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Macabros 034: Galeere des Grauens

Macabros 034: Galeere des Grauens

Titel: Macabros 034: Galeere des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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keine Angst,
sondern eher Neugierde, wie es wohl weitergehen würde.
    Er wollte den Traum auskosten und sehen, wohin er ihn führte.
Nur nicht aufwachen jetzt! Er wußte: ich liege zu Hause in
meinem Bett, und das alles geht nur in meinem Kopf vor. Es
beschäftigt mich, weil ich mich mit dem rätselhaften Tod
Jeffersons befasse…
    Er stand vor dem Spielfeld, und die schwarzen und roten Figuren
kamen ihm in dem trüben Licht seltsam lebendig vor.
    Als er eine der Figuren berührte, mußte er feststellen,
daß sich etwas verändert hatte. Ganz leicht ließ sie
sich verschieben.
    »Ja!« sagte er da, bereit, zu spielen.
    »Einverstanden!« erwiderte die Stimme. Es schien ihm,
als käme sie aus dem winzigen Mund der kleinen Tonfigur.
    Dann kamen die Bilder, die ihn staunen ließen…
     
    *
     
    »Lavan!« vernahm er wie aus weiter Ferne. »Lavan!
Wach’ auf, komm’ zu dir!«
    Die Stimme einer Frau?
    ›Ich bin tot, von Schlangen erdrückt‹, bahnten sich
erste quälende Gedanken in sein Bewußtsein. ›Ich
höre eine zärtliche Stimme. Ich bin im Tai’ma, dem
Ort, wo die gefallenen Helden von den Heerscharen der guten Geister
empfangen werden.‹
    Ein flüchtiges Lächeln spielte um seine Lippen. Er
schlug die Augen auf.
    Verschwommen nahm er das kleine, sanfte Gesicht wahr, das sich
über ihn beugte. Betäubender Duft stieg in seine Nase.
    »Es ist gut, im Tai’ma zu sein«, murmelte er
schläfrig.
    »Du bist nicht im Tai’ma, Lavan!« Ihre Stimme klang
fest und fordernder. »Du bist im Land der Kaythen.«
    Sein Lächeln wich nicht. »O nein«, erwiderte er.
»Dort war ich. Ich bin in eine Dämonenfalle gerannt.
Vielleicht hätte ich es mit dem Schwert gegen die drei Burschen
noch aufnehmen können… wenn die Schlangen nicht gewesen
wären. Es waren ihrer zu viele.«
    »Ich habe die Schlangen geschickt, Lavan, um dich zu
retten.«
    Da wurde er hellhörig.
    »Merkwürdige Art, jemand zu retten«, murrte er.
»Mir tun jetzt noch alle Knochen weh. Die Viecher haben eine
Kraft, daß einem…« Da stutzte er. Er konnte sich frei
bewegen, und er stellte fest, daß ihm gar nichts mehr weh tat!
Er richtete sich auf und starrte die junge Frau mit den goldfarbenen
Kleidern unverhohlen an.
    »Wo bin ich hier?« fragte er. »Wie komme ich
hierher? Und: wer bist du? Wieso kanntest du meinen Namen?«
    »Das letzte ist am einfachsten zu beantworten. Wir
wußten, daß Sodschon’nel den Abenteurer Lavan in das
Kaythen-Gebirge geschickt hat, um den letzten Kaythen den richtigen
Weg zu zeigen. Denn: das Schicksal meines Volkes ist mit dem
Sodschon’nels verbunden. Ich war dabei, Kräuter zu sammeln,
um den magischen Stab neu zu füllen, als ich auf die flammenden
Dämonen und dich aufmerksam wurde. Ich konnte nicht verhindern,
daß die Falle wirksam wurde, daß das Pferd sich in den
Schlingen verfing. Ich konnte nur noch dafür sorgen, daß
die drei Feinde überzeugt davon waren, einen Sieg auf ganzer
Linie zu erringen. Als sie entdeckten, daß die Wildschlangen
sich über dich hermachten, steckten sie das Reittier in Feuer
und tauchten unter.«
    Lavan wandte den Kopf. Über die Schultern des sanften,
weiblichen Wesens hinweg erblickte er die verbrannten Knochen und die
Asche. Überreste des Rappens.
    Nein, er war wirklich nicht im Tai’ma!
    Die Geräusche des nahen Dschungels, das Rauschen in der
Luft… das alles paßte nicht in den himmlischen Ort.
    Aber die Schlangen… er hatte doch nichts gegen sie getan?
    »Die Wildschlangen sind Verbündete der Mächte, die
das Volk der Kaythen ausrotten und von diesem Reich Besitz ergreifen
wollen. Schon überwiegen die Sümpfe und Dschungel,
drängen die paradiesischen Gärten weiter zurück, schon
ist es kaum noch möglich, die geheimen, im Verborgenen
blühenden Pflanzen und Kräuter zu finden, von denen unsere
Vorfahren uns berichtet haben. Sie sind ein Teil unseres Lebens, wie
du weißt. Doch ich habe deine Fragen noch nicht alle
beantwortet, Lavan. Du bist da, wo die Schlangen dich
überfielen, wo ich die drei Feinde täuschen konnte. Sie
überließen dich deinem Schicksal. So glaubten sie. In
Wirklichkeit erlebten sie eine Halluzination. Die Wildschlangen waren
nicht wirklich. Aus dem Rauch des magischen Stabes entwickelten sich
die Wesen, die dich niederwarfen, dich scheinbar besiegten. Die
Vision war so heftig, daß ich sehr viel Kraft verlor und der
magische Stab ebenfalls geschwächt ist. Er wird uns nicht mehr
viel nützen. Ich bin Amana, die letzte der drei

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