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Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils

Titel: Macabros 047: Formonatio - Welt des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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den
Grabstein, auf dem der Name ihres verstorbenen Gatten, dessen
Geburts- und Sterbedatum stand.
    Das dumpfe Poltern der Erde auf den feuchten Boden, das Schaben
der Spaten und Schaufeln, wenn sie in den Boden eingestochen wurden,
waren die einzigen Geräusche.
    Der kleine Familienfriedhof der Shaws lag weniger als fünfzig
Schritte vom Hauptgebäude der Farm entfernt. Ein niedriger,
primitiver Holzzaun begrenzte den stillen Ort.
    Die Ruhe wurde unterbrochen, als in der Ferne Motorengeräusch
auftauchte.
    Der angeforderte Leichenwagen mit dem Zinksarg traf ein.
    Caine und sein Deputy verließen den kleinen
Familienfriedhof, um sich um das Notwendige zu kümmern.
    Das Loch in der Erde wurde rasch größer. Die beiden
Farmarbeiter gruben unaufhörlich. Dann schimmerte unter dem
Licht des starken Scheinwerfers, der an einem schwarzen
Verlängerungskabel und einem primitiven Holzgestell hing, die
Oberfläche des angefaulten Eichensarges.
    Astritt Reven und Frank Holesh hielten den Atem an.
    Sie beobachteten die ihnen gegenüberstehende Peggy Shaw, die
wie versteinert stand.
    Der Sarg lag ein wenig schräg auf die Seite gerutscht in dem
Erdloch.
    »Löst den Deckel!« forderte Peggy Shaw ihre Leute
mit monoton klingender Stimme auf.
    Sheriff Caine und sein Deputy kamen vom Hof her auf den
gespenstisch beleuchteten Friedhof.
    Mit drei harten Schlägen wurde der Deckel gelockert und dann
einfach auf die Seite geworfen.
    Sie sahen es alle: der Sarg war leer!
     
    *
     
    Es gab Zeugen: die Beerdigung hatte stattgefunden. Selbst Doc
Burger hatte daran teilgenommen, Freunde und Verwandte aus den nahen
Ortschaften, die Farmer aus der Umgebung.
    Garry Shaw hatte vor fünf Jahren in seinem Sarg gelegen.
    Aber das, was jetzt noch von ihm übrig sein mußte
– fehlte, geradeso, als hätte nie jemand im Sarg
gelegen.
    Die Rätsel waren nicht kleiner, eher größer
geworden.
    Die allgemeine Diskussion aber erbrachte nichts.
    »Er hat einen Namen genannt«, sagte Frank Holesh
später, als sie im Farmhaus zurück waren und Peggy Shaw
noch immer erstaunlich gefaßt jedem einen Whisky einschenkte,
den jeder in der bestehenden Situation gut gebrauchen konnte. Holesh
sprach von dem Toten, der ihnen im wahrsten Sinn des Wortes über
den Weg gerollt war. »Der Kopf sagte etwas von einem Joe Maclen.
Was wollte der Sterbende damit sagen?«
    Niemand wußte es.
    Caine und sein Deputy blieben zwei Stunden, dann verabschiedeten
sie sich. Auch Doc Burger, der seit vielen Stunden hier im Haus
weilte und dem hier für die Nacht ein Zimmer zur Verfügung
stehen sollte, wurde angerufen und zu einem dringenden Besuch in eine
etwa fünfzehn Meilen entfernte Farm gerufen, wo bei Mrs. Kirby
nach einem Sturz von der Treppe die Wehen eingesetzt hatten.
    Burger raste los.
    Astritt Reven und Frank Holesh hatten Gelegenheit, mit Peggy Shaw
einige persönliche Dinge zu erörtern. Die Frau zeigte sich
sehr aufgeschlossen.
    Auf diese Weise erfuhren sie von dem Kellerraum unter dem Haus, in
dem Garry Shaw sich mit okkulten Dingen beschäftigte.
    »Kein Mensch weiß etwas davon. Es wäre
unmöglich gewesen, dies in der Nachbarschaft publik werden zu
lassen. Auch nach seinem Tod verschwieg ich seinen eigenartigen
Umgang mit – den Geistern.«
    Plötzlich nannte sie Dinge beim Namen.
    »Was waren das für Geister, Mrs. Shaw?« erkundigte
sich Astritt Reven.
    »Geister, die Garry schon als Kind kennenlernte. Sein Vater
hatte ihn eingeweiht, und Garry war überzeugt davon, daß
er durch besondere Rituale jeden Wunsch von unsichtbaren Mächten
erfüllt bekäme.«
    »Er hat Schwarze Magie betrieben?«
    »Ich weiß das nicht so genau. Ich habe nie begreifen
können, was er da tat. Aber ich habe seinen Hang zu diesen
merkwürdigen Dingen respektiert. Garry war zeit seines Lebens
ein Mensch, der sich grundsätzlich keine Vorschriften machen
ließ. Er war kein Dickschädel, falls Sie das meinen
sollten. Er war stets ein Mensch, der wußte, was er wollte, und
wenn er einmal einen Weg als richtig erkannt hatte, dann schlug er
ihn ein und ging ihn bis zur letzten Konsequenz.
    Der Gespensterkeller, wie ich ihn stets bezeichnet habe, war sein
ganz persönliches Reich und nicht mal unseren Kindern
bekannt…«
    Die Shaws hatten einen Jungen und ein Mädchen. Beide lebten
schon seit etwa drei Jahren nicht mehr auf der Farm. Bob Shaw
studierte Rechtswissenschaften, Mary Shaw machte ihr Praktikum in
einem rund zweihundert Meilen entfernten Hospital als
Krankenschwester.
    »Sie

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