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Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 3 - Wolfskriegerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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ihre violetten Augen schienen zu leuchten. „Ich hatte heute Nacht genau denselben Traum.“
    „Was?“
    Das klang in der Tat beunruhigend. Theresas Träume wurden oft wahr, während Joli hin und wieder von belanglosen, dennoch nicht weniger unangenehmen Albträumen gequält wurde. Aber in diesem Fall musste es sich anders verhalten, denn was sowohl sie als auch Theresa gesehen hatten, war die Vergangenheit.
    „Ich war als stille Beobachterin dort, konnte nicht eingreifen, aber ich habe es auch gesehen und gespürt. Pyrs Hände glitten in dich.“
    Joli schluckte. „Aber was hat das zu bedeuten?“ Sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Das Ganze war schließlich gut zwei Jahre her. Wieso waren die Träume so intensiv wie zu Beginn? Nein, sogar noch intensiver!
    „Ich weiß es nicht“, gab Theresa zu und seufzte. „Meine Mentorin Aurora sagte mir früher immer, dass wir die Bilder, die wir sehen, interpretieren müssen. Manchmal sehen wir nicht, was geschehen wird, sondern nur eine Andeutung dessen.“
    „Das hilft mir auch nicht weiter.“ Vielleicht sollte sie sich doch einem Psychologen anvertrauen.
    „Was ich sagen will, achte auf deine Gefühle, hör auf dich selbst, und was sagt dein Inneres?“
    „Es ist genauso verwirrt wie ich.“
    „Wenn du diesen Traum noch einmal haben solltest, versuche, das zu ergründen“, riet Theresa.
    Wahrscheinlich hatte sie recht. Aber die Vorstellung, noch einmal einen solch intensiven Traum zu haben, ängstigte sie.
    „Ah, sieh mal, Rem ist auch schon da“, sagte Theresa und deutete zu dem hochgewachsenen Mann, der aus der Menge herausragte.
    „Kein Wort zu ihm, bitte“, flüsterte Joli. Sie wollte nicht, dass er sich Sorgen machte, wenn vielleicht gar nichts im Argen lag. Außerdem wollte sie an ihrem Image arbeiten. Rem sah in ihr eine hilflose Frau in Not und nahm ihr bereitwillig alles ab, schonte sie, wo es nur ging. Am Anfang war das reizvoll, aber mittlerweile wollte Joli beweisen, dass sie auch auf eigenen Beinen stehen konnte.
    Theresa zwinkerte ihr zu. „Ich schweige wie ein Grab“, sagte sie, denn sie wusste von Rems dominanter Art.
    Da kehrte auch Correy von der anderen Seite zurück und wedelte mit den Kinokarten. „Seid ihr bereit? Ich hoffe, ihr habt Lust auf Leinwandwerwölfe.“
    „Du hast dir einen Werwolffilm ausgesucht?“, fragte Joli. Als wenn sie im realen Leben nicht genug mit Werwölfen zu tun hätten.
    „Na klar, ich will sehen, was der Regisseur alles falsch gemacht hat.“

     
    „Hier ist es“, sagte Killian und überprüfte noch einmal den Straßennamen und die Hausnummer auf dem Zettel, den Will ihnen gegeben hatte.
    Die Gegend sah besser aus als die, in der Quentin lebte. Sie war belebt, selbst um diese Uhrzeit. Hier gab es gewiss gute Jagdmöglichkeiten. Junge Vampire wie Will fanden selten Anhänger, die sich ihnen als Blutsklaven hingaben. Er war auf seine Verführungskünste und das vampirische Charisma angewiesen, um seine Beute in die Falle zu locken.
    Sie klingelten bei Brown. Mit einem Surren ging die Tür auf und sie traten in den Hausflur. Der Fahrstuhl war kaputt, also mussten sie die Treppen benutzen. Will wohnte glücklicherweise im zweiten Stock. Als der Vampir sie sah, erschrak er zutiefst und wollte die Tür zuknallen, doch Killian stemmte sich rasch dagegen. Zumindest stimmte die Adresse. Das war schon mal gut. Mit einem Stoß schlug er die Tür auf und Will taumelte rücklings durch den Flur.
    „Warum so ängstlich, Kumpel? Hast du etwas zu verbergen?“
    „Ganz ruhig“, redete Keira auf ihn ein.
    Es erstaunte ihn, dass sie in der Gegenwart eines Vampirs so gelassen blieb, wo es doch ein Blutsauger war, der ihren Mentor ermordet hatte. Er an ihrer Stelle wäre dem Jungen sogleich an die Kehle gesprungen. Aber Keira war in vielen Dingen anders.
    „Was wollt ihr von mir? Ich habe mich an mein Versprechen gehalten. Kein Menschenblut, so wie ich es sagte.“
    Während Keira die Tür zumachte, versuchte sich Killian, zu beruhigen. Sacht hob er beide Hände. „In Ordnung, Kleiner. Das ist schön für dich. Wir sind hier, weil wir noch ein paar Fragen haben, hörst du? Das ist alles.“
    Er nickte. Oh Lykandra, der Bursche war wirklich ein Grünschnabel. Es war unverantwortlich, so jemanden zum Vampir zu machen. Aber seit wann handelten Blutsauger verantwortlich?
    „Das trifft sich gut. Ich habe nämlich noch etwas in Erfahrung gebracht, das euch sicher interessiert.“
    „Tatsächlich?“ Das konnte

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