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Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Macabros 056: Die Leichenpilze kommen

Titel: Macabros 056: Die Leichenpilze kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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verbringst, immer zu
zählen sein werden. Marlos ist ein Zufluchtsort, ein Domizil der
Ruhe und des Friedens. Hier kann man Kraft schöpfen. Aber hier
wird der Kampf nicht entschieden. Der Krieg findet anderswo statt.
Molochos baut neue Brückenköpfe und versucht durch
Hinterlist und Heimtücke dein Leben auszulöschen. In den
meisten Fällen bist du auf dich allein gestellt.«
    »Das war mal richtig, Schoko«, sagte er zärtlich.
»Aber jetzt stimmt es nicht mehr. Ich habe Freunde gefunden, die
mich unterstützen. Pepe, Rani, du… da sind Camilla Davies
und Alan Kennan und neuerdings auch noch Anka und Tina… und Jim.
Es bleibt abzuwarten, wie er sich entwickelt, was er uns an
Kenntnissen übermitteln kann, damit unser Wissen um Xantilon und
die Ereignisse seinerzeit, die ganz offensichtlich den derzeitigen
ähneln, unsere Entscheidungen hilfreich beeinflussen
können.«
    »Es mag stimmen, was du sagst. Aber nur bedingt. Was
nützen dich deine Freunde, wenn sie hier sind – und du
allein auf dich angewiesen bist. Freiwillig kann keiner weg von hier.
Marlos ist in gewissem Sinn – ein Gefängnis.«
    Nun war es heraus und Björn wußte, was seine geliebte
Carminia ausdrückte.
    Aber eigentlich wußte er es schon lange, mußte er sich
im stillen eingestehen. Zum erstenmal jedoch war es beim Namen
genannt worden.
    Dies war das Handikap, seitdem durch Dämonenmanipulation ihr
früherer Aufenthaltsort für sie bedeutungslos geworden war.
Damals ging es ja noch, da sie aus eigenem Antrieb die Insel
aufsuchen konnten, wann immer sie wollten, ihr Leben aber unter den
Menschen sich abspielte.
    Die Isolation hier auf Marlos hatte zweifellos ihr gutes und war
äußerst wichtig, lebenswichtig oft… aber sie hatte
auch ihre Schattenseiten.
    »Der einzige, der frei ist, das bist du, Björn«,
fuhr sie fort. »Wann immer du willst, kannst du gehen. Wollen
wir nach draußen in die Welt – benötigen wir deine
Hilfe. Es gibt keine Tür für uns. Du hast es einfach. Ein
Gedanke genügt. Wie wünsche ich mir, durch Gedankenkraft da
oder dort zu sein. Für einen Normalsterblichen ist das nicht
realisierbar, ich weiß. Ich würde mir einfach ganz stark
wünschen, mitten in Rio zu sein auf einer belebten
Geschäftsstraße und…«
    Abrupt brach ihre Stimme ab. Aber nicht nur ihre Stimme war
weg.
    »Carminia?! Schoko!« entrann es Björn Hellmarks
Lippen. Er fuhr raketenartig in die Höhe und warf die
hauchdünne Decke weg, unter der die Brasilianerin eben noch
gelegen hatte.
    Jetzt – war sie verschwunden!
     
    *
     
    Es gab einen ungeheuren Lärm.
    Blech knallte auf Blech.
    Der Fahrer des aufgefahrenen Autos stieß einen Fluch aus.
Aber der kam zu spät. Er hatte sich ablenken lassen. Durch die
Schöne auf dem Bürgersteig, die dort stand wie eine
Offenbarung.
    Es krachte noch ein zweites Mal. Der Fahrer dahinter blickte auch
zu lange nach rechts. Ihm entging das Bremsmanöver des
Vorausfahrenden.
    In Rio de Janeiro gab es eigentlich nichts, was es nicht gab. Aber
das war eben doch nicht alltäglich.
    Das fand auch Jorge Castiles, der aus der Diskothek kam, sich
gerade eine Zigarette zwischen die Lippen schob und das Stäbchen
anzünden wollte.
    Wollte! Das Streichholz zwischen seinen Fingern brannte herab, und
er warf es schnell zu Boden in dem Moment, als die Flamme an seiner
Fingerkuppe leckte und er sich verbrannte.
    »Ich glaub’, ich träume«, sagte Castiles. Dann
stahl sich ein breites Grinsen auf seine Lippen, und seine Augen
weiteten sich.
    Er brauchte nur die Hand nach der Schönen auszustrecken und
schon konnte er sie anfassen.
    Die Frau war eine Klasse für sich. Castiles hatte schon viele
schöne Frauen gesehen, aber die übertrumpfte alle, die er
kannte.
    Ein perfekt modellierter Körper, als hätte ein
Künstler Hand angelegt! Ein ästhetischer Anblick – da
war alles so, wie es sein mußte. Und daß diese Frau
darüber hinaus außer einem schilfgrünen Mini-Slip
kein weiteres Kleidungsstück auf der Haut trug, machte
verständlich, weshalb drei Fahrzeuglenker ihren Blick von der
Straße nahmen und auf ihre Vordermänner auffuhren.
    Für Carminia Brado kam das Ereignis wie ein Blitz aus
heiterem Himmel.
    Straßengeräusche… Fahrzeuge… Passanten…
ein vertrautes Bild. Die Geschäfte, hellerleuchtet in allen
Farben, Neonreklamen, die Namen und Bilder formten…
    Rio! Brasiliens Metropole. Hier war sie geboren, hier war sie
aufgewachsen.
    Eben noch ein Gedanke… jetzt eine Vision?! Nein,
Wirklichkeit!
    Da war

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