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Macabros 057: Dämonenpest

Macabros 057: Dämonenpest

Titel: Macabros 057: Dämonenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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magischen Kräfte
orientierten sich die Plasmawesen kurz, dann schlugen sie die
Richtung ein, die sie zu fahren hatten, um zu dieser Frau zu
gelangen.
    Bestimmt wäre es für einen unsichtbaren Beobachter des
Geschehens nicht besonders verwunderlich gewesen, hätte er
erfahren, daß ihr Gespür ihnen den Weg nach Wiesbaden
wies. Dort, wo Ana Fedderson wohnte…
     
    *
     
    Als sich Ana Fedderson wieder in ihrer Wohnung befand,
zögerte sie keine Sekunde länger und schaute sogleich an
dem von Joe angegebenen Ort nach, ob er dort das Tagebuch auch
wirklich aufbewahrt hatte.
    Seinen Angaben zufolge – die er ihr noch vor wenigen Stunden
im Hospital anvertraut hatte, aus dem sie gerade zurückgekehrt
war, und damit sein wohlgehütetes Geheimnis zum ersten Mal einem
anderen Menschen gegenüber gelüftet hatte –
mußte sich das wertvolle Buch in einem Geheimfach in einer
Schublade befinden.
    Ana Fedderson war die Existenz dieses Geheimfaches gänzlich
neu, da Joe nie etwas darüber hatte verlauten lassen oder
daß sie eine Veränderung an der Schublade bemerkt
hätte. Aber sie wunderte sich langsam über gar nichts
mehr.
    Nachdem sie das Fach langsam aufgeschoben hatte, begann sie mit
zitternden Händen die ganzen Dinge, wie Kleidungsstücke
oder anderes, auszuräumen. Als sie damit fertig war, betrachtete
sie lange Zeit den Boden der Schublade.
    Die Geheimtür war so geschickt angebracht worden, daß
bei oberflächlicher Betrachtung nichts weiter auffiel. Der Boden
der Schublade erweckte einen natürlichen Eindruck, wie er eben
auch bei den Dutzend anderen Fächern dieser Art entstand. Nichts
davon deutete darauf hin, daß darunter ein Hohlraum war.
    Als Ana Fedderson die Tür zu dem Geheimfach entdeckt hatte,
atmete sie erleichtert auf. Endlich hatte sie das gefunden, was sie
suchte.
    Dennoch zögerte sie. Sie spürte, wie ihr warm wurde.
Jetzt erst wurde ihr bewußt, daß sie noch den Mantel
trug.
    Sie zog ihn aus und legte ihn achtlos beiseite.
    Dann wartete sie nicht mehr länger und öffnete die
Tür. Sie sprang auf, und eine Öffnung entstand, in der sie
fühlen konnte, daß dort etwas gelagert war. Es war das
Buch!
    Sie nahm es vorsichtig wie eine kleine Kostbarkeit heraus und sah
es sich an. Nichts daran wirkte ungewöhnlich, so daß es
ihr sofort ins Auge gestochen wäre. Auch nach einer eingehenden
Untersuchung fand sie nichts Besonderes.
    Joe hatte ihr gesagt, daß sie seine Aufzeichnungen, wenn sie
sie gefunden hätte, sofort vernichten sollte, ohne zuvor noch
darin zu lesen.
    Doch allmählich kamen ihr Zweifel an der Richtigkeit seiner
Worte. Schließlich war es Unsinn, was Joe ihr da gesagt hatte,
was ihm möglicherweise sogar unter dem Einfluß des hohen
Fiebers entfahren war. Und außerdem, was konnte es schaden,
wenn sie Einsicht in das nahm, was Joe jahrelang mit sich herumtrug?
Schließlich war sie immer noch seine Ehefrau.
    Daran, daß eine gewisse Neugier vielleicht Unglück
bringen konnte, wollte sie einfach nicht glauben. Von wem drohte ihr
schon Gefahr? Wer hätte denn Interesse daran gehabt, einer
einsamen Frau Schwierigkeiten zu bereiten, nur weil sie ein Recht in
Anspruch nahm, das ihr ohnehin zustand?
    Sie gab dies zu ihrer Rechtfertigung an und wollte damit
begründen, warum sie gegen ihre Prinzipien verstieß.
    Es war reine Neugier, die ihr Handeln bestimmte und unbesorgt
ernstzunehmende Warnungen bagatellisierte.
    Davon überzeugt, daß das, was sie tat, die einzig
richtige Maßnahme war, setzte sie sich in einen Sessel, klappte
das Tagebuch auf und fing an, darin zu lesen.
    Ihre Augen saugten sich an den handgeschriebenen Seiten ihres
Mannes fest und nahmen begierig alles auf, was dort stand.
    Darüber vergaß sie die Zeit und ihre Umwelt, so
daß sie das Eindringen der Taahks in ihre Wohnung beinahe nicht
wahrgenommen hätte.
     
    *
     
    Mirakel befand sich auf dem Dach eines Hochhauses, von wo aus er
eine vorzügliche Sicht auf das ihm gegenüberstehende
Gebäude und die Straße hatte.
    Jenes Bauwerk, das er ständig beobachtete, ohne seine
sonstige Aufmerksamkeit irgendwie zu beeinträchtigen, war ein
Altbau, der in vier Etagen unterteilt war.
    Im Parterre wohnten die Feddersons.
    Daß Mirakel nicht schon längst aufgegeben hatte und
nach Frankfurt in seine angenehme Wohnung zurückgeflogen war, um
den Rest der Nacht mit noch ein wenig Schlaf zu verbringen, hatte
eigentlich keinen bestimmten Grund.
    Er ahnte nur, daß etwas in der Luft lag, etwas Unheimliches,
Bedrohliches, das sich

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