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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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schrumpfen. Und nun ...«
    »Warte! Welches ist der Weg zum Pfosten Idilra?«
    »Du mußt die Wiese überqueren und unter dem hohen Eschenbaum hindurchgehen. Doch achte beim Gehen nicht auf das Fest! Koste keinen Wein; und laß dich nicht dazu verleiten, auch nur den kleinen Zeh zur Elfenmusik zu bewegen! Neben dem Eschenbaum führt der Wamble-Pfad nach Norden; nach zwölf Meilen kommst du an die Stelle, da er den Munkins-Weg kreuzt, und da steht der Pfosten Idilra, der Ort meiner schweren Prüfungen.«
    Madouc sagte in begütigendem Ton: »Es war letztendlich eigentlich doch ein glückliches Ereignis, wäre ich doch ohne es jetzt nicht hier und erfreute dein Herz!«
    Twisk konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Du kannst bisweilen ganz anziehend sein, mit deinen traurigen blauen Augen und deinem wunderlichen kleinen Gesicht! Leb wohl, und paß auf dich auf!«
    Madouc, Sir Pom-Pom und Travante gingen über die Madling-Wiese zu dem Eschenbaum und wanderten auf dem Wamble-Pfad nach Norden. Als die Sonne sank, legte Madouc das Schnupftuch auf das Gras einer kleinen Lichtung am Wegesrand und rief: »Aroisus!« Sofort wurde aus dem Schnupftuch ein Zelt, das mit drei weichen Betten sowie einem Tisch möbliert war, auf dem nahrhafte Speisen und Flaschen mit Wein und Bitterbier zum Verzehr bereitstanden.
    Während der Nacht waren eigenartige Geräusche aus dem Wald zu hören, und mehr als einmal drang das Stapfen von schweren Schritten vom Wamble-Pfad durch den dünnen Zeltstoff an ihre Ohren. Und bei jedem Mal blieb das Wesen stehen, um das Zelt zu besichtigen, und ging dann nach einem Moment des Überlegens weiter, seinem unbekannten Geschäft nach.
     

4
    Die Strahlen der Morgensonne fielen durch die Baumwipfel und malten leuchtend rote Kleckse auf die rosafarbene und weiße Seide des Zeltes. Madouc, Sir Pom-Pom und Travante erhoben sich aus ihren Betten. Auf dem Gras vor dem Zelt glitzerte Tau. Der Wald war still; nur hier und da zwitscherte ein Vogel.
    Die drei frühstückten an dem üppig gedeckten Tisch, dann rüsteten sie sich zum Aufbruch. Madouc rief: »Deplectus!«, und das Zelt schrumpfte zu einem rosafarbenen und weißen Schnupftuch, das Madouc in ihren Ranzen steckte.
    Die drei wanderten weiter den Wamble-Pfad hinauf. Den Rat König Throbius' beherzigend, hielten sowohl Sir Pom-Pom als auch Travante sorgfältig Ausschau nach den Gegenständen ihrer jeweiligen Suche.
    Der Pfad führte hart am Rande eines gurgelnden schwarzen Sumpfes entlang, der von Prielen dunklen Wassers durchzogen war. Büschel von Schilf, Kletten und Seegras sprenkelten die Oberfläche des Sumpfes, und hier und da ragte eine verkrüppelte Weide oder halbverfaulte Erle aus der stinkenden Brühe. Blasen stiegen aus dem Schleim empor, und aus einem der größeren Büschel kam eine krächzende Stimme, deren Worte den drei Wanderern unverständlich blieben. Sie beschleunigten ihren Schritt nur um so mehr und erreichten ohne widrige Zwischenfälle alsbald das Ende des Sumpfes.
    Wenig später machte der Wamble-Pfad einen Schwenk, um einem steil aufragenden Hügel auszuweichen, dessen Gipfel sich zu einer schroffen Klippe aus schwarzem Basalt zuspitzte. Ein mit schwarzen Kopfsteinen gepflasterter Weg führte hier in eine schattige Bergschlucht. Neben dem Pfad befand sich ein Schild, auf dem zwei holprige, in roten und schwarzen Lettern geschriebene Vierzeiler mit Knüttelversen zur Erbauung der Vorüberkommenden prangten:
     
    ACHTUNG!
    Wanderer, aufgepast! Dieses Schilt euch informiert,
    Daß Mangeon der Fabelhafte hier residiert!
    Wenn Mangeon wütend ist, seine Feinde vor Ankst erbeben;
    Aber seine Freunde tun auf sein Wohl mit ihm einen heben.
    Sein Andlitz ist schön, fein ist sein Benehmen;
    Wenn er sie berührt, die Damen vor Wonne tun stöhnen.
    Sie betteln, das er sie liebkoßt; wenn er geht, sie weinen vor Kummer;
    Und gans oft murmeln sie seinen Nahmen des Nachts im Schlummer.
     
    Die drei passierten das Schild und den Kopfsteinweg, ohne zu stocken, und wanderten zügig weiter den Wamble-Pfad entlang nach Norden.
    Als die Sonne den Himmel zur Hälfte erklommen hatte, gelangten sie an die Kreuzung mit dem Munkins-Weg. Neben der Kreuzung stand ein mächtiger Eisenpfahl von fast einem Fuß Dicke und gut acht Fuß Höhe: der Pfosten Idilra.
    Madouc beäugte den Pfahl mit Mißfallen. »Alles in allem genommen ist die Situation nicht nach meinem Geschmack. Aber ich komme wohl nicht umhin, meinen Part bei der Scharade zu erfüllen, Zweifel

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