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Lynne Graham

Lynne Graham

Titel: Lynne Graham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geständnis auf der Jacht
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dass das Stück so wertvoll sein könnte. Ihre Besorgnis wuchs, doch scheinbar gleichmütig sagte sie: „Das liegt ganz an dir.“
    „Wenn du verlierst, will ich meine Uhr zurückhaben“, erklärte Sergio boshaft. „Oder zumindest Auskunft darüber, wo du sie verkauft hast.“
    Da er etwas Unmögliches von ihr verlangte, achtete Kathy sorgsam darauf, seinem scharfen Blick auszuweichen. Doch seine Zustimmung setzte weiteres Adrenalin in ihr frei, und langsam löste sich ihre innere Anspannung. Sie musste um jeden Preis gewinnen! Wenn sie verlor, wären sie wieder am Ausgangspunkt, aber Sergio wäre außer sich vor Wut, wenn sie ihm weder die Uhr noch die entsprechenden Informationen, wo sie sich befand, liefern konnte.
    „Okay“, stimmte Kathy zu. Sie musste sich auf diesen Handel einlassen, schließlich hatte sie keine andere Wahl.
    „Und ich denke, dass mir – unabhängig vom Ausgang der Partie – die beste Unterhaltung zusteht, die du zu bieten hast, bella mia“, fügte Sergio hinzu. Dann griff er zum Telefon und wies an, dass man ein Schachspiel hereinbringen sollte.
    Kathy hob die Augenbrauen. „Wie bitte?“
    Sergio schenkte ihr einen anerkennenden Blick. In ihrer Aufmachung wirkte sie feminin und zart wie eine Teerose, aber ihr Vorschlag, dass sie um seine Uhr spielen sollten, war ebenso raffiniert wie unverschämt. „Wir werden den Wettkampf im Bett beenden.“
    Kathy erstarrte, ihre Wangen röteten sich, und Ärger stieg in ihr hoch. Die ungerechte Forderung erboste sie. „Egal, wer gewinnt?“
    „Als kleines Extra für mich.“
    Kathy konzentrierte sich auf den fantastischen Ausblick, den die breite Fensterfront bot, und dachte daran, dass sie in einer Gefängniszelle überhaupt nicht hinausschauen konnte. Ihr wurde kalt, als sie sich klarmachte, wer hier die Macht hatte. Sergio saß am längeren Hebel, während sie sich allein auf ihren Verstand verlassen musste. „In Ordnung.“
    Ein Diener erschien mit einem antiken Kästchen aus poliertem Holz und baute ein Schachspiel mit kunstvoll geschnitzten Figuren auf. Ein Hausmädchen brachte Erfrischungen. Kathy nahm Platz. Obwohl sie seit dem Mittag nichts gegessen hatte, verzichtete sie auf den angebotenen Drink und die kleinen verlockenden Häppchen. Hier ging es so zivilisiert zu, dass sie fast laut lachen musste. Alle benahmen sich, als sei sie ein Ehrengast, dabei spielte sie um ihr Leben.
    Sergio nahm einen weißen und einen schwarzen Bauern und versteckte die Figuren in den Händen. Kathy deutete auf eine Faust. Weiß! Sie sagte sich, dass das ein gutes Omen sei, und spürte, wie ihre Konzentration stieg.
    Sergio war ein aggressiver Spieler, der Zug um Zug an Boden gewann. Kathys Strategie war verwickelter und nicht so leicht zu durchschauen. Sie opferte ihren Läufer und setzte dann ihren Springer.
    „Schach“, sagte sie leise, und einen kurzen Augenblick später saß sein König in der Falle.
    „Schachmatt“, gab Sergio zu, verblüfft über ihr brillantes Spiel und erbost, weil sie ihr Können nicht schon bei ihren letzten beiden Spielen gezeigt hatte.
    Zitternd holte Kathy tief Luft. Es war vorbei, und sie war außer Gefahr. Sie war in Schweiß gebadet, und noch immer wurde ihr Körper vom Adrenalin überschwemmt. Sie schob den Stuhl zurück und stand auf.
    Mit blitzenden Augen folgte Sergio ihrem Beispiel. „Letztes Mal hast du auf einem Unentschieden bestanden“, warf er ihr vor.
    „Vielleicht war das meine Art, mit dir zu flirten?“ Kathy warf den Kopf zurück. Knisternde Spannung lag in der Luft. „Männer verlieren nicht gerne, oder?“
    „Manchen sind echte Herausforderungen lieber“, gab Sergio zurück.
    „Aber du gehörst nicht dazu“, spottete Kathy kühn. „Deine letzten Züge waren ziemlich plump.“
    „Jedem das Seine“, erwiderte Sergio unbeeindruckt. „Ist das die echte Kathy Galvin? Du bist voller erstaunlicher Widersprüche.“
    Kathy ärgerte sich, weil er nicht auf ihre Beleidigung reagierte, denn sie wollte ihn auf Abstand halten. Unverbindlich sagte sie: „Ach ja?“
    „Eine Putzfrau, die als Model arbeiten könnte. Eine Jungfrau. Eine hervorragende Schachspielerin und eine Diebin.“
    Sergio hob die Hand und strich über das üppige kupferrote Haar. „Mir gefällt nicht, was du bist, aber du faszinierst mich, cara mia.“
    Mit dem Daumen strich er über die empfindliche Haut unter ihrem Ohr, und Kathy erbebte. Sie roch sein Rasierwasser und konnte diesen schlanken kräftigen Körper unmöglich

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