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Lynne Graham

Lynne Graham

Titel: Lynne Graham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verräterisches Verlangen
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anders sein, wenn ein Xenakis mit von der Partie ist. Wir alle sind entsetzt über dein schamloses Ver halten! Wie lässt das unsere Familie in den Augen von Freunden und Ver wandten dastehen? Wie kannst du eine solche Schande über uns bringen?!“
    „Wir leben nicht mehr im Mittelalter“, erwiderte Ella hitzig. „Ich habe eine Beziehung mit Aristandros. Das heißt nicht, dass ich eine Dirne bin.“
    „Dein Stiefvater sagt, dass wir Callie jetzt nicht mehr besuchen können, denn dann sähe es so aus, als würden wir unseren Segen geben“, schluchzte Jane Sardelos.
    Ellas Wangen waren bleich. „Das ist komplett unsinnig. Du bist Callies Großmutter, und deine Beziehung zu ihr hat nichts mit meinem Zusammenleben mir Aristandros zu tun.“
    „Noch im letzten Monat haben die Zeitungen ihn mit einer anderen gezeigt, und auch die war nur eine in einer endlos langen Reihe von Frauen. Und jetzt bist du es, die plötzlich Designerkleider und unbezahlbare Diamanten trägt. Wenn das dich nicht zu einer Dirne macht, was dann?“
    Damit wurde die Verbindung unterbrochen, womit Ella nicht einmal die Möglichkeit zu einer Erwiderung hatte. Aber was hätte sie auch noch sagen sollen? Ihre Familie wollte nichts hören. Mit bebenden Fingern steckte sie das Handy zurück in die Abendtasche, sie fühlte sich elend. Dirne. Ein Wort, das ihre Mutter normalerweise nicht einmal ausgesprochen hätte. Aber Ella wusste, wer keine Probleme mit solchen Ausdrücken hatte – ihr Stiefvater. Theo musste so lange getobt und gewütet haben, bis ihre Mutter sich zum Sprachrohr für seine Meinung hatte machen lassen.
    Gabrielle Ferrand kam auf sie zu, einen leicht gehetzten Ausdruck auf dem schönen Gesicht. „Ich glaube, Sie sollten Ari retten, bevor sich die Katzen seinetwegen noch die Krallen ins Fleisch schlagen.“
    Noch zutiefst verstört von dem Anruf, folgte Ella der Gastgeberin mit einem verständnislosen Stirnrunzeln. Aristandros saß lässig auf einem Sofa, umrundet von drei Schönheiten, die schamlos flirteten und ihm eindeutige Signale sandten – einladende Blicke, perlendes Lachen, flüchtige Berührungen. Ella wurde allein vom Zusehen übel, sie wartete darauf, dass Aristandros auf Distanz ging. Wenn es einen Mann gab, der solche Avancen abwehren konnte, dann er. Doch ihm schien die weibliche Aufmerksamkeit sogar zu gefallen, und als eine der Frauen aufsprang, begleitete er sie zuvorkommend zur Tanzfläche.
    „Er ist schon fast den ganzen Abend allein“, murmelte Gabrielle. „Er ist es eben nicht gewohnt, ignoriert zu werden.“
    „Wollen Sie damit sagen, ich hätte ihn ignoriert?“, wunderte sich Ella. Sie sah ihm zu, wie er sich mit dem sexy Rotschopf auf der Tanzfläche zu Salsa-Rhythmen drehte. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass er sich derart bewegen konnte. Ihn lachen zu sehen und zu beobachten, wie die beiden Körper sich zur Musik sinnlich aneinander rieben, ließ sie regungslos auf der Stelle verharren. Ihr war, als würden tausend Messer auf sie einstechen, der Schmerz war stärker, als sie jemals für möglich gehalten hätte.
    „Das sollte kein Vorwurf sein“, beeilte Gabrielle sich zu sagen.
    „Machen Sie sich deshalb keine Gedanken. Ari hat so viel Charisma, dass Frauen immer Entschuldigungen für sein Verhalten finden.“ Mit dieser Reaktion hatte sie bereits vor sieben Jahren bei ausreichend Gelegenheiten Bekanntschaft gemacht. „Nur fürchte ich, dass ich nicht zu diesen Frauen gehöre.“
    Aristandros war einfach nur er selbst – ein unverbesserlicher Don Juan auf der Jagd nach Vergnügen. Ella jedoch hielt es nicht aus, Zeugin dieses Ver haltens zu sein, vor allem, seit der Anruf ihrer Mutter ihr ständig im Kopf nachhallte.
    „Ich kann leider nicht länger bleiben, Gabrielle. Sagen Sie Ari bitte Bescheid? Aber lassen Sie sich ruhig Zeit damit.“ Sie drehte sich auf dem Absatz um und ging auf die Tür zu.
    „Gehen Sie nicht, Ella!“, rief Gabrielle ihr nach. „Ich mag Sie. Ari wird schrecklich wütend sein, wenn Sie ihn einfach hier sitzen lassen. Er flirtet nur, es hat keine Bedeutung. Solche Frauen trifft er jeden Tag. Aber Sie sind anders. Sie tragen die Xenakis-Saphire, und Sie haben Ver stand.“
    Ella sah zurück zu Aristandros und der Rothaarigen. Ihr war übel vor Wut, und die Intensität ihrer Reaktion erschütterte sie. Mit dem Lift fuhr sie in den Eingangsbereich und bat den Portier, ein Taxi für sie zu rufen. Blitzlichter flammten auf, als sie das Gebäude verließ – allein

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