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Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Macabros 012: Molochs Totenkarussell

Titel: Macabros 012: Molochs Totenkarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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zurück. »Wer sind Sie wirklich? Was wollen Sie
hier? Was wissen Sie über meinen Mann? Ich werde die Polizei
verständigen.«
    Henderson lachte. »Sie haben sich ein bißchen viel auf
einmal vorgenommen.« Er hielt ihr das Tonband hin.
»Ersparen Sie sich den Drink, Misses! Gute Nacht.«
    »Geben Sie auf der Stelle das Band zurück! Phil hat
ausdrücklich bestimmt, es niemandem in die Hand zu geben. Egal,
wer immer das auch sei. Dazu gehört auch sein angeblicher
Privatdetektiv. Zeigen Sie mir Ihren Ausweis.«
    Liz Hunter glaubte durch einen plötzlichen Angriff auf die
Person des Hageren eine Chance zu haben.
    Sie warf sich nach vorn.
    Aber der angebliche Henderson war schneller.
    Seine Linke stieß die Frau zurück.
    Liz Hunter taumelte und verlor das Gleichgewicht. Sie fiel gegen
die Kommode.
    Da erwischte es Henderson.
    Etwas schlug seinen Unterarm herab, und ehe es sich der falsche
Privatdetektiv versah, wurde ihm das Tonband aus der Hand genommen
und Mrs. Hunter zugeworfen.
    Die Frau schrie, weil sie so plötzlich einen unbekannten Gast
in ihrem Haus sah, den sie nicht hereingelassen hatte.
    »Wer sind… Sie?« stammelte Liz Hunter.
    »Haben Sie keine Angst«, sagte Macabros schnell.
»Ich werde Ihnen nachher alles erklären.«
    Jetzt war keine Zeit dazu.
    Der angebliche Henderson ergriff die Flucht. Er ließ sich
auf eine handfeste Auseinandersetzung erst gar nicht ein.
    Wovor hatte er Angst?
    Macabros glaubte es zu wissen.
    Er fürchtete sich vor der Dämonenmaske. Hellmark war ein
Feind der Hölle, ein Feind Molochos’ und seiner Diener. Die
kannten ihn. Sie wußten, daß er im Besitz einer
wirkungsvollen Waffe gegen sie war. Seit er diese Maske sein eigen
nennen konnte hatte er es in der Hand, die Feinde der Menschen in die
Flucht zu schlagen und zu vernichten.
    Wenn Henderson ein Bote der Hölle war, dann wußte er
über Hellmark Bescheid.
    Er stürzte durch den Gang, Macabros hinter ihm her.
    Björn Hellmark, der acht Meilen entfernt mit Carminia und
Richard Patrick plauderte und die Reaktionen seines Kopiekörpers
genau verfolgte, sah ab davon, die Dämonenmaske aufzusetzen.
    Dazu hätte er, Hellmark, den Tisch verlassen und Carminia und
den Verleger einweihen müssen. Aber in diesem Fall kam es ihm
mehr auf Liz Hunter an.
    Liz Hunters Nerven waren bereits überstrapaziert und es war
fraglich, ob sie einen neuen Schreck verkraften würde.
    Wenn Hellmark die Dämonenmaske aufsetzen und damit auch
Macabros’ Gesicht verändern würde, erschien auf seinen
Schultern ein gräßlicher Totenschädel. Das wollte er
Liz Hunter nicht zumuten.
    Diesmal mußte er Henderson laufen lassen.
    Macabros flog wie ein Pfeil durch die Luft. Henderson hatte Dreck
am Stecken. Wenn er sich auf diese Weise absetzte, mußte er
wissen, weshalb.
    Der angebliche Privatdetektiv riß die Tür auf und jagte
hinaus ins Freie.
    Er machte sich nicht die Mühe, die Gartentür zu
öffnen. Er sprang über den niedrigen Zaun hinweg und lief
mit langen Schritten auf den nahen Wald zu.
    Macabros war dicht hinter ihm. Er brauchte jetzt nur noch die Hand
auszustrecken.
    Da ließ Henderson sich einfach nach vorn fallen. Es sah so
aus, als wolle er auf allen vieren davon kriechen.
    Und genauso war es.
    Der Hagere hatte plötzlich ein Fell mit langen, zottigen
Haaren.
    Er war ein großer, ungepflegter Hund, der in langen
Sätzen davonjagte und im Unterholz verschwand.
     
    *
     
    Henderson war in der Tat ein Bote der Hölle gewesen.
    Macabros kehrte in das Haus von Mrs. Hunter zurück.
    Wie es sich für einen normalen Menschen gehörte, wartete
er vor der Tür, bis auf sein Klingeln geöffnet wurde.
    »Tut mir leid«, sagte Macabros achselzuckend beim
Näherkommen. »Er ist mir entkommen. Ich hätte gern
Näheres über ihn gewußt. Ich glaube, erwar nicht der,
für den er sich ausgegeben hat.«
    Er sagte nicht, was er wußte.
    Liz Hunter wirkte bleich und angespannt. Mit einem gewissen
Mißtrauen begegnete sie auch Macabros, das war nicht
verwunderlich. Doch die sympathische Art des Mannes, die nicht
gespielt war, veranlaßte sie, ihn hereinzubitten.
    »Ich danke Ihnen«, sagte sie zu ihm. »Ich
hätte nicht gewußt, wie die Sache ohne Sie abgelaufen
wäre.«
    Die Tatsache, daß dieser Mann helfend eingesprungen war,
trug mit dazu bei, daß sie ihm mit weniger Mißtrauen
begegnete, wie es sonst ihre Art war.
    »Wie sind Sie vorhin hereingekommen?« fragte sie,
während sie ihn in den Raum führte, in dem es zur
Auseinandersetzung mit Henderson

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