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Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Macabros 005: Die Schreckensgöttin

Titel: Macabros 005: Die Schreckensgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sich Mrs. Roughly an den Bilderkauf erinnern,
falls sie eines gekauft hatte. Auch das war durch Laughtons Worte
nicht eindeutig hervorgegangen. Jetzt, wo er hier in der fremden
Wohnung saß, merkte er erst, wieviel Löcher in den
Hinweisen Laughtons zurückgeblieben waren. All diese Dinge
hätten sie erfahren können, wenn sie genauer gefragt
hätten.
    »Aber nein, ich habe nie in meinem Leben ein Bild gekauft,
Mister Hellmark«, sagte sie mit klarer Stimme. »Daran
erinnert man sich doch – auch noch nach vielen Jahren, nicht
wahr?«
    »Ja, das ist anzunehmen. Schließlich ist ein Bilderkauf
nichts Alltägliches.«
    »Aber dreißig Jahre sind eine lange Zeit. Ich war
damals noch ein junges Mädchen.« Sie lächelte. Sie sah
auch heute noch reizend und charmant aus. Betty Roughly warf einen
schnellen Blick zu der Fotografie hinüber, die auf der Vitrine
zwischen den beiden farbenfrohen Vasen stand. Das Bild zeigte sie als
junges Mädchen, etwa zwanzigjährig. Hellmark folgte ihrem
Blick. Er fand in der Fotografie das ganze frische und sympathische
Wesen wieder, das Edgar Laughton genauso beschrieben hatte.
    »Lassen Sie mich nachdenken«, murmelte Betty Roughly.
»Vielleicht ist da doch einmal etwas gewesen, ein
Bildhändler, ein Hausierer.«
    »Er kam mit in Ihre Wohnung«, half Björn nach.
    »Hm«, sie dachte nach.
    Da hörte Björn ein Geräusch. Leise und schabend. Es
kam aus dem Schlafzimmer. Befand sich noch jemand in der Wohnung?
Betty Roughly, der das Geräusch nicht entgangen sein konnte,
reagierte nicht. Sie schüttete Sherry in die Gläser.
    Im gleichen Augenblick schellte es.
    »Das wird Mrs. Brown sein«, meinte die Gastgeberin
Hellmarks und erhob sich. »Ich werde Ihr absagen
und…«
    »Aber doch nicht meinetwegen«, warf Hellmark sofort ein.
»Ich möchte nicht, daß Sie sich irgendwelche
Umstände machen…«
    »Mrs. Brown kann auch zwei Stunden später kommen«,
sagte Betty Roughly und war schon an der Wohnzimmertür.
»Sie hat viel Zeit. Und viel Geld«, fügte sie
flüsternd hinzu und lächelte charmant. Betty Roughly
schloß die Wohnzimmertür, da man von der Korridortür
her bis hier herein sehen konnte. Offenbar wollte Betty Roughly
nicht, daß ihr Besucher gesehen wurde.
    Björn Hellmark faßte blitzschnell einen
Entschluß.
    Er wußte, daß das, was er tat, nicht der feinen
englischen Art entsprach. Aber seiner Meinung nach rechtfertigten
besondere Umstände auch besondere Maßnahmen.
    Er mußte einen Blick in das Schlafzimmer werfen.
    Lautlos sprang er auf, mit einem einzigen Satz war er an der
Verbindungstür, drückte sie so weit auf, daß er
seinen Oberkörper durch den Spalt brachte und das Zimmer
übersehen konnte. Gleichzeitig mußte er daran denken,
daß in diesem Zimmer jemand sich versteckt halten konnte, der
unter Umständen eine Gefahr für ihn bedeutete.
    Er sah das breite Prachtbett mit dem Stoffhimmel. Im Zimmer war es
dunkel. Trotz der Mittagsstunde hatte Betty Roughly die
Fensterläden geschlossen, so daß kaum ein Lichtstrahl
eindringen konnte.
    Dem Bett genau gegenüber hing ein Rüschenvorhang.
    Was befand sich dahinter?
    Da geschah es.
    Ein schwarzer Blitz zuckte auf Hellmark zu.
    Er sprang ihm mitten ins Gesicht. Abwehrend hob Björn beide
Hände hoch, um die kreischende Bestie in der ersten Reaktion
zurückzuschleudern.
    Da fiel ihn noch etwas an.
    Etwas schnappte nach seiner Rechten. Und Björn Hellmark wurde
gegen seinen Willen in das Schlafzimmer gerissen.
    Er taumelte nach vorn, während die Katze, die sich an seinem
Kopf festkrallte, ihm die dolchartigen Vampirzähne in den Nacken
schlagen wollte.
    Es war die gleiche Vampirkatze, die Edgar Laughton in dem
Krankenzimmer zu James Fleet hatte verschwinden sehen.
    Hellmark bot trotz der beißenden Schmerzen alle Kraft
auf.
    Es gelang ihm, die Katze wegzuschleudern. Sie flog durch die Luft.
Miaute kläglich und fauchte wild wie ein Tiger. Dann krachte sie
gegen das mit Läden verschlossene Fenster.
    Scherben klirrten. Die Katze schrie. Glassplitter flogen durch die
Luft, der Laden flog nach außen. Und die Vampirkatze fand
keinen Halt mehr, sich schnell irgendwo festzukrallen. Glassplitter
auf ihrem Kopf, auf dem Rücken, jagte sie wie ein Geschoß
durch die Luft und flog hinaus ins Freie, verschwand aus Hellmarks
Blickfeld, der zwar nun vom schwach hereinflutenden Tageslicht
getroffen wurde, aber dennoch kaum etwas sah.
    Die Krallen der Vampirkatze hatten ihm das Gesicht und den
Hinterkopf aufgerissen. Warm lief das

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