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Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit

Titel: Macabros 025: Uga, Bestie aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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spürte den brennenden Schmerz und
verzog das Gesicht, gab aber keinen Laut von sich. Der Junge lag
über der Schulter des Urmenschen, die Beine baumelten auf der
Brust des gedrungenen Mannes.
    Der wußte noch nicht, daß Pepe bereits wieder bei sich
war und sich mit Fluchtplänen trug.
    Der kleine Mexikaner drehte vorsichtig den Kopf, so daß der
andere nichts merkte.
    Pepe schätzte seine Chance ab und vergewisserte sich
über seine Umgebung: Steppengras, dazwischen einzelne Felsen,
einzelne Bäume mit breiten, schirmähnlichen Kronen. Die
Baumriesen und die Felsblöcke wirkten wie Scherenschnitte gegen
den grauen, fahlen Himmel. Hinter den Bergen versank die Sonne. Die
Bergspitzen glühten in geisterhaftem Licht.
    Je näher der Urmensch dem Gebirge kam, desto dichter wurde
die Kette der Felsblöcke. Dann stieg der breite Weg bergan. Nur
noch Felsen, glatt, kantig, schwarz…
    Eine schmale Schlucht zur Rechten. Viele Nischen und
Vorsprünge, schwarz und im Schatten liegend. Hier in dieser
Schlucht war das letzte Tageslicht verschwunden und schien die Nacht
bereits angebrochen.
    An dieser Schlucht ging der Steinzeitmensch vorbei.
    Da handelte Pepe.
    Blitzschnell mußte alles gehen. Und es ging alles
blitzschnell!
    Er stemmte sich mit beiden Händen am Rücken ab, spannte
seine Bauchmuskeln und zog seine Beine an.
    Er rutschte dem Urmenschen förmlich unter dem Arm durch.
    In diesem Moment zeigte sich der Intelligenzvorsprung des modernen
Menschen gegenüber dem Urmenschen, der zu lange zögerte,
ehe er begriff, was da eigentlich passiert war.
    Der Gedrungene mit den stämmigen Beinen starrte auf seinen
Arm, mit dem er Pepe wie einen Mehlsack über der Schulter
getragen hatte. Er konnte offenbar nicht begreifen, daß sein
Opfer sich so schnell befreit hatte.
    Ehe er einen unartikulierten Kampfschrei ausstieß und seine
kurzen Beine in Bewegung setzte, jagte der Junge bereits in die
schmale Schlucht und tauchte im Dunkel unter.
    Pepes nackte Füße trugen ihn schnell über den
glatten Boden.
    Der Junge lief tief in das Dunkel hinein, wandte mehr als einmal
den Kopf und erkannte voller Zufriedenheit, daß der Urmensch
weit abgeschlagen war. Mehr als einmal blieb er stehen, starrte
hinter einen Felsblock, untersuchte eine Nische, ballte wütend
die Faust oder schwang zornig seine Keule und bot ein Bild
höchster Erregtheit.
    Pepe lief weiter. Er huschte zwischen Felsen und Vorsprüngen
hindurch, faßte mehr als einmal den Gedanken, in ein Loch in
der Felswand zu kriechen, unterließ es aber dann wieder.
    Er rannte zunächst ziellos in die schwarze, lichtlose
Schlucht, deren steilaufragenden Felswände so hoch emporwuchsen,
daß die Strahlen der tiefstehenden Sonne sie nicht mehr
erreichte.
    Pepe atmete schnell und war nervös wie ein Huhn, das einen
Platz zum, Eierlegen suchte.
    Der Mexikaner hielt es für angebracht, jetzt von der
Bildfläche zu verschwinden, ehe er sich verlief und sich
überhaupt nicht mehr in der Umgebung zurechtfand. Er kroch
über einen bizarren Felsstein in die Höhe, entdeckte
zwischen kümmerlichem, aus der Wand ragenden Unterholz und
Wurzeln einen Eingang, der in den Berg führte. Er war groß
genug, einen erwachsenen Menschen bequem aufzunehmen.
    Pepe hockte sich hinter das trockene Gebüsch, jedes Rascheln
nach Möglichkeit vermeidend.
    Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, sein Puls jagte, als er die
dunkle Gestalt gebückt näherkommen sah.
    Der Steinzeitmensch suchte in vielen Verstecken, ging noch tiefer
in die Schlucht hinein und kehrte schließlich wieder
zurück, mit schwerfälligem Gang hinter massiven
Felsblöcken verschwindend, ohne sein Opfer gefunden zu
haben.
    Pepe atmete auf.
    Geschafft!
    Aber das war erst der erste Teil der Hürde, die zu nehmen
war. Weitaus Schwierigeres stand ihm bevor.
    Er mußte herauskriegen, wo er sich befand und wieder das
Zeitschiff und vor allem Björn finden.
    Er wurde plötzlich ernst, und seine Augen begannen feucht zu
glänzen. Das Gefühl, daß er sich in einer
ungewöhnlichen und äußerst gefährlichen
Situation befand, wollte nicht von ihm weichen. Im Gegenteil! Es
wurde immer stärker.
    Da hockte er in dieser Höhle in einer schwarzen, lichtlosen
Schlucht und stellte Gedanken darüber an, wie er seine Lage am
besten verbessern könnte.
    Den Weg durch die Nacht machen – oder hier bleiben? Diese
Frage stellte sich ihm nun.
    Am besten würde es sein, den kommenden Tag abzuwarten.
    In diesem Augenblick vernahm er ein Geräusch hinter

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