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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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mitgekommen und war nahe daran, den einen oder anderen Patienten kaltzumachen, aber dann ist mir der Knopf noch rechtzeitig aufgegangen. Mir graut bloß davor, eines Tages als ›junger Mann‹ angesprochen zu werden.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Hast du es nicht bemerkt? Hier wird man bis zum siebzigsten Jahr mit ›Heia, Boy!‹ begrüßt. Später dann heißt es, ›Heia, junger Mann.‹«
    Speerschleuders Frau Evelyn wählte sich Jocko Allcock als Gesprächspartner. Er und das Chirurgie–Lotto hatten sie neugierig gemacht. Außerdem wußte sie genau, daß Jocko für den Zustrom der Patienten verantwortlich war.
    »Wo nehmen Sie nur bloß die vielen gebrochenen Wirbel her, Mr. Allcock?«
    »Jocko, Ma’m, wenn ich bitten darf.«
    »Also gut, Jocko. Und ich bin Evelyn.«
    »Tja, Evelyn, ich arbeite im VA und kenne viele Leute. Da ist es nicht schwer, die richtigen Fälle zu wissen, wenn ein Neuer hier anfängt. Und ich kann Ihnen sagen, ich und der Stelzfuß haben ausgezeichnet verdient. Genau wie damals, als Hawkeye kam. Alle sind überzeugt, daß jeder stirbt, der sich diesen modernen Fachärzten überläßt, und Jonesy hat nichts verpatzt, also wächst unser Konto.«
    »Eigentlich hatte ich einen gewissen Widerstand erwartet, Jocko. Ich war nicht sicher, ob die Patienten Oliver akzeptieren würden, besonders zu Beginn.«
    »Oliver? Ach, Sie meinen Speerschleuder? Lächerlich! Die einzige Schwierigkeit hatte ich mit ein paar Typen aus Tedium Cove. Sie glaubten, er könnte mit den dortigen Jones verwandt sein.«
    Die Party verlief verhältnismäßig gesittet. Nur der Große Benjy hatte einen Whiskyrausch und wollte unbedingt mit Speerschleuder raufen, weil er sich in solchen Fällen immer den Kräftigsten aussuchte. Jimmy und Alice Richards kamen auf einen Drink vorbei, um die Jones kennenzulernen. Jimmy hatte mit Hawkeye die Schulbank gedrückt. Jetzt führte er in Port Waldo einen Drugstore und spielte im Sommer als Professional im Wawenock Harbor Country Club, wo er und Hawkeye in ihrer Kindheit Caddies gewesen waren. Nachdem sich die Richards verabschiedet hatten, sagte Speerschleuder: »Dein Freund Jimmy wird vermutlich bald mein Patient werden.«
    »Warum?«
    »Ist dir sein linkes Bein nicht aufgefallen? Es hat zweimal gezuckt und ihm den Dienst versagt. Er war furchtbar erschrocken.«
    »Nein, ich habe nichts bemerkt. Was, meinst du, hat das zu bedeuten?«
    Sie brauchten nicht lange zu warten. Am nächsten Vormittag um Viertel nach zehn, als zehn Kunden im Drugstore waren, stürzte Jimmy Richards keuchend zu Boden. Seine ganze rechte Seite zuckte in unkontrollierbaren Krämpfen. Dr. Ralph Young erschien eben noch rechtzeitig, um das Ende des Anfalls zu sehen. Er konnte Jimmy nicht helfen.
    »Ich verständige Hawkeye«, sagte er. Er suchte Pierce im Allgemeinen Krankenhaus auf und schilderte ihm die Lage, so gut er konnte.
    »Laden Sie ihn in Jack Leemans Leichenwagen und bringen Sie ihn sofort her«, riet Hawkeye. »Das klingt mir nach Arbeit für Speerschleuder.«
    Im November war Jimmy Richards zur Jagd gefahren. Nachdem er drei Meilen über bewaldete Berge gestapft war, hatte sich sein rechtes Bein wie eingeschlafen gefühlt. Er lehnte sich gegen einen Baum und massierte das Bein, das zu zucken begann und sich einwärts drehte. Nach wenigen Sekunden war der Krampf vorbei. Eine halbe Stunde später erlegte Jimmy einen Hundertachtzig–Pfund–Bock und dachte nicht mehr an sein Bein.
    Anfang Dezember gab es eine kurze Schönwetterperiode. An einem Sonntagmorgen begab sich Jimmy zum Golfplatz und ging über die erste Spielfläche zum Wald, um die verschlagenen Bälle zu suchen. Als er sich nach einem Ball bückte, begann sein rechtes Bein zu zucken. Genau wie im Drugstore breitete sich der Krampf nach oben aus und erfaßte seine ganze rechte Seite. Diesmal dauerte der Anfall eine volle Minute und ließ Jimmy atemlos, erschrocken und völlig erschöpft zurück. Eine Zeitlang war er rechts in Bein und Hüfte gelähmt, aber er stolperte und stürzte, bis er seinen Wagen erreicht hatte. Allmählich kehrte die Empfindung und Bewegungsfähigkeit wieder, und er fuhr heim. Nach einem starken Drink fühlte er sich völlig gesund und sah sich im Fernsehen eine Fußballübertragung an.
    Nach dem Anfall im Drugstore übernahm Dr. Jones den Fall. Eine Rückenmarkpunktion ergab einen leicht erhöhten Druck der Rückenmarkflüssigkeit. Ein Elektroencephalogramm verlief ergebnislos. Die neurologischen Befunde zeigten

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