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Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster

Titel: Macabros 052: Aufstand der Knochenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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bestohlen!
     
    *
     
    Eben noch vom Triumph – jetzt von Todesangst beherrscht,
etwas verkehrt gemacht zu haben.
    Plötzlich befielen ihn Zweifel. Undwohin
führte sie?
    Woher wußte er, daß Aleana sich nicht irrte?
    Vielleicht war es grundverkehrt, was er da tat?
    Wurde er möglicherweise als ein Handwerkszeug benutzt, weil
ein anderer nicht dazu imstande war, hier eine letzte Entscheidung
herbeizuführen? War alles ein abgekartetes Spiel zwischen Aleana
und Tamuur?
    Die verrücktesten Gedanken kamen ihm in diesen Sekunden.
    »Nein! Nein! Nein!« schrie es in ihm. »Du irrst. So
ist es nicht! Vergiß die Einflüsse des Totenkopfmondes
nicht! Sie sind schon wirksam, auch hier… Denk an das
Gewölbe… das einst ein Tempel war… die Materie wird
verändert. Die Umwandlung greift auch nach diesem heiligen
Ort… aber es ist bis jetzt nicht gelungen.«
    Es war seine eigene Stimme, die er hörte.
    Und es schien, als sollte dieser Gefühlsausbruch der letzte
und entscheidendste sein.
    Jetzt hielt er das Medaillon in Händen – und das
Leuchten war immer noch an der gleichen Stelle, genau in der Mitte
des heiligen Sees.
    Rani verharrte in der Bewegung und wurde sich seiner
Körperhaftigkeit und seiner Umgebung voll bewußt. Und da
sah er sie dreidimensional und klar wieder ohne die Eindrücke
seiner jenseitigen Welt, in welche die anderen, die hierher kamen,
eingegangen waren.
    Plötzlich wurde ihm etwas Neues bewußt.
    Die anderen hatten gar nicht die Absicht gehabt, das Medaillon zu
holen! Sie waren gekommen, weil sie von dem Ort wußten, der sie
befreite aus dem Joch, das Tamuur oder Molochos oder beide ihnen
auferlegt hatten.
    Er konnte den See verlassen. Niemand hielt ihn zurück, nichts
war verändert – aber erst als er außerhalb des
niedrigen Sees war, wagte er es, die Hand zu öffnen und einen
Blick auf den eroberten Gegenstand zu werfen.
    Das Medaillon sah aus wie eine Emaillearbeit.
    Es war oval und zeigte ein männliches Konterfei – ein
gutgeschnittenes, markantes Gesicht.
    »Björn!« entrann es den Lippen Rani Mahays wie ein
Hauch.
    *
    Staub hüllte sie ein, und sie mußten husten.
    Bilder stürzten von den Wänden. Das Innere der Suite
glich einem Schlachtfeld.
    Die Wände rissen auf, die Vorhänge zerfetzten, die
beiden Frauen schrien wie von Sinnen.
    Noch ehe Anka und Tina die Tür erreichten, wurde die schon
aufgerissen. Von außen.
    Die beiden Detektive, die Tina Marino engagiert hatte,
stürmten herein, von den panischen Entsetzensschreien
angelockt.
    Tina und Anka liefen den beiden Männern direkt in die
Arme.
    »Was ist denn los?« fragte der breitschultrige
Detektiv.
    »Laßt uns ’raus, schnell!« stieß Tina
Marino hervor. »Seht ihr denn nicht, daß uns sonst die
Decke auf den Kopf fällt?«
    Die beiden Detektive blickten sich verständnislos an.
    Sie hatten geglaubt, Tina Marino zu Hilfe eilen zu müssen,
weil sie möglicherweise durch die fremde Besucherin in Gefahr
geraten war.
    Statt dessen rannten beide wie von Furien gehetzt nach
draußen, als herrsche im Innern des Luxusappartements das
Grauen.
    Thorwald Belman riß Anka an sich. Tina Marino lag
sekundenlang in den Armen des breitschultrigen Bewachers und atmete
schnell. Ihre Blicke gingen verständnislos in die Runde, und sie
konnte nicht fassen, daß diese Männer so ruhig
blieben.
    »Was ist denn passiert?« hörte sie wie aus weiter
Ferne die Stimme des Begleiters ihrer neuen Freundin.
    »Das Zimmer… die Decke… die Wände…
Thorwald, sie wankten plötzlich, der Verputz bröckelte ab,
Bilder fielen von den Wänden, Möbel kippten
um…«
    Der Norweger starrte verständnislos über Ankas Schultern
hinweg, die sich in einer plötzlichen Gefühlsanwandlung
umdrehte und in das Luxusappartement zurückblickte.
    »Aber ich… Tina, wir…« Zu mehr war sie nicht
fähig.
    Es gab überhaupt keinen Grund zur Aufregung.
    Das Zimmer war unverändert. Da standen die Möbel an Ort
und Stelle, nicht ein einziges Bild lag am Boden, die Vorhänge
waren nicht zerfetzt, und der Verputz löste sich nicht in
großen Brocken von Decke und Wänden…
     
    *
     
    Tinas und Ankas Blicke trafen sich in stummem Verstehen.
    »Wahnsinn ist wohl nicht ansteckend, wenn man davon ausgehen
würde, daß ich möglicherweise irrsinnig sein
könnte«, bemerkte Anka leise, sich aus Thorwalds Armen
lösend.
    Wie in Trance gingen die beiden Frauen ins Zimmer zurück.
    »Ich habe gesehen, was du gesehen hast, habe erlebt und
erlitten, was dir widerfahren ist«,

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