Lynne Graham
Kloster gesteckt und dort versauern lassen!“
„Ich wusste nichts davon, dass deine Familie so heftig reagiert hat. Timon erwähnte einmal, dass du dich nicht mehr sehen lässt, aber ich dachte, es läge daran, dass du mit deinem Studium und deinem Beruf zu beschäftigt bist. Jetzt allerdings“, fuhr er fort, „da du mit Callie und mir zusammen bist, können sie wohl nicht länger so tun, als würdest du nicht existieren.“
„Da bin ich mir nicht sicher. Theo und ich kommen nicht besonders gut miteinander zurecht. Von Anfang an nicht.“
„Du musst auch nicht mit ihm zurechtkommen. Nicht mit ihm oder irgendjemand anderem, den du nicht magst. Ich wähle meine Gäste äußerst gründlich aus.“
Ella dachte lieber nicht daran, wie wütend ihr Stiefvater werden würde, wenn er sich aus dem gesellschaftlichen Kreis der Xenakis-Familie ausgeschlossen sähe. Fasziniert schaute sie zu, wie Ari sich das Hemd auszog. Er hat wirklich einen wunderbaren Körper, gestand sie sich insgeheim ein. Sie erinnerte sich an das Gefühl seiner Haut an ihren Fingerspitzen, und die Knospen ihrer Brüste richteten sich unwillkürlich auf, ein Ziehen meldete sich im Zentrum ihres Schoßes.
Aristandros bedachte sie mit einem wissenden Blick. „Nein“, äußerte er amüsiert, „wir haben keine Zeit. Aber das Vergnügen ist umso süßer, wenn man es sich für später aufsparen muss.“
Ella krümmte sich innerlich vor Verlegenheit und Selbstverachtung. Er wusste genau, woran sie gedacht hatte. Wie konnte ihr Körper ihr das antun und ihren Stolz dermaßen untergraben?! Wirkte Aristandros wirklich so unwiderstehlich auf sie? War sie so schwach, dass sie es kaum erwarten konnte, wieder von ihm berührt zu werden? So schamlos gierig?
Sie unterdrückte den angewiderten Schauer. Was war nur los mit ihr? Sie war doch kein Teenager mehr, der sich nicht unter Kontrolle hatte!
Am Flughafen begann Callie zu weinen. Völlig übermüdet und aus dem Schlaf gerissen, protestierte sie tränenreich gegen die geschäftige Umgebung und die vielen fremden Gesichter. Bis die Privatmaschine schließlich in der Luft war, hatte die Kleine sich in einen lautstarken Weinkrampf hineingesteigert.
Ella eilte dem Kindermädchen zu Hilfe, das wirklich alles nur Erdenkliche tat, um Callie aufzuheitern, doch offenbar gab es kein Universalrezept, ein schreiendes Kleinkind, höchst verärgert über den Bruch seiner Routine, zu beruhigen.
„Das ist schrecklich“, murmelte Kasma. „Es wird Mr. Xenakis stören. So etwas sollte nicht passieren.“
Also ging Ella mit dem Baby in die Schlafkabine, setzte sich auf das Bett und wiegte es leise summend in den Schlaf. Doch jedes Mal, wenn sie Callie an das Kindermädchen übergeben wollte, wachte die Kleine auf und begann erneut zu weinen. Ella blieb nichts anderes übrig, als für die Dauer des gesamten Fluges mit Callie auf dem Arm in der Kabine sitzen zu bleiben.
„Jetzt übergib sie an Kasma“, ordnete Aristandros an, als sie in Paris in die wartende Limousine einstiegen.
Callie jedoch klammerte sich an Ella und musste mit sanfter Gewalt aus deren Armen gelöst werden, was natürlich prompt wieder ein lautes Protestweinen aufbranden ließ.
„Nun, über den Aufbau einer Bindung müssen wir uns wohl keine Sorgen machen“, meinte Aristandros mit einem bemerkenswerten Mangel an Mitgefühl. „Der erste Tag ist noch nicht vorbei, und schon hängt sie an dir wie eine Klette.“
„Sie ist müde und durcheinander“, erwiderte Ella vorwurfsvoll.
„Sie wird lernen müssen, dass sie deine Aufmerksamkeit nicht immer dann haben kann, wenn sie will“, hielt Aristandros dagegen. „Für den Rest des Nachmittags hast du andere Dinge zu tun.“
Er hatte recht. Ella blieb kaum Zeit, um Atem zu schöpfen. Kaum waren sie in seiner beeindruckenden Stadtvilla angekommen, wurde ihr auch schon eine hinreißende Kollektion von Abendkleidern zu ihrer Auswahl präsentiert. Stylisten und Coiffeure tauchten auf, um sie für die Party zurechtzumachen. Ein Hausmädchen half ihr schließlich, das blaue Abendkleid anzuziehen, für das Ella sich entschieden hatte.
Im hohen Spiegel betrachtete sie ihr Konterfei. Das silberblonde Haar fiel ihr weich auf die Schultern, das exklusive Designerkleid schmiegte sich schmeichelnd um ihre Figur, und das Makeup war perfekt. Noch nie im Leben hatte sie besser ausgesehen, und trotzdem war sie frustriert bei der Aussicht, für jeden Anlass eine solch aufwendige Prozedur über sich ergehen
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