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Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Balkon hinauszugehen. Sie hatte das
Bedürfnis, frische Luft schnappen zu müssen.
    Wenn es sich dabei um einen Einfluß handelte, der von einem
Dämon gekommen wäre, dann hätte sich der sicher nicht
in dieser Stärke ausgewirkt. Aus Erfahrung wußte
Björn, daß in seiner Nähe sich solche Gedanken nicht
auswirken konnten. Er besaß die Dämonenmaske und trug das
Schwert des Toten Gottes bei sich. Gerade die Dämonenmaske aber
hielt ihm seine sichtbaren und unsichtbaren Feinde vom Hals. Es sei
denn, sie hatten Selbstmordabsichten. Die Maske, die ihm schon so
großartige Dienste geleistet hatte, schickte sie in das Nichts
zurück und löschte ihre Existenz aus.
    Es mußte also etwas anderes sein, das Tina Marino in seinen
Bann zog.
    War das alles, was hinter ihr lag, einfach zuviel für sie
gewesen? Rebellierte ihr Organismus auf die Durchgänge der
Dimensionsbarrieren, die für jeden anderen Menschen entweder gar
nicht möglich oder ganz und gar tödlich verlaufen
wären?
    Das Ganze war nach wie vor ungeklärt, und da es sich
jederzeit wiederholen konnte, war Tinas Leben aufs Höchste
gefährdet.
    Möglicherweise nicht nur das Tinas. Auch Ankas Leben stand
auf dem Spiel. Bei ihr konnte unerwartet der gleiche Zustand
auftreten.
    Björn wollte den Dingen auf den Grund gehen.
    Es würde besser sein, wenn sich die Freundinnen ein paar Tage
lang auf Marlos aufhielten, die neue Umgebung kennenlernten und sich
erholten. Kennenlernen sollten sie auch Carminia Brado, Pepe, Camilla
Davies und Alan Kennan, die Marios’ erste Einwohner waren.
    Anka und Tina sollten sich gegenseitig beobachten. Auch Rani Mahay
und Carminia sollten ein Auge auf die Freundinnen werfen.
    Bevor Björn in Einzelheiten seinen Vorschlag unterbreiten
konnte, wurde draußen angeklopft.
    Die inzwischen alarmierte Polizei war eingetroffen.
    Anka ließ die beiden Beamten ein.
    Der größere, ein gewisser Mike Philips, sprach die
Anwesenden an.
    »Da ist eine merkwürdige Geschichte im Umlauf«,
sagte er leise und ließ den Blick in die Runde gehen. »Die
Leute dort unten behaupten, daß von diesem Zimmer jemand aus
dem Fenster gesprungen sei.«
    »Aus dem Fenster gesprungen?« fragte Anka verwundert,
die Worte des Cops wiederholend.
    »Hm, wird gesagt.«
    »Aber das hätten wir doch merken müssen«,
schaltete Björn sich ein. »Wie Sie sehen, sind wir
vollzählig.«
    »Ist denn etwas passiert?« fragte der Inder
überrascht. »Wir haben hier nichts bemerkt.
    Ein Selbstmordversuch? Dann haben Sie sich in der Zimmertür
geirrt, meine Herren.«
    »Nein, das haben wir nicht. Man hat uns das Fenster genau
bezeichnet. Deshalb sind wir hier.«
    »Aber wie Sie sehen, ist nichts passiert«, redete Anka
Sörgensen wieder. »Da muß sich wirklich jemand geirrt
haben.«
    »Erlauben Sie, daß wir einen Blick hinauswerfen auf
Ihren Balkon, Miss?«
    »Aber selbstverständlich.«
    Die beiden Beamten folgten Anka nach draußen.
    Tina, Björn und Mahay blieben etwas im Hintergrund.
    Mike Philips starrte in die Tiefe, ließ seinen Blick die
Hotelwand entlangschweifen und wandte sich dann an Hellmark.
    »Verrückte Geschichte, kommt mir ganz merkwürdig
vor… sind Sie Artist?«
    »Nein, wie kommen Sie darauf?«
    »Hm«, das schien seine Angewohnheit zu sein, jeden
zweiten Satz, den er sagte, mit »hm« zu beginnen.
»Könnte ja sein, daß Sie ’ne neue Nummer
ausprobiert haben. Die Menschenansammlung da unten kommt nicht von
ungefähr. Von zahllosen Zeugen wurde bestätigt, daß
sie gesehen hätten, wie ein weiblicher Körper durch die
Luft flog und in Höhe zwischen dem dritten und vierten Stock
plötzlich von einem Mann abgefangen wurde. Dann sei der Spuk
plötzlich zu Ende gewesen. Es sei alles so schnell gegangen,
daß man die Einzelheiten gar nicht hätte beobachten
können.«
    »So etwas gibt’s doch nicht«, bemerkte
Björn.
    »Sagten wir uns auch. Aber Sie müssen Verständnis
dafür haben, daß wir Sie danach befragen.«
    »Aber natürlich…«
    »Uns ist das auch peinlich. Doch müssen wir der Sache
auf den Grund gehen. Sie haben also mit den Vorgängen, die man
gesehen haben will, nichts zu tun?«
    »Nein. Offenbar sind die Leute da unten einer Halluzination
zum Opfer gefallen.«
    Mike Philips nickte. »Hm, ja, so etwas soll es geben.
Entschuldigen Sie bitte die Störung! – Ladies…,
Gentleman… wir tun auch nur unsere Pflicht.«
    Er seufzte, ließ den Blick in die Runde gehen und blickte
Tina Marino aufmerksam an.
    »Wissen Sie, was die Leute gesagt

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