Lynne Graham
eine solche Abmachung nutzen“, erwiderte sie heftig. „Das ist unmoralisch und skrupellos.“
„Ich leide nicht unter moralischen Skrupeln. Ich bin Pragmatiker, und da ich nicht die Absicht habe zu heiraten, um Callie ein intaktes Familienleben zu ermöglichen, biete ich dir an, ihre Ersatzmutter zu sein. Allerdings musst du das Spiel nach meinen Regeln spielen.“
Er stellte ihr das in Aussicht, wonach sie sich am meisten sehnte, doch im Gegenzug forderte er von ihr, all das aufzugeben, wofür sie so hart gearbeitet hatte. Das war Erpressung, und für seine Rache nutzte er eine grausame Waffe.
„Wie sollten wir nach sieben Jahren, ohne uns zu kennen, von jetzt auf gleich zusammenziehen? Und ausgerechnet ich als deine Geliebte?“ Das Wort wollte ihr nur schwer über die Lippen kommen. „Das ist ja lächerlich!“
Aristandros erhob sich und kam zu ihr an die Reling, den Blick aus seinen zusammengekniffenen Augen auf ihre vollen Lippen geheftet. „Für mich ist das kein Problem. Ich finde dich überaus attraktiv.“
„Und das reicht dir? Lust?“, entgegnete sie angewidert.
Er hob die Hand und strich mit einer Fingerspitze an ihrem Kinn entlang. „Halten wir es doch unkompliziert, glikia mou .“ Sie riss den Kopf weg, weil sie seine Berührung nicht ertragen konnte. „Ich will dich jede Nacht in meinem Bett.“
„Niemals!“, stieß sie wütend aus.
„Natürlich kann ich dich nicht zwingen.“ Mit seinem Körper hielt er sie an der Reling gefangen und starrte mit entschlossener Miene in ihr Gesicht. „Aber ich bin ein beharrlicher Mann. Ich habe lange auf diesen Tag gewartet. Viele Frauen würden sich von meinem kontinuierlichen Interesse geschmeichelt fühlen.“
„Lust hat nichts mit Interesse zu tun!“, erwiderte sie voller Verachtung. „Und das alles nur, weil ich vor sieben Jahren Nein zu dir gesagt habe!“
Aristandros stand bedrohlich vor ihr, seine Augen glitzerten. „Ich habe dein Nein akzeptiert, weil ich bereit war, auf dich zu warten. Jetzt bin ich das nicht mehr.“
Schmetterlinge stoben in ihrem Bauch auf, während gleichzeitig die Wut in ihr tobte. „Ich fasse es nicht, dass du so dreist bist, so etwas bei mir zu versuchen!“
Er umschloss ihre geballten Fäuste mit seinen Fingern und beugte den Kopf. Sie spürte seinen warmen Atem an ihrer Schläfe. „Ich versuche alles, wenn ich um etwas kämpfe, koukla mou . Wenn es sich lohnt, bin ich auch bereit, alles zu riskieren, um zu gewinnen. Ich wäre kein echter Xenakis, wenn ich nicht ab und zu nach den Sternen greifen würde.“
Ella war sich seiner Nähe viel zu bewusst, ihr Puls hämmerte, als hätte sie einen Marathon hinter sich. Dann lagen seine Lippen auf ihrem Mund, und er küsste sie mit unwiderstehlicher Meisterschaft. Der Kuss ließ alles aufleben, was sie seit Jahren zu vergessen suchte. Für einen endlosen Moment verlor Ella sich in der Hitze und der sinnlichen Liebkosung durch seine Zunge, ihr Körper geriet außer Kontrolle, reagierte mit all den Anzeichen leidenschaftlicher Erregung. Doch dann wanderten ihre Gedanken zurück zu jener Zeit vor sieben Jahren, und mit einer abrupten Bewegung stieß sie Aristandros von sich.
„Nein.“ Sie schüttelte wild den Kopf, sodass sich ein paar Strähnen aus der Spange lösten, die ihr Haar zusammenhielt.
Ein wissendes Lächeln umspielte seine Lippen. Er machte sich nicht die Mühe, sein Triumphgefühl zu kaschieren. „Dein Nein hört sich eher wie eine Einladung an“, schalt er sie leise.
„Du kannst mich nicht mit Callie kaufen, und du wirst mich auch nicht in Versuchung führen.“ Während sie die Worte aussprach, schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie die Kraft haben möge, sich auch daran zu halten.
„Dann verlieren wir alle, das Kind wahrscheinlich am meisten. Ich zweifle daran, dass eine andere Frau ihr die aufrichtige Zuneigung entgegenbringen wird, die du für die Kleine hegst. Wenn sie auch sicher alle das Gegenteil behaupten werden“, fügte er noch hinzu.
Seine letzten Worte drangen wie ein Schwert durch ihre Rüstung, bohrten sich ihr tief ins Fleisch. Sich vorzustellen, dass ehrgeizige Goldgräberinnen sich als Mutterersatz für Callie anbiedern würden, nur um den Milliardär zu beeindrucken, drohte Ellas Haltung ins Wanken zu bringen.
„Ich hätte dich nie für so grausam gehalten“, murmelte sie tonlos.
Unbeeindruckt taxierte Aristandros sie mit kaltem Blick. „Es ist deine Wahl.“
„Das ist keine Wahl!“, stieß sie
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