand hatte die Fackel gesehen. Es gab eine erste Spur. Levan musste ihr die Erleichterung angesehen haben, denn er kam gleich auf sie zu.
„Wer war das?“
„Ein Schattengänger.“
Sie sprach den Namen verächtlich aus und genauso verächtlich verzog sich Levans Gesicht. Schattengänger waren der Abschaum
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