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Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Titel: Macabros 005: Die Schreckensgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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was auf ein
Magen- oder Leberleiden schließen ließ.
    Shaker trug eine von einem dünnen Goldrand umgebene Brille.
Er wirkte sehr ruhig, sehr überlegen und freundlich. Wenn man
aber seinem Blick begegnete, dann hatte man das Gefühl, als
durchschaue er einen bis ins tiefste Innere der Seele.
    Dr. Shaker bat die beiden Begleiter Laughtons, draußen zu
warten. Er verschwand mit Laughton in einem Therapieraum.
    In der Praxis, der sich die Wohnung anschloß, war es sehr
still. Shaker schien alles allein zu machen.
    Nach fünf Minuten kam er aus dem Therapieraum zurück.
Ohne Edgar Laughton.
    »Mister Laughton befindet sich in Hypnose. Er schläft.
Er ist sehr ruhig. Wir können uns jetzt Zeit nehmen, alles
Anstehende zu besprechen. In erster Linie sind da noch einige
ungeklärte Fragen, meine Herrn. Mit Ihnen, Mister Hellmark, habe
ich bereits heute morgen ausführlich gesprochen. Sie haben mich
neugierig gemacht. Es ist in der Tat so, daß die angeblich
dreißigjährige Abwesenheit dieses Mannes aus London, von
der er angeblich nichts weiß, mich ein wenig irritiert hat.
Hier kann man nicht mehr von einem normalen Gedächtnisschwund
sprechen. Es hätte in der Vergangenheit doch längst
auffallen müssen, daß der Mann eine größere
Gedächtnislücke aufweist. Damit wartet man doch nicht
dreißig Jahre.«
    Hellmark erwiderte: »Sie dürfen eines nicht vergessen,
Doc: wo Mister Laughton in diesen dreißig Jahren auch immer
gewesen sein mag, derjenige, bei dem er sich aufgehalten hat, wird
kein besonderes Interesse daran gehabt haben, eine Therapie
einzuleiten.«
    »Ich verstehe das alles nicht! Ich muß Sie bitten, mir
soviel Daten wie möglich zu nennen, damit das Problem für
mich überschaubar wird.«
    Aber damit hatte Shaker Pech. Richard Patrick, der Verleger,
wußte am meisten. Mit ihm hatte Laughton die Geschichte seines
seltsamen Lebens durchgesprochen. Aber Patrick konnte auch nur das
mitteilen, woran Laughton sich hatte erinnern können.
    Die Daten, mit denen Dr. Shaker operieren konnte, waren dünn.
Daran änderte niemand etwas.
    Patrick und Hellmark durften bei der Sitzung dabeisein. Zumindest
Hellmark hatte auch darauf bestanden. Er wollte, wenn es die
Situation zuließ, Fragen an Laughton richten.
    Dr. Shaker führte die Tiefenhypnose ein. Immer und immer
wieder stellte er dabei die gleichen Fragen. Die letzten beiden Jahre
ließen sich lückenlos verfolgen.
    Das war eigenartig.
    Warum hörte die Erinnerungslücke mit seinem
plötzlichen Auftauchen in London wieder auf? Welches Ereignis
hatte diesen Schock bewirkt?
    Shaker versuchte es zu ergründen, mit vielen Fragen.
    Laughton hatte darauf nur eine einzige Antwort, egal wie der
Psychologe auch fragte: »Auf einmal hatte ich den Wunsch, zu
meiner Schwester zu gehen. Dort hatte ich gelebt. Und mein Zimmer war
noch so, wie ich es verlassen hatte.«
    »Aber in der Zwischenzeit waren dreißig Jahre
vergangen, Mister Laughton. Ist Ihnen das klar?«
    »Nein«, lautete die kurze, kategorische Erwiderung.
    »Als Sie in Ihr Zimmer kamen, ist Ihnen da etwas aufgefallen?
Wie hat Ihre Schwester reagiert?«
    »Sie war verwundert. Sie sagte, daß ich dreißig
Jahre nicht mehr im Haus gewesen sei. Sie sah sehr alt aus.«
    »Auch Sie hatten sich doch verändert?«
    »Nein.«
    »Aber sie merkten doch selbst, daß Sie nicht mehr so
aussahen wie an jenem Tag, als Sie die Wohnung
verließen.«
    »Ich merkte es erst später. Ich wußte mit einem
Male, daß wirklich dreißig Jahre vergangen waren. Aber
ich konnte es nicht fassen. Die Menschen, mit denen ich früher
zusammengewesen war, hielten sich mir gegenüber sehr vorsichtig.
Sie glaubten, daß ich geistesgestört sei.« Laughton
sprach leise. Seine Lippen bewegten sich kaum. Er lag in einem
tiefenhypnotischen Schlaf.
    »Wo waren Sie gewesen, Mister Laughton. Können Sie mich
verstehen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich werde jetzt mit Ihnen den gleichen Ort aufsuchen, wo Sie
sich befunden haben. Können Sie mich verstehen?«
    »Ja, ich verstehe Sie.«
    »Sie müssen mich führen, Laughton. Was sehen
Sie?«
    Wieder das gequälte Aussehen.
    Laughtons Miene veränderte sich. Seine Stirn war in Falten
gelegt. Er bewegte die Lippen. »Nichts. Dunkel… Leere…
ich bin in London.«
    Die Männer blickten sich an.
    Das Zimmer, in dem die Therapie durchgeführt wurde, war in
angenehmes Licht getaucht. Der Raum erinnerte nicht im geringsten an
das Behandlungszimmer eines Arztes.
    Laughton lag auf einer breiten, bequemen Couch. An

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