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Macabros 023: Gefangen im Totenmaar

Macabros 023: Gefangen im Totenmaar

Titel: Macabros 023: Gefangen im Totenmaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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schon
seit geraumer Zeit. Ich stellte fest, daß er ständig ums
Haus strich, nachdem Ihre Haushälterin ihn abblitzen
ließ.«
    »Karla hatte den Auftrag, niemand zu mir zu lassen. Zu
gefährlich!« Er atmete schwer und lehnte sich langsam
zurück, als strenge das Sitzen ihn an. »Sind Sie von der
Polizei? Wenn Sie Burghardt beobachten und finden sein Eindringen
merkwürdig…«
    »Nein, mit der Polizei habe ich nichts zu tun. Ich arbeite
auch nicht für eine private Detektei. Ich bin hier, um mit Ihnen
zu sprechen – über das Totenmaar.«
    Czernins Augen wurden groß, und die nackte Angst war darin
zu lesen. »Habe ich… davon… gesprochen?« murmelte
er.
    »Ja.«
    »Ich weiß manchmal nicht mehr, was ich tue, ich
mißtraue jedem… in meinen Träumen und in der
Wirklichkeit. Und ich weiß auch jetzt nicht, ob ich Ihnen
trauen kann, ob ich träume oder wache. Es ist ein so
merkwürdiger Zustand, in dem ich mich befinde. So, als ob ich
schwebe… als ob es jeden Augenblick wieder passieren
könnte.«
    Czernin nahm die Begegnung nicht mit all seinen Sinnen und unter
kritischer Beachtung aller Faktoren wahr.
    Macabros, der sich als Björn Hellmark vorgestellt hatte,
konnte aufgrund der Darstellung Al Nafuurs alle Vorgänge
wiederholen, die sich im Park der Gerauer-Villa abgespielt
hatten.
    Er mußte ihn dazu bringen, Stellung zu nehmen, sein
seltsames Verhalten und vor allem sein rätselhaftes
Wiederauftauchen zu erklären.
    Das war nicht einfach. Czernin war mißtrauisch.
    Seine Augenschlitze wurden schmal. »Vielleicht sind Sie nur
gekommen, um mich zu holen?« fragte er rauh. »Das andere
war nur ein Warnschuß, wie? Da habt ihr es nicht
geschafft.«
    »Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen, aber ich
kann Ihnen eins versichern: wenn ich etwas im Schild gegen Sie
führen würde, hätte ich es längst getan, finden
Sie nicht auch?«
    Czernin antwortete nicht gleich. Dann nickte er schwach. »Ja,
da haben Sie recht. Sie verhalten sich ganz anders. Sie sind wirklich
– ein Sucher.« Macabros wußte zwar nicht, wie er
ausgerechnet auf diese Bezeichnung kam, aber er widersprach nicht. Es
schien etwas ganz Bestimmtes im Kopf seines Gesprächspartners
vorzugehen.
    »Ein Außenseiter… ja, das sind Sie… das
fühle ich, und ich kann mich auf meine Gefühle verlassen.
Sie haben vorhin gesagt, Herr Hellmark, daß Sie Menschen
suchen, denen ein ungewöhnliches Schicksal zuteil wurde… Je
mehr Sie erfahren, desto klarer können Sie den eigenen Weg
verfolgen… leuchtet mir ein. Die Masse geht darüber hinweg
– Menschen verschwinden, tauchen unter, man findet sie nicht
mehr… in allen Zeitungen kann man das lesen. Es sind schon
Fahrzeuge verschwunden, ganze Ozeanriesen, Flugzeuge, Unterseeboote,
spurlos. Schlagzeilen in der Presse. Ein großes
Fragezeichen… das war alles… keiner fand eine wirkliche
Erklärung. Ich will Ihnen auch sagen warum…« Er senkte
plötzlich die Stimme, als fürchte er, jemand könne sie
belauschen. »Die meisten Menschen sind so gedankenlos… oder
sie versuchen, eine natürliche Erklärung für
Vorgänge zu finden, für die es keine natürliche
Erklärung gibt, geben kann! Ich habe Vertrauen zu Ihnen…
Sie gefallen mir, ich kann es nicht begründen… es ist nur
so ein Gefühl… vielleicht ist es Schicksal, Bestimmung,
daß sich unsere Wege kreuzen… ich halt’s nicht mehr
lange durch, Herr Hellmark. Die sind mir auf der Spur… es gibt
keinen Zweifel mehr.« Er schwieg erschöpft.
    »Wer sind ’die’, Herr Czernin?«
    »Sie haben keine Namen. Wesen, Gestalten, bewußte
Energie. Etwas, das lebt und das man doch nicht wahrnehmen kann!
Verrückt, nicht?«
    »Nein, ich finde es nicht verrückt.«
    »In jener Nacht – bei Gerauer, – da habe ich sie
wieder ganz deutlich gespürt… ich bin ihnen entkommen…
als einziger in all den Jahrhunderten oder Jahrtausenden… dieser
Anfall, dieses scheinbare Verschwinden… ist wie eine Krankheit.
Die Atome meines Körpers lockern sich plötzlich, halten
nicht mehr den stofflichen Leib aufrecht… es ist so, als ob ich
mich plötzlich mit der Luft verteilen könnte, als ob ich
überall wäre… ich sehe und höre die anderen, die
mich suchen, die über mich sprechen. Ich bin ganz in deren
Nähe, und doch nehmen sie mich nicht wahr… ich habe einen
solchen Zustand schon mal erlebt, ich weiß, worauf er
zurückzuführen ist. Diesmal war er stärker… als
alle gegangen waren. Burghardt, der junge Mann, Gerauer… da
tauchte ich wieder

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