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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Erstaunen mußte Henderson feststellen, daß die
Zimmertür nicht von innen verriegelt war. Er erinnerte sich,
daß er einmal gerügt hatte, weil die Tür verriegelt
gewesen war.
    »Mary«, hatte er gesagt, »hier im Haus brauchst du
dich nicht einzuschließen. Dich klaut bestimmt keiner mehr. Aus
dem Alter bist du längst ’raus.«
    Für einen Außenstehenden hätte diese Bemerkung
beleidigend geklungen.
    Aber Mary vertrug solche Späße. Sie schlug mit gleichem
Kaliber zurück.
    Henderson ging kurzentschlossen ins Zimmer.
    Das Dämmerlicht des beginnenden Tages fiel durch die
dünnen Vorhänge.
    Wie auch schon im Zimmer Jenifers so unterließ Henderson es
auch hier, Licht anzuknipsen.
    Was er sehen wollte, sah er auch so.
    Das Bett war leer. Aber es war benutzt worden. Das Bettzeug war
zerwühlt. Mary Simpson hatte darin gelegen.
    Aber nun war sie weg.
    Die mysterischen Vorgänge in seinem Hause erschreckten den
alten Farmer.
    Das alles hing mit dem Verschwinden von Jenny zusammen. Der
Gedanke fraß sich in ihm fest.
    Er stand vor dem leeren Bett und begriff gar nichts mehr.
    Der dunkle Fleck auf dem Kopfkissen entging ihm. Hätte er
Licht gemacht, wäre ihm aufgefallen, daß es Blut war, das
in das Kopfkissen gesickert war.
     
    *
     
    Francis Henderson hielt es in seinem verlassenen Haus nicht
länger aus.
    Er nahm eine Flinte aus dem Gewehrschrank, lud sie und ging
hinaus.
    Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Aber es war auch nicht mehr
so dunkel, daß die Farmgebäude, die Umzäunung und die
Schuppen und Ställe mit der Dunkelheit eins wurden. Jedes war
einzeln zu erkennen.
    Er hörte die Pferde im Stall rumoren.
    Henderson befand sich auf seiner Farm, und doch kam sie ihm fremd
und unheimlich vor.
    Wie verhext, schoß es ihm durch den Kopf.
    Er ging hinüber zu dem langen Anbau, der schräg neben
den Ställen stand. Hier waren die Arbeiter untergebracht.
    Henderson wollte nur wissen, ob sie ihn ebenfalls verlassen
hatten. Leise stellte er sich vor die Tür und lauschte.
    Im Raum schnarchte jemand.
    Henderson wollte völlige Gewißheit haben.
    Er öffnete lautlos die Tür und warf einen Blick in den
Schlafsaal der Farmarbeiter.
    Alle vier waren anwesend.
    Einer war wachgeworden, reckte den Kopf in die Höhe und
blinzelte zur Tür.
    »Hallo? Ist da wer?«
    »Ich bin’s, Joe. Henderson.«
    Der Angesprochene richtete sich vollends auf.
    »Ist was passiert, Boß? Brauchen Sie Hilfe?« Joe
warf schon die Wolldecken zurück.
    »Ssst«, zischte Henderson und legte den Finger auf die
Lippen. Das Gewehr hielt er so, daß es von dem Aufgewachten
nicht gesehen werden konnte. »Alles okay. Ich wollte nur mal
sehen, ob ihr noch alle schlaft.«
    Eine merkwürdige Feststellung. Der Aufgewachte
schüttelte den Kopf. Henderson bekam jetzt wohl langsam seine
Schrullen. Er war immerhin Ende sechzig.
    »Leg dich ruhig wieder aufs Ohr. Joe!
    Ich mache einen kleinen Morgenspazierritt. In einer knappen halben
Stunde geht die Sonne auf. Dann seid ihr erst fällig.«
    Joe wollte noch etwas sagen. Henderson winkte ab und zog die
Tür hinter sich ins Schloß.
    Er fühlte sich alt, schwach und verbraucht.
    Er verhielt eine halbe Minute, bevor er zum Pferdestall ging,
einen Fuchs sattelte und sich müde in den Sattel schwang.
    Dann verließ Francis Henderson seine Farm. Eine
merkwürdige Überlegung trieb ihn voran. Er war
entschlossen, seinen Gedanken durchzuführen, auch wenn ihm die
Angst im Nacken saß.
    Es hing mit der verfluchten Hütte von Rox zusammen.
    Was Jenifer letzte Nacht auch immer gesagt haben mochte: es
stimmte nicht. Sie hatte gelogen.
    Es gab Widersprüche. Jetzt fielen sie ihm auf.
    Das Mädchen hatte in der Hütte von Rox Unterschlupf
gesucht! So mußte es gewesen sein. Und dort hatte der
unheimliche Einsiedler, über den man sich haarsträubende
Geschichten erzählte, sie verhext!
    Henderson glaubte dies allen Ernstes.
    Jenifer war etwas zugestoßen.
    Sie war letzte Nacht nur aufgetaucht, um sie, die sie gesucht
hatten, an der Nase herumzuführen und in Sicherheit zu
wiegen.
    Vielleicht war diese Jenifer, der sie begegnet waren, auch nur ein
Trugbild gewesen. Einem Hexenmeister wie Howard Rox konnte man solche
Praktiken zutrauen.
    Auf welche Weise aber Mary Simpson verschwunden war und warum sie
überhaupt verschwunden war, das paßte allerdings nicht in
dieses Bild.
    Henderson trat dem Pferd in die Flanken. Das Tier jagte davon, den
weichen Pfad entlang, der auf den Berg führte.
    Der Himmel war bewölkt. Alles

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