Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
Vom Netzwerk:
Amorphenblut zu trinken ist kurz nach Beginn des Krieges verboten worden.“
    „Und du hältst dich an Gesetze, hm, schon klar.“
    Er sah sie konsterniert an. „Ich weiß nicht, wie es wirkt.“
    „Aber ich bin doch noch menschlich, macht das nicht einen Unterschied?“
    „Wir werden sehen.“ Zymon-Ki knurrte mit einem fiesen Grinsen im G e sicht und entblößte die Reißzähne. Er sah eindeutig gierig aus.
    „Aber, aber ich lass nicht zu, dass du mich beißt. Hast du ne Kanüle, Ähnl i ches, womit ich … Nein?“
    Er trat näher und legte ihr die Pranken auf die Schultern. Sanfter als sie e r wartet hatte. „Ich werde dich nicht umbringen.“
    Sein Kopf senkte sich blitzschnell zu ihrem Hals herab, ein stechender Schmerz durchzuckte sie, der allerdings sofort verging. Warme Schwere em p fing sie, zog sie hinab, bis Schwärze sie umhüllte.
     

     
    Zymon-Ki legte Adina mit letzter Kraft auf das Bett in seiner Waldhütte und brach zusammen. Sein Atem ging rasselnd, Diamantensplitter jagten durch seinen Schädel, eine weitere Schmerzwelle überrollte ihn wie eine Planierraupe. Er hatte es geschafft, die notwendige Magie aufzubringen, um sie beide aus seiner geheimen Höhle zu bringen, aber mit jeder Meile schwand die gewo n nene Kraft. Einige Male entglitt sie seinen Händen, er vermochte nicht, ihren Sturz zu bremsen. Nichts heilte ihn mehr nachhaltig, er erlag den Sünden se i nes Lebens. Sämtliche Verletzungen, die er sich in 830 Jahren zugezogen, die sein Körper binnen Stunden geheilt hatte, rächten sich, sandten Phanto m schmerzen aus, streckten ihn für immer nieder. So sollte es nicht sein, so hatte es nicht kommen sollen. Doch es hätte ihm klar sein müssen, dass die phys i schen und psychischen Anstrengungen dies hervorrufen würden. Er hatte nur gehofft, den Auftrag noch zu einem würdevollen Abschluss bringen zu kö n nen, um mit Lyon Salassar IV. seinen endgültigen Absprung zu schaffen – bis er Adinas Blut trank.
    Nun wusste er, wer sie wirklich war.
    Der alte Blutausstrich, den er von seinen Auftraggebern erhalten hatte, sowie die stecknadelgroße Probe aus ihrem Ohr hatten dazu nicht ausgereicht. Gott, hätte er es doch nur früher gewusst.
    Sein Handy vibrierte. Zymon-Ki holte tief Luft und ging ran. Sein ihm u n bekannter Kontaktmann erkundigte sich, wo er blieb. Er fuhr sich durchs feuchte Haar, sagte, er gäbe die Order zurück, das Ziel sei unauffindbar und legte auf. Ob er nun auch seinen Adelstitel -Ki ablegen musste? Wahrschei n lich. Zumindest in Gedanken sollte er sich von der Würde und dem Respekt, die er sich jahrhundertelang erarbeitet hatte, verabschieden.
    „Warum?“ Adina setzte sich auf, rieb sich die Halsseite.
    „Habe ich gesagt, du darfst aus der Trance erwachen und lauschen?“
    „Wie du mir, so ich dir.“
    Sie lächelte und er fragte sich ernstlich, wie er es anstellen sollte, sie wie eine Feindin zu behandeln. Vor allem nach dem, was er in den vergangenen Tagen herausgefunden hatte und seit Kurzem über sie wusste. Er hatte den Eindruck, von seinesgleichen benutzt zu werden , und das Gefühl intensivierte sich, je mehr Zeit er zum Nachdenken fand.
    „Ich glaube, sie haben mich für die Jagd auf dich ausgewählt, weil ich einer der …“
    „… der Besten, Stärksten, sowieso Klügsten bist. Ich hab leider keine Si e gerurkunde zur Hand, sonst würde ich deinen Namen eintragen und sie dir an den Hintern kleben. Zufrieden? Und nun hör auf, mir so einen Mist zu erzä h len.“
    Er sah sie erstaunt an, hievte sich vom Holzboden vor dem Bett hoch und baute sich vor ihr auf. So gefiel ihm die Perspektive besser. „Du hast echt ein freches Mundwerk, Frau Doktor … weil ich einer der Ältesten bin.“
    Sie rutschte unbeeindruckt zum Kopfende des Bettes und klopfte neben sich. „Nur alt oder auch weise?“
    Das Lachen brach aus ihm wie ein aufgestauter Fluss. Halt suchend nahm er ihr Angebot an und setzte sich neben sie. „Also, Adina, hör zu. Wie vertraut bist du mit dem Körper eines Amorphen? Vergiss es, ich seh’s dir an. Gott, wie kann man dich mit all dem allein lassen? Es gibt einiges, was euch von den Menschen unterscheidet. Kraft, Ausdauer, feine Sinne, Magie, das Gedächtnis ist wie ein Speicherchip und das Meiste verdankt ihr einem Muskel, sogar den Namen eurer Spezies: Amorph.“
    „Woher weißt du das?“
    Sie wirkte sprachlos, rieb sich unbewusst die Stelle, unter der sich alsbald dieser Muskel formen würde. „Ich bin alt und weise.“

Weitere Kostenlose Bücher