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Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Titel: Macabros 005: Die Schreckensgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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vier Monaten. Aber
er fühlte sich nicht mehr sicher. Alles wies darauf hin,
daß seine unheimlichen Widersacher über sein neues Domizil
unterrichtet waren.
    Laughton richtete sich auf.
    Er hörte Schnaufen, Schnüffeln.
    Es war vor seiner Tür.
    Der alternde Maler warf die Zudecke zurück.
    Wie eine Flut überschwemmte ihn die Angst.
    Letzte Nacht war er bei Millie geblieben. Das war gut so gewesen.
In ihrer Gegenwart hatte er das vergessen können, was ihn den
ganzen Tag über beschäftigte. Die Sache mit diesem James
Fleet steckte ihm doch in den Knochen.
    Fleet war tot. Und die Behörden hüllten sich in
Schweigen, das hieß: sie erwähnten nicht, auf welche Weise
der Tod wirklich eingetreten war. Kein Wort von der Vampirkatze.
    Aber den Ärzten und Schwestern des Hospitals konnte doch
nicht entgangen sein, daß die Halsschlagader nicht geplatzt,
sondern von scharfen Zähnen gerissen worden war.
    Keiner wollte es wahrhaben. Er aber hatte die Vampirkatze
gesehen.
    Wie ein Schatten huschte er aus dem Bett.
    Erstarrt blieb er im Dunkel stehen, hielt den Atem an und
lauschte.
    Völlige Stille.
    Da war nichts.
    Hatte er geträumt?
    Er wartete eine Minute lang, zwei Minuten lang.
    Kein Schnaufen, kein Schnüffeln, keine Geräusche. Doch
seine innere Unruhe wich nicht. Er konnte keinen Schlaf mehr finden,
ehe er nicht Gewißheit hatte.
    Langsam näherte er sich der Tür. Er schaltete kein Licht
ein.
    Wie unter einem Bann legte er seine Rechte auf die Klinke und
drehte dann mit der anderen Hand den Schlüssel um.
    Noch öffnete er die Tür nicht.
    »Ist da jemand?« fragte er leise.
    Er kratzte mit der Hand über die Tür, als wolle er damit
eine Reaktion provozieren.
    Nichts geschah.
    Vorsichtig öffnete er die Tür.
    Es war ein winziger Spalt. Laughton wollte sich den Rückzug
freihalten, wollte die Tür sofort wieder schließen
können, wenn es darauf ankam.
    Da flog ihm schon die Tür entgegen.
    Er warf sich noch nach vorn in der Hoffnung, sie ins Schloß
drücken zu können.
    Aber der Widerstand von der anderen Seite war
größer.
    Es gab einen Krach, als würde die ganze Tür eingerissen
werden.
    Ein riesiger Schatten tauchte vor Laughton auf.
    Der Maler schrie.
    Er taumelte nach hinten, riß seinen Körper herum und
jagte zum Fenster.
    Er riß es auf, ehe der riesige Hund mit dem zottigen Fell
und dem knöchernen Totenschädel nahe genug heran war, um
nach ihm zu schnappen.
    Trotz seines Alters bewegte Laughton sich mit einer erstaunlichen
Schnelligkeit.
    Wie ein Affe sprang er auf die Fensterbank, ließ sich
einfach nach draußen fallen. Mit beiden Händen kam er auf
die stählerne Plattform, an welche sich die Feuerleiter
anschloß.
    Barfuß und nur mit einem Pyjama bekleidet hetzte Laughton
die engen, gewundenen Stufen nach unten.
    Der Hund sprang durchs Fenster. Hechelnd, mit heraushängender
Zunge und rotglühendem Feuer in den finsteren, leeren
Augenhöhlen, kam der Höllenhund hinter ihm her. Aber er
hatte weit größere Schwierigkeiten auf den schmalen,
geriffelten Stiegen als der Zweibeiner.
    Laughtons Atem flog.
    Der Maler warf nicht einen einzigen Blick zurück.
    Er rannte so schnell ihm das unter den gegebenen Umständen
möglich war.
    Die Treppe schien endlos zu sein.
    Laughton wurde es schwindelig. Vor seinen Augen kreiste alles.
    Der Boden schien ihm entgegen zu kommen.
    Da rutschte er ab.
    Er verlor den Halt und polterte die Stiegen hinab. Er rutschte an
dem eisernen Geländer entlang, schabte sich die Haut auf. Die
Verletzung brannte wie Feuer.
    Ein Schwächeanfall bedrohte ihn.
    Aber Laughton blieb nicht liegen.
    Er riß seinen Körper hoch, humpelte weiter nach unten.
Sein rechter Fuß schmerzte stark. Damit war er in dem
scharfkantigen Geländer hängengeblieben.
    Je weiter er nach unten taumelte, desto mehr schwoll der Fuß
an.
    Dann endlich kam Laughton unten an.
    Er humpelte über den kalten, feuchten Boden. Seine nackten
Füße klatschten auf das Kopfsteinpflaster.
    Der Hof mit den Mülltonnen und dem Fahrradschuppen lag einsam
und menschenleer vor ihm.
    Alle Fenster waren dunkel.
    Laughton warf einen schnellen, angstvollen Blick hinter sich.
    Seine Alpträume wurden wahr.
    Noch war er dem Hund voraus, weil der mehr Schwierigkeiten hatte,
die enggezogenen Stiegen herabzulaufen. Aber sobald das makabre Tier
festen Boden unter den Pfoten hatte, würde alles ganz anders
aussehen. Im Handumdrehen würde er herangejagt sein.
    Laughton taumelte durch die dunkle Toreinfahrt. Dann lag die
Straße

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