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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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zerlumpter Weiber und mehrere Kinder, die im Dreck spielten. Neben den Hütten stand ein aus rohen Lehmziegeln gebauter Ofen zum Backen von Brot.
    Travec schlenderte zum Rand der Wiese und blickte hinunter in die Dagach-Schlucht, die steil zu den Niedermooren hin abfiel. Er sprach mit gedämpfter Stimme: »Voner! Skel! Was ist mit dem Grün?«
    »Ich gewahre eine nicht unbeträchtliche Konzentration von dem Stoff im Innern der Burg«, sagte Voner.
    Skel fügte hinzu: »Und eine dünne Ranke führt anderswohin.«
    »Könnt ihr ihren Ursprung ausmachen?«
    »Nein.«
    »Gibt es noch andere Knoten von dem grünen Giftstoff?«
    »Es gibt einen solchen Knoten in Swer Smod; andere sind nicht offensichtlich.«
    Aus der Burg trat jetzt Torqual, angetan mit den schwarzen Kleidern eines Ska-Edlen. Er näherte sich den Ankömmlingen. Cory trat vor. »Torqual, ich bin Cory von Falonges.«
    »Ich kenne deinen Leumund. Es heißt, du habest den Troagh wie ein gieriger Wolf durchstreift. Wer sind die andern?«
    Cory machte eine nichtssagende Geste. »Sie sind begabte Schurken, und jeder ist einzigartig. Der da ist Kegan, der Kelte. Der da ist Este, der Süße, der von sich behauptet, ein Römer zu sein, und es womöglich auch ist. Dort steht Travec, der Daker, und der dort ist Galgus von Dahaut, und jenes ungestalte Bündel aus schierer Schlechtigkeit und Bösartigkeit ist Izmael, der Hunne. Sie alle kennen nur zwei Beweggründe: Furcht und Habgier.«
    »Das ist alles, was sie zu kennen brauchen«, sagte Torqual. »Jeder anderen Regung mißtraue ich. Was führt euch hierher?«
    Cory nahm Torqual beiseite. Travec setzte sich auf die Bank. Er wisperte: »Voner! Skel! Torqual und Cory sprechen miteinander; übermittelt mir ihre Konversation, aber nur für meine Ohren hörbar, so daß niemand merkt, daß ich lausche.«
    Skel sagte: »Es ist langweiliges und belangloses Geschwätz; sie sprechen hiervon und davon.«
    »Ich möchte es dennoch hören.«
    »Ganz wie Ihr wünscht.«
    In Travecs Ohr drang Torquals Stimme: »... keine Mittel für mich gesandt?«
    »Nur fünfzehn Goldmünzen«, sagte Cory. »Travec hat ebenfalls Geld von Casmir mitgebracht – zehn Goldkronen –, aber er sagte, es sei für die Truppe bestimmt. Vielleicht war es für dich bestimmt. Hier! Nimm den ganzen Haufen!«
    »Es ist ein Hungerlohn!« sagte Torqual empört. »Dies ist Casmirs sorgfältig ausgeklügelter Plan: mich von meinen eigenen Plänen abzubringen, damit ich im Einklang mit seinen arbeite.«
    »Kennt er deine Pläne?«
    »Vielleicht ahnt er sie.« Torqual wandte sich ab und blickte die Dagach-Schlucht hinunter. »Ich habe kein großes Geheimnis aus ihnen gemacht.«
    »Und – aus reiner Neugier gefragt – welches sind deine Pläne?«
    Torqual sagte tonlos: »Ich werde die Herrschaft über diese Berge an mich reißen, durch Verheerung und Terror. Dann werde ich beide Ulflande, Nord und Süd, erobern. Ich werde die Ska zu einem neuen Krieg aufrütteln. Als erstes nehmen wir Godelia ein,dann Dahaut, und schließlich die gesamten Älteren Inseln. Dann greifen wir die Welt an. In einem gewaltigen Eroberungsfeldzug werden wir ein Reich schaffen, wie es die Welt noch nicht gesehen hat! Das ist mein Plan. Doch einstweilen muß ich noch bei Casmir um Männer und Waffen betteln, damit ich über diese schwierigen ersten Zeiten komme.«
    Cory sagte mit leiser Stimme: »Dein Plan hat, wenn sonst nichts, so doch den Vorzug visionärer Größe.«
    Torqual sagte gleichgültig: »Es ist etwas, das verwirklicht werden kann. Also muß es verwirklicht werden.«
    »Die Umstände – zumal die Übermacht deiner Feinde – scheinen gegen dich zu sprechen.«
    »Solche Umstände sind schwer zu berechnen. Sie können sich über Nacht verändern. Aillas ist mein wichtigster und schlimmster Feind. Man könnte meinen, mit seinem Heer und seiner Kriegsflotte sei er schier unbezwingbar, aber er ist unsensibel; er ignoriert den Groll der Ulf gegen seine troicische Herrschaft. Die Barone verübeln ihm, daß sie sich seinem Regime unterworfen haben; viele von ihnen würden sich lieber heute als morgen gegen ihn auflehnen.«
    »Und du würdest sie führen?«
    »Es ist notwendig. Sich selbst überlassen, sind sie ein stolzer und zänkischer Haufe; sie murren, weil Aillas ihren Fehden Einhalt geboten hat! Ha! Wenn ich sie erst führe, werden sie erfahren, was Ska-Disziplin heißt! Im Vergleich mit mir wird ihnen Aillas wie ein Engel der Barmherzigkeit erscheinen!«
    Cory gab einen

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