Lynettes Erwachen
keine Angst machen. Es bedeutet nicht, dass du dergleichen erleben willst, sondern dass du mir grenzenlos vertraust. Ich war es, der dich genommen hat. Das war der Kick, nicht wahr?“
„Ja“, hauchte sie und sah ihm in die leuchtenden Augen. „Es macht mich unglaublich scharf, wenn du über mich bestimmst, mir deinen Willen aufzwingst, und anschließend macht es mir Angst. Der Gegensatz zu meinem, unserem normalen Leben ist so krass.“
„Und das ist gut so. Ich könnte nicht mit einer Frau zusammen sein, die sich mir im Alltag unterwirft. Du bist eine starke Frau. Was glaubst du, würde ich mit einer anstellen, die mir nicht gewachsen ist?“
„Du würdest sie zerbrechen.“
„Ja, und den Respekt vor ihr verlieren. Ich würde sie nicht dominieren, sondern erniedrigen und quälen. Es ist ein schmaler Grat zwischen sadistischer Dominanz und Unmenschlichkeit. Allzu leicht wäre die Versuchung, diese Barriere zu überschreiten. Ich liebe es, auf völlig unterschiedliche Weise mit dir zu schlafen. Vielleicht wird das irgendwann weniger. Im Moment …“, er küsste sie sanft auf die Nasenspitze, „möchte ich dir all deine Sehnsüchte erfüllen, wann immer und wo immer du es brauchst, und sollte es zehn Mal am Tag sein.“
„So oft kannst selbst du nicht“, sagte Lynette ironisch und erleichtert.
Elias rollte sich auf sie.
„Dann lecke ich dich, bis mir die Zunge taub wird, oder ficke dich mit einem Dildo oder mit den Fingern. Es gibt noch so viele Arten, auf die ich dich nehmen kann, die du noch nicht kennst.“
„Küss mich!“
Das tat er – ausgiebig und sanft und hart und gierig – die Lippen, den Hals, das Dekolleté. Die ganze Zeit über kreiste einer seiner Finger auf ihrer Klitoris, bis sie zitternd unter den Berührungen kam.
„Ich liebe dich, meine kleine, unersättliche Hexe.“
„Na, ihr zwei, amüsiert ihr euch gut?“
„Ausgezeichnet, Charlotte. Wie immer hast du dich selbst übertroffen.“
Charlotte lächelte huldvoll ob des Lobes. „Und du, Lynette, amüsierst du dich auch?“
An ihrem Ton war zu hören, dass sie wusste, was passiert war.
„Wenn du es weißt, warum fragst du?“
„Oh, ein bisschen überreizt, junge Dame? Steigt dir der Nektar der kleinen Loreen zu Kopf? So redet man als devote Sklavin nicht mit einer Herrin.“ Charlottes letzter Satz kam schneidend.
Augenblicklich richtete sich Lynette zu voller Größe auf und funkelte Charlotte böse an.
„Ich bin nicht deine devote Sklavin. Wollte ich einen Herrn, stünde jemand anderes zur Debatte.“
Charlotte schüttelte den Kopf. „Ich werde nie verstehen, warum du keine Sklavin willst, Elias. Sie hat das Zeug zu einer strengen Ausbildung. Du glaubst nicht, wie befriedigend es ist, wenn dein Sklave alles für dich tut.“ Sie sprach zwar mit Elias, Charlottes Blick hing jedoch unverwandt an ihr, jede noch so kleine Reaktion beobachtend.
„Ich ziehe es vor, dass Lynette freiwillig alles tut.“
„Sie sollte deine Macht spüren, nicht deine Hingabe.“
„Ohne Hingabe hätte ich keine Macht.“
„Du bist und bleibst ein Philosoph, Elias, Schatz. Ich würde sie in Ketten legen und peitschen, bis sie um Gnade winselt.“
„Unter meinem Schwanz soll sie winseln, nicht unter einem Stück Leder.“
„Sagt mal, spinnt ihr beide? Ich bin kein Ding. Und du …“, drohend erhob Lynette den Zeigefinger gegen Charlotte, „solltest die Menschen, die es dir ermöglichen, deinen Sadismus auszuleben, mehr respektieren. Und Elias ist nicht mehr dein Schatz!“
Schmunzelnd sah Elias ihr nach, als sie wütend davonstapfte.
„Es gibt nicht viele devote Frauen, die gegen mich aufbegehren würden. Sie hätten zu viel Angst, dass sie an meinem Pranger landen.“
„Lynette weiß, dass ich das nie zulassen würde, es sei denn, sie möchte Schmerz kennenlernen.“
„Hab ich mir gedacht, dass sie es nicht will. Ihr passt perfekt zusammen!“ Charlotte schwieg nach diesem Satz, und es war Elias nicht möglich, die Mimik der Freundin zu ergründen.
„Dann werde ich sie mal suchen und zu Kreuze kriechen.“
„Möchtest du einen Schlüssel?“
Charlotte holte zwei aus ihrem Dekolleté.
„Welche Räume?“
„Rechts Pranger, links Altar.“
Verschlagen lächelnd griff er nach dem linken.
„Viel Spaß, mein Schatz, und lass dich nicht bis aufs Blut schlagen.“
„Seit wann bin ich der in Ketten?“
„Seit du verliebt bist.“
Indes drängte sich Lynette durch die Menschenmassen und suchte die
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