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Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Titel: Macabros 005: Die Schreckensgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Bestie, die James Fleet angefallen und den
lebensbedrohenden Biß in die Kehle versetzt hatte, lebte nicht
mehr.
    Das rote Glimmen in den Totenkopfhöhlen verlöschte.
    Das reglose Tier fiel schwer zu Boden.
    Björn Hellmark löste seinen Doppelkörper auf. Die
Umrisse von Macabros wurden schwächer, durchscheinend. Die
geistige Kraft zur Materialisierung des Körpers war beachtlich
gewesen. Zur Auflösung dagegen war eine geistige Energie so gut
wie gar nicht notwendig. Björn Hellmark brauchte nur in seiner
Konzentration nachzulassen.
    Macabros war verschwunden.
    Edgar Laughton riß Mund und Augen auf.
    »Das gibt’s doch nicht«, murmelte er entsetzt.
Seine Angst nahm wieder zu.
    »Sie brauchen keine Furcht zu haben, Mister Laughton«,
beruhigte ihn Richard Patrick. »Als wir uns das erste Mal
unterhielten und Sie mir die seltsame Geschichte Ihres Lebens
erzählten, erwähnten Sie selbst, daß es Dinge
gäbe, über die man sich nur wundern, die man aber nicht
erklären kann. Nehmen Sie das, was Sie eben erlebt haben,
ebenfalls als Wunder hin, als ein Wunder, das nur wir beide
beobachten durften und das zu Ihrem Besten geschah.«
    Björn Hellmark lief zu der Stelle, wo der Hund lag. Er wollte
das Tier mitnehmen, um es untersuchen zu lassen.
    Doch er erlebte eine Überraschung.
    Der Kadaver des Höllenhundes veränderte sich. Unter dem
Licht der schummrigen Lampe wurde das schmutzigbraune Fell aschgrau.
Aller Farbstoff schwand dahin, als würde ihn eine gigantische
Sonne in Bruchteilen von Sekunden ausbleichen.
    Das Fell verschwand im Nichts. Blanke glatte Knochen wurden
sichtbar.
    Auch sie verschwanden.
    Innerhalb von drei Sekunden war das ganze ungewöhnliche Tier
verschwunden.
    Der einzige Zeuge aus einem höllischen Reich existierte nicht
mehr.
     
    *
     
    »Wieso befanden Sie sich in der Nähe?« fragte Edgar
Laughton Richard Patrick, nachdem auch Björn Hellmark im Wagen
saß.
    Sie standen alle noch unter der Wirkung des Geschehens, in das sie
alle drei hineingezogen worden waren.
    »Das ist schnell erklärt«, erwiderte Richard
Patrick. »Wir haben befürchtet, daß Ihr Leben
gefährdet ist. Daß wir allerdings unmittelbar beobachten
könnten, was auf Sie zukam, das hatten wir nicht
erwartet.«
    »Sie haben es geahnt?« Edgar Laughton blickte sie beide
mißtrauisch an.
    Richard Patrick saß hinter dem Steuer und hatte ihm das
Gesicht zugewandt. Björn Hellmark saß neben Laughton und
nickte.
    »Das Ganze hängt mit dem Fall James Fleet
zusammen«, erklärte Richard Patrick. »Als ich davon
hörte, bin ich umgehend nach London gekommen. Ich roch eine neue
Story. Was für ein Mensch war Fleet? fragte ich mich. Bei der
Polizei erkundigte ich mich nach ihm. Es kam etwas Bemerkenswertes
heraus. Es lag eine Vermißtenanzeige von Fleet vor, die vor
vier Jahren von seiner Tochter aufgegeben worden war. Fleet war vor
vier Jahren plötzlich verschwunden. Vor einer Woche tauchte er
genauso plötzlich wieder auf. Er kam nach Hause, wo seine
Tochter wohnte. Alles war so wie vor vier Jahren. Fleet glaubte, von
seiner Arbeit nach Hause zu kommen. Er wußte nicht, daß
er vier Jahre lang weggewesen war. Es gab ein Loch in seiner
Erinnerung. Er begrüßte seine Tochter wie immer. Er war
nicht gealtert. Er sah genauso aus wie vor vier Jahren. Aber am
nächsten Morgen, als er aufstand, um zur Arbeit in die Bank zu
gehen, sah er anders aus als zur Stunde seiner Wiederkehr. Sein Haar
war angegraut, seine Haut weniger straff. Aber James Fleet merkte das
nicht. Er verabschiedete sich von seiner Tochter und ging zur Bank.
Dort aber hatte man seinen Arbeitsplatz natürlich mit einem
neuen Mitarbeiter besetzt. Fleet konnte nicht verstehen, daß er
vier Jahre lang nicht da gewesen sein sollte. Er war überzeugt
davon, gestern abend nach Schließung der Schalter den Heimweg
angetreten zu haben. Der Direktor machte ihn darauf aufmerksam,
daß er wohl sehr krank sei, und bat ihn, einen Arzt
aufzusuchen. Die Direktion wäre selbstverständlich bereit,
Fleet wieder einen Arbeitsplatz einzuräumen, da er als guter und
verläßlicher Mitarbeiter geschätzt wurde. Fleet
weigerte sich, einen Arzt aufzusuchen. Zunächst. Auf das
Drängen seiner Tochter hin gab er nach.
    Fleet war organisch gesund. Es gab nicht den geringsten Hinweis
für eine Geisteskrankheit oder für einen krankhaften
Gedächtnisschwund. Der Arzt wollte seinen Patienten jedoch
weiter beobachten. Er setzte sich mit dem Direktor der Bank in
Verbindung und bat ihn, Fleet wieder

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