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Lyra: Roman

Lyra: Roman

Titel: Lyra: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
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erzählt? Hat sie Ihnen versprochen, Ihrer Frau zu helfen?
    »Ich sehe Ihnen doch an, dass Sie ihr glauben.«
    »Das ist das Pech der Männer, sie verfallen ihr alle.«
    »Das ist nicht wahr.« Calypso wirkte verletzt.
    »Schweig, du bist jetzt in unserem Haus.«
    »Und das, obwohl wir dir verboten haben, hierherzukommen.«
    Sie lachten.
    »Du hasst uns.«
    »Wir wissen das.« Madame Cacaelia spie die Worte förmlich in den Raum hinein.
    »Und du wartest schon lange auf eine Gelegenheit, es uns heimzuzahlen, nicht wahr?« Madame Cal knurrte fast schon wie ein Tier, das den Gegner wittert.
    »Was?«, fragte Danny.
    Er hatte das Gefühl, noch immer nur die Oberfläche der Dinge zu betrachten. Welche tiefen Geheimnisse wurden hier offenbar?
    »Hat sie Ihnen nicht von Ihrem Kind erzählt? Ihrer Tochter? Und dem, was geschah?« »Nein.«
    »HÖRT AUF!« »Sie mag uns nicht.«
    Madame Cacaelia schnitt eine Grimasse, die einmal ein Lächeln hätte werden sollen, »Und ich bin sicher, sie hat nach der Lyra gesucht. Dem Vogel, der über uns wachen soll.«
    Danny schaute überrascht zu Calypso.
    Hatte sie ihm nicht gesagt, dass die anderen nichts von dem Vogel wussten? Dass es ihr Überraschungsvorteil sein würde, mit der Lyra hier aufzutauchen?
    Calypso lächelte dünn.»Ja, das habe ich, und er hat es mir geglaubt.«
    Danny schwindelte.
    Hatte er gerade richtig gehört?
    Calypso trat auf die Seite ihrer Schwestern. »Ich habe ihm alles erzählt, und er hat alles geglaubt. Doch eine Sache, die habe ich vergessen.« Sie sah Danny an. »Wir müssen es zu dritt tun. Die Erneuerung funktioniert nur dann, wenn wir alle drei unsere Kräfte vereinen. Eine allein kann es niemals schaffen. Dazu sind wir einzeln zu schwach. Aber gemeinsam...« Sie lachte ihr teuflisches Lachen.
    Danny wandte sich Sunny zu.
    Er fasste ihre Hand an, sie war ganz kalt.
    Aber Sunny schlief.
    Ruhig atmend, entspannt. Zumindest sah es so aus.
    »Wie gesagt, Danny Darcy, wir mussten Zeit schinden. Alles hängt von dieser Nacht ab. L 'Orient. Die Erneuerung muss gleich stattfinden, und dazu sind wir drei hier versammelt.« Calypsos Stimme wurde zur schneidenden Melodie.
    »Warum haben Sie das getan?«
    »Sagte ich dir nicht, dass ich böse bin?«
    Er seufzte.
    »Und dass die wichtigsten Dinge unter der Oberfläche verborgen sind?«
    Er dachte an ihre beiden Alligatoren, wie sie im Wasser lagen, still und auf der Lauer.
    »Warum sollte ich meine Schwestern verraten? Hm? Wir leben so lange schon auf dieser Erde.«
    »Aber Sie...«
    »Wir streiten uns oft, und sie zieht es vor, allein da draußen auf dem Dampfer zu leben.« Madame Cal warf ihrer kleinen Schwester einen Blick zu, der liebevoll sein mochte.
    »Aber wenn es drauf ankommt, dann halten wir zusammen.«
    »Calypso! Sie können...«
    »Nein, Danny, ich gehöre hierher. Ins Maison Rouge. Ich lebe zwar da draußen auf dem Dampfer, aber mein Herz schlägt immer noch hier, in diesen Mauern, bei meinen Schwestern.« Sie kam ihm nahe. Wenn sie sprach, streichelte ihr Atem seine Haut, benetzte ihm die Augen, war ein Kuss, der im Verborgenen blieb. »Deine Frau ist... hübsch. Weißt du, ich kann auch ihr ein Lied singen, so süß und liebreizend, dass sie alles andere vergessen wird.« Sie neigte den Kopf zu Dannys Ohr. »Ihr Körper wird sich biegen unter meinen Worten. Und wenn du möchtest, kannst du dabei zusehen.«
    »Du bist eine Hexe!« Er stieß sie von sich fort.
    Alle drei lachten.
    »Ein kleines Spiel«, sagte Madame Cacaelia, »das war es.«
    »Ja, nur ein Spiel. Wir hätten dich auf ewig durch diese Geschichte irren lassen können, aber so ist es doch ein wenig interessanter. Du hättest irgendwann sogar von allein dort hinausgefunden.« Calypso zwinkerte ihm zu. »Du bist geschickt, Danny Darcy, manchmal erkennst du die Dinge, die sich unter der Oberfläche verbergen. Du hättest vielleicht zu früh hinausgefunden, deshalb habe ich mich um dich gekümmert.« Sie warf ihren Schwestern einen lasziven Blick zu. »Nicht so, wie ich es gern getan hätte, aber... ein wenig.«
    Danny stand regungslos da.
    Suchte fieberhaft nach Antworten.
    »Bald schon werde ich alles durch kleine Kinderaugen sehen«, sagte Madame Cal.
    »Aber der Plan«, gab Danny zu bedenken. »Sollte es nicht unauffällig sein?«
    »Wir ändern den Plan«, sagte Calypso.
    Ganz einfach.
    Things have changed.
    »Sunny und ich werden wissen, was geschehen ist.«
    »Deswegen werdet ihr die Sümpfe niemals wieder verlassen.« Die Worte

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