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Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Titel: Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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schimmernde Höhle.
    Genau der Tür gegenüber stand ein steinerner Thron, auf
dem ein Skelett hockte, das ihm aus leeren Augen entgegensah.
    Das Skelett trug ein morsches, helles Gewand, das bis zu den
Knöcheln herabreichte. Es regte sich nicht.
    Starr und reglos lagen die Hände auf den Seitenlehnen.
    Zum Thron empor führten mehrere kantige, ausgetretene Stufen.
Fahl wie Knochen.
    Unheimliche Stille nahm ihn gefangen.
    Was war das für eine Halle, in der diese unbekannte Gestalt
auf einem unbekannten Thron vom Tod überrascht worden war?
    Rani überschritt die Türschwelle und blickte sich um. In
der grau-oliven Dämmerung, die alle Umrisse schluckte, gab es
keine Säulen, keine Nischen und Mauervorsprünge. Die
große Höhle spannte sich wie ein riesiges Zelt über
ihm.
    Der Koloß aus Bhutan war risikoreiche Unternehmen gewohnt.
Und er war es gewohnt, die Dinge, mit denen er konfrontiert wurde,
nicht einfach auf sich beruhen zu lassen.
    Er ging dem seltsamen Thron entgegen.
    Alles war ruhig.
    Mahays Aufmerksamkeit war zum Zerreißen gespannt.
    Und wenn jetzt etwas geschah, dann…
    Da geschah es!
    »Nehmt ihn euch vor!« sagte die dunkle Stimme.
»Macht ihn fertig! Er hat das Medaillon! Er darf es nicht zu
Skelettus bringen. Es darf nicht zum Aufstand gegen Tamuur kommen
– er ist unser Herr, wir haben ihm zu dienen, um selbst einst an
der Seite der Mächtigen die Straße der Siegreichen zu
wandern!«
     
    *
     
    Was war das?
    Mahay Blicke hingen an den knöchernen Lippen. Der Knochenmann
auf dem Thron bewegte die fahlen, fleischlosen Kinnladen. Aus seiner
Kehle kamen die dunklen, schwirrenden Worte.
    Der Knöcherne lebte wie Skelettus, wie alle die anderen hier
in dem magisch verbannten Antolanien.
    Und dann ging es Schlag auf Schlag…
    Was sich hier abspielte, das hatte nichts mit dem
werwölfischen Verhalten der Knöchernen zu tun. Hier kochte
jemand seine eigene Suppe!
    Um ihn herum wurde es lebendig.
    Die fahle Tür knallte zu. Wie ein Pistolenschuß
hörte es sich an.
    Mehrere bewaffnete Knöcherne, die zum Teil Helme trugen, wie
Mahay ihn weiter unten in der Nähe des weißmagischen
Zentrums gefunden hatte, stürzten sich schwerterschwingend auf
ihn.
    Mahay mußte sich verteidigen.
    Sie fielen über ihn her und trugen alle die hellen,
dünnen Gewänder, die zum Teil so fadenscheinig waren,
daß die Knochenleiber durchschimmerten.
    Schwerter klirrten. Mahay schlug zu. Hart und unerbittlich.
    Gegner stürzten, von seinen Hieben getroffen.
    Die Schneide seiner Waffe ließ Knochen splittern und
vernichtete drei, vier Angreifer in wenigen Minuten.
    Während er sich einen weiteren Gegner vom Hals schaffte,
kreisten seine Gedanken wie ein Karussell in seinem Kopf.
    Bisher hatte er geglaubt, diesem Volk einen Gefallen zu tun.
    Skelettus und seine Berater waren angetan von der Vorstellung, den
Aufstand gegen Tamuur in die Wege zu leiten. Es bedurfte nur noch
eines entsprechenden Anstoßes, der jetzt mit dem
rätselhaften Medaillon möglich sein sollte.
    Aber da gab es innerhalb Antolanien Gegenkräfte, die diesen
Aufstand nicht wollten!
    Antolanier selbst! Sie arbeiteten gegen ihren Fürsten, gegen
die eigene Freiheit. Eine verblendete Gruppe arbeitete mit Tamuur
zusammen.
    Die Erkenntnis traf Mahay wie ein Blitz.
    Hier wirkte eine Sekte.
    Die fahlen Knochenplatten, der knöcherne Thron – die
Nähe des weißmagischen Zentrums…
    Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen.
    Hier vom Innern aus wurde die Welt Antolanien systematisch von
gegnerischen Kräften weiter beeinflußt.
    »Er darf nicht entkommen!« kreischte der Knöcherne
auf dem Thron. »Vernichtet ihn, vernichtet das
Medaillon!«
    Mahay sah sich von vier weiteren Gegnern umzingelt.
    Krachend schlugen die breiten Schwerter aneinander.
    Da stürzte der Inder.
    Ein Schwert sauste auf ihn herab.
    Geistesgegenwärtig rollte Rani sich herum. Keine Sekunde zu
früh.
    Klirrend krachte das Schwert auf den Boden. Der Schlag war mit
solcher Wucht geführt worden, daß es ihm prompt den Rumpf
durchtrennt hätte.
    Das Schwert brach in der Mitte entzwei.
    Der es geführt hatte, warf sich nach vorn und wollte sich auf
den Inder stürzen.
    Mahay wirbelte herum. Seine Beine schlugen wie Dreschflegel die
knöchernen Beine seines Gegners um. Der fiel und knallte auf den
Boden, daß sämtliche Knochen klapperten. Er griff nicht
minder geistesgegenwärtig nach dem Schwert eines Gefallenen, um
es Mahay von unten her in den Leib zu rammen.
    Da stand der Koloß von Bhutan auf

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