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Macabros 048: Die Parasitengruft

Macabros 048: Die Parasitengruft

Titel: Macabros 048: Die Parasitengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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aus dem chromblitzenden Superfahrzeug wieder
ein gewöhnliches Alltagsauto der Mittelklasse.
    Er erlebte den krassen Unterschied und wußte, daß er
nie mehr bereit sein würde, sich mit Kompromissen
zufriedenzugeben.
    Er akzeptierte Molochos’ Wunsch. Er würde die Leute aus
dem Privaten Parapsychologischen Institut unter einem Vorwand nach
und nach wie gewünscht in den Keller bringen, wo die Kraft des
durch Menschenhand übertragenen Blutsiegels wirkte.
    Gleich morgen wollte er damit anfangen.
     
    *
     
    Er ahnte nicht, daß seine klare Entscheidung zu
Molochos’ Gunsten den unheimlichen Dämonenfürsten in
seinem finsteren, jenseitigen Reich triumphieren ließ.
    Es war der Triumph der Hölle.
    Molochos hatte Vertrauensseligkeit vorgegaukelt. Ein Wesen wie er
steckte voller Lug, Trug und Heimtücke und hielt sich nicht an
moralische Grundsätze.
    Frank Holesh meinte nur, über den Lauf der Dinge eingeweiht
zu sein.
    In Wirklichkeit aber waren die Weichen gestellt, die Mitarbeiter
des Parapsychologischen Instituts für Molochos’ Zwecke zu
mißbrauchen und sie gegen ihren Willen mit den Strömungen
des Blutsiegels umzupolen.
    Molochos’ neue Strategie war die Strategie der
Hölle.
    Er begann, zwei Wege gleichzeitig zu gehen.
    Hellmark als Opfer war ihm auf Lanak sicher.
    Und für den Fall, daß unerwarteterweise hier doch noch
etwas in seinem Sinn schieflaufen sollte – hatte er den neuen
Weg eingeschlagen.
    Die Welt, nach der er schon lange griff, würde nie wieder so
sein, wie zuvor. Menschen, die nicht ahnten, daß sie im Dienst
des Bösen standen, waren seine Verbündeten und lieferten
dann Hellmark und alle anderen, die meinten, für Hellmark
kämpfen zu müssen, ans Messer.
     
    *
     
    Als sie zu sich kamen, hörten sie das monotone Hämmern,
das die halbdunkle Welt erfüllte, in der sie sich befanden.
    Camilla Davies wurde einige Minuten vor Alan Kennan wach und fand
die Gelegenheit, sich ein wenig in ihrer neuen Umgebung umsehen zu
können.
    Die Engländerin und der junge, sich noch benommen
schüttelnde Amerikaner befanden sich in einer kahlen,
fensterlosen Zelle, zu der es keine Tür gab.
    Dennoch war es nicht möglich, die Zelle einfach zu verlassen.
Ein Wächter stand dort, und der sah nicht vertrauenerweckend
aus.
    Camilla, die ihren Blick von den dunklen, schmalen Beinen des dort
Stehenden langsam aufwärts richtete, fuhr zusammen. Der Atem
stockte ihr.
    Ein übergroßes Insekt mit Menschenbeinen!
    Der Oberkörper des Unheimlichen bestand aus schimmerndem
Chitin. Vom Nackenwulst aus wölbte sich der spitz zulaufende
Schädel nach vorn. Er trug das mit spitzen Zahnreihen besetzte
Insektenmaul, die starren, unpersönlich blickenden Augen und die
leicht nach außen gewölbten Ohren.
    Ein leises Stöhnen entrann den Lippen des englischen Mediums,
und Alan Kennan, der in diesem Moment ebenfalls den
Insektenwächter erspähte, wisperte erregt: »Diese Welt
steckt voller Überraschungen, Camilla, die uns nichts Gutes
verheißen. Möchte nur wissen, was uns jetzt
bevorsteht.«
    Er richtete sich auf.
    In den dunklen Insektenaugen glitzerte es kalt. Der Wächter
machte eine halbe Drehung. In der Rechten hielt er eine lange
Peitsche, deren Stränge mit stählernen, aufgespaltenen
Enden versehen war.
    Der Wächter ließ die Peitsche einmal hart durch die
Luft zischen. Sie knallte laut.
    Mit herrischer Geste gab er den beiden in der Zelle befindlichen
Menschen zu verstehen, daß sie sich erheben und zu ihm kommen
sollten. Offenbar war er damit beauftragt, das Erwachen der
Gefangenen zu kontrollieren.
    Camilla hatte ein wenig Mühe, auf die Beine zu kommen. Sie
schwankte. Alan Kennan erging es nicht besser. Offenbar wirkten die
geheimnisvollen Substanzen, die sie entweder während des Ganges
über die Brücke oder am ufernahen Raum eingeatmet hatten,
noch nach.
    Camilla und Alan kamen aus der Zelle. Sie mußten an dem
Insektenwächter vorbei. Vor ihnen befand sich ein schmaler Gang,
von dem aus mehrere Stollen in den Bauch der Höhle führten,
die sich dunkel und bedrohlich um sie herum erhob.
    Aus den Stollen drang das Hämmern, hörte man das schwere
Atmen von Menschen und vernahm man das Knallen von Peitschen, die
kraftlosen Schmerzensschreie der Getroffenen und das dumpfe Poltern
von Gestein, wenn es in Behälter geworfen wurde.
    Aus einem Stollen wurde von einem Großinsekt ein Mensch
geschleift. Der Mann am Boden war am Ende seiner Kraft. Kalter
Schweiß stand auf seinem Körper, die Haare hingen

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