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Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Titel: Macabros 005: Die Schreckensgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Bewußtsein. Aufmerksam
blickte er sich in der Runde um.
    »Nun?« wollte er wissen. »Wie sieht es aus? Was hat
der Seelendoktor meinem finsteren Geist entrissen?«
    »Leider nicht viel«, machte Hellmark sich zum
Sprecher.
    Laughton winkte ab, während er sich von dem Sofa erhob.
»Hab ich mir gleich gedacht, Mister Hellmark. Das Geld
hätten Sie sich sparen können. Dreißig Jahre sind
weg, futsch.«
    »So einfach ist es nicht«, erwiderte Björn.
»Sie haben Angst. Sie sind ständig auf der Flucht und
wissen nicht warum. Fleets Schicksal hat Sie gewarnt. Doch
darüber wollen wir jetzt nicht sprechen. Es hat sich ein sehr
interessanter Aspekt ergeben. Sie haben uns einen Namen
genannt.«
    »Was für einen Namen?«
    »Betty Roughly.«
    Edgar Laughton zuckte die Achseln. »Nie
gehört.«
    Björn sagte: »Ich werde versuchen die Dame zu finden und
Sie Ihnen wieder vorzustellen. Allerdings dürfte sie auch nicht
mehr so ganz taufrisch sein. Sie war damals zweiundzwanzig – und
das ist immerhin dreißig Jahre her.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Mister
Hellmark.« Laughtons hilflose Blicke gingen von einem zum
anderen.
    »Ich möchte der Sache erst auf den Grund gehen, Mister
Laughton. Wenn es so ist, wie ich vermute, wird es eine
Überraschung geben, welche die Welt auf den Kopf
stellt.«
     
    *
     
    Hellmark sprach sich mit Richard Patrick ab. Dem Verleger war es
nur recht, auch weiterhin mit Laughton zusammen zu sein. Er erhoffte
sich weitere Hinweise auf das ungewöhnliche Leben des Malers.
Und auch auf Hellmarks Recherchen war er gespannt.
    Der Aufenthalt hier in London begann vielversprechend. Wenn das so
weiterging, dann sammelte er Stoff, mit dem er die nächsten zehn
Ausgaben von »Amazing Tales« bequem füllen konnte.
Allein die Begegnung mit dem ungewöhnlichen Björn Hellmark
versprach eine Sensation für »Amazing Tales« zu
werden.
    Hellmarks Leben war ein einziges Rätsel. Im Gespräch mit
dem Verleger hatte der Deutsche einiges angedeutet ohne zuviel zu
sagen. Patrick hatte daraus den Eindruck gewonnen, daß Hellmark
im Prinzip nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn das eine oder
andere über ihn und seine Aufgabe in der Öffentlichkeit
bekannt würde. Er war ein Sucher. Er war auf sich allein
gestellt. Hellmark hoffte, Freunde zu finden. Er rechnete damit,
daß es unter den Lesern viele Einzelgänger gab, die mehr
wußten und ahnten, daß ihre Art zu leben und zu
fühlen sich von der Masse unterschied. Hier konnten Kontakte
geschaffen werden, die unter Umständen unbezahlbar für sein
weiteres Wirken sein konnten.
    Doch dies alles war noch Zukunftsmusik.
    Hellmark alias Macabros befand sich am Anfang eines langen und
unübersichtlichen Weges, auf dem unzählige Gefahren
lauerten.
    Während Patrick mit Laughton übereinkam, nach dem Lunch
eine neue Wohnung für Laughton ausfindig zu machen, sollte
Hellmark sich auf die Suche nach dem Haus Nr. 156 in der Bourchier
Street machen und dort nachsehen, ob sich noch jemand an Betty
Roughly erinnerte.
    Mit dem Taxi fuhr Björn durch die Whit Comb Street. Er fuhr
genau den Weg ab, den Edgar Laughton vor dreißig Jahren mit
seinen Bildern gegangen war, und er mußte auch daran denken,
daß in dieser Straße gestern der Hund gesehen worden war,
der James Fleet angefallen hatte.
    Zufall? Oder paßte ein Rädchen in das andere?
    Er ließ sich in der Bourchier Street vor dem Haus Nr. 156
absetzen und zahlte. Als der Wagen davongefahren war, ging Hellmark
vor dem Haus auf und ab. Er fand alles so vor, wie Laughton es im
Tiefschlaf beschrieben hatte. Der Verputz war noch genauso
blatternarbig wie vor drei Jahrzehnten, und das ganze Haus machte
einen recht heruntergekommenen Eindruck. Der kleine Friseurladen, den
es vor dreißig Jahren im Parterre gegeben und den Laughton
ebenfalls erwähnt hatte, war allerdings nicht mehr da. Doch
dafür gab es die stark verwitterte Tür noch. Die
Fensterläden waren klapprig und morsch und konnten eine neue
Farbe vertragen.
    Björn inspizierte die Aufschriften an den Briefkästen
und den Klingelknöpfen.
    Der Herzschlag des Deutschen stockte, als er den Namen entdeckte,
von dem er nicht geglaubt hatte, ihn überhaupt zu finden.
    In der Wohnung unter dem Dach lebte in der Tat eine Betty
Roughly.
     
    *
     
    Hellmark konnte es kaum erwarten, bis er die ächzenden und
knirschenden Holztreppen hinter sich hatte und endlich vor der
Wohnungstür stand. Auch hier ein altes, abgegriffenes
Messingschild: Betty Roughly stand

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