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Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht

Titel: Macabros 050: Rha-Ta-N'mys Leichenschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nicht auf die leichte Schulter nehmen konnte.
    Über den Vorfall mit seinen Freunden diskutierend, ohne
jedoch auf den wahren Hintergrund einzugehen, brachte er die Zeit des
Abwartens hinter sich.
    Dann bezahlten Camilla Davies und Alan Kennan ihre Rechnungen und
begaben sich auf ihre Zimmer, um ihr Gepäck mitzunehmen.
    Macabros begleitete sie.
    Man wunderte sich später in dem Hotel, daß Miss Davies
und Mister Kennan nicht mehr mit dem fremden Besucher
herunterkamen.
    Als ein Boy nach oben geschickt wurde, steckten die Schlüssel
außen an den Türen der betreffenden Räume. In den
Zimmern selbst aber hielt sich niemand mehr auf. Sie waren
geräumt.
    Die Fenster standen offen, und warm schien die Mittagssonne
herein.
    Man meinte, die Hotelgäste, die sich hier eingemietet hatten,
hätten sich in Luft aufgelöst. Niemand hatte sie
schließlich das Hotel verlassen sehen…
    Das Rätselraten blieb…
    Niemand wußte schließlich, daß Macabros,
Björn Hellmarks Doppelkörper, die Freunde mit
telekinetischer Kraft auf seine unsichtbare Insel Marlos dirigiert
hatte, wo sie sich auf ihre Aufgabe vorbereiten sollten.
     
    *
     
    Es war der gleiche Tag, an dem die sterblichen Überreste von
Ronald Martin auf dem kleinen Dorffriedhof beigesetzt wurden.
    Unter den Trauergästen, die dem Toten die letzte Ehre
erwiesen, befand sich auch Gwendolyn Gendine, die sich in den letzten
Wochen sehr um den alten Mann gekümmert hatte.
    Die allein lebende Frau hatte den Toten morgens nach dem Besuch
des Filmregisseurs gefunden und alles in die Wege geleitet.
    Gwendolyn Gendine sah man noch jetzt die Enttäuschung an. Die
Frau hatte fest damit gerechnet, daß eine schriftliche
Mitteilung für sie bereit lag. Doch alle Briefe, die sie an jene
Tag in der Schublade gesehen hatte, als sie das Schreiben für
Joe Octlan herausnahm, waren verschwunden. Hatte Ronald Martin sie
zuletzt noch an einen anderen Ort gelegt?
    Das wollte sie nachprüfen, denn es ließ ihr einfach
keine Ruhe, daß sie leer ausgehen sollte, wo vermutlich doch
mehr zu holen war als nur alte Bilder mit düsteren Landschaften,
verstaubte Bücher und Krimskrams, der aus irgendwelchen
Trödlerläden zu stammen schien.
    Nach der Beisetzung ging sie nochmal in das abgelegene Haus, zu
dem sie immer noch die Schlüssel hatte.
    Gwendolyn Gendine erlebte den Schreck ihres Lebens.
    Sie meinte, sich verirrt zu haben.
    Die Wände und Regale – waren leer! Die Bilder und
Bücher, die Statuen und Vasen mit den bizarren Gemälden
darauf waren verschwunden!
    In der ehemaligen Holzfällerhütte standen nur noch das
Bett, ein paar alte Stühle, ein Tisch, ein paar Kisten und
Schachteln, die ebenfalls leer waren.
    Während der Beisetzung schien jemand hier in aller Ruhe
ausgeräumt zu haben.
    Aber – das war doch unmöglich!
    Gwendolyn Gendine stand da wie ein begossener Pudel. Sie verstand
die Welt nicht mehr. Die Gedanken wirbelten durch ihren Kopf und
bildeten ein wirres Durcheinander. Innerhalb von zwei Stunden konnte
man diese Menge an Büchern, Bildern und Kleinkram einfach nicht
wegschaffen. Es sei denn, daß hier mehrere Personen
gleichzeitig aktiv gewesen waren. Aber das war eigentlich
unvorstellbar… alles war unvorstellbar, egal, wie sie die Sache
gedanklich auch durchackerte.
    Sie benachrichtigte den Sheriff, der sich der Angelegenheit
annahm.
    Der untersetzte Mann mit dem beachtlichen Bauchansatz, war die
Ruhe selbst und glaubte anfangs nichts von dem, was Gwendolyn Gendine
ihm da überbrachte. Aber dann überzeugte er sich an Ort und
Stelle.
    »Die Bilder und Bücher und der ganze Kram, den er im
Lauf seines Lebens gesammelt hat, scheint doch wertvoller gewesen zu
sein, als manch einer hier dachte. Da nimmt doch niemand das Risiko
eines Einbruchs auf sich, wenn er nicht weiß, daß hier in
der alten Hütte was zu holen ist…«
    Aber Einbruchsspuren gab es nicht. Also hatte jemand einen
Schlüssel gehabt!
    Als besonders erwähnenswert fand Gwendolyn Gendine den Brief
des alten Martin und den Besuch von Joe Octlan, der daraufhin prompt
hierher gefahren war.
    »Sie meinen, daß Octlan – etwas mit dem
Verschwinden zu tun haben könnte, Gwendolyn?«
    Achselzucken. »Keine Ahnung…«
    »Aber in Betracht ziehen muß man einfach alles, da hast
du schon recht. Wir lassen diesen Octlan mal
überprüfen…«
    Das tat er telegrafisch eine Stunde später.
    Er erfuhr, daß Joe Octlan vor zwei Tagen sein Hotel in
Houston verlassen hatte und zu seinem neuen Drehort nach Dayton in
Ohio

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