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Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Titel: Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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seltsames
Ereignis.
    Dick Rogan blickte dem blonden Mann nach, der die schmale
Straße entlangging, sich noch mal umwand – und dann
verschwand, als würde der Boden ihn verschlucken, oder ein
Geist, sich auflösen.
    Rogan hielt den Atem an und mußte zweimal hinsehen.
    Der Mann, der sich ihm als Björn Hellmark vorgestellt hatte,
– war verschwunden. Rogan hätte schwören können:
der Besucher war nicht bis zum Ende der Straße gegangen.
    Der Arzt zog sich sofort ins Haus zurück. Er schloß die
Tür hinter sich ab und suchte den Behandlungsraum auf, wo der
Kranke schweratmend lag.
    Dick Rogan beobachtete Rani Mahay eine ganze Weile. Dann
entschloß er sich, noch eine Infusion anzulegen.
    Er löschte das Licht bis auf eine Notbeleuchtung und kam erst
jetzt dazu, in allen Einzelheiten über den nächtlichen
Besuch und die Ereignisse nachzudenken.
    Wachte er wirklich? Oder träumte er?
    Er öffnete das Fenster und atmete tief die müde
Nachtluft ein.
    Dies war Pompano, die Stadt, in der er seit nunmehr fünfzehn
Jahren eine Praxis unterhielt.
    Dies war aber auch die Stadt, in der letzte Nacht das Ehepaar
Melington mit einem unheimlichen Zwischenfall konfrontiert worden
war.
    Rany Mahay, der in seinem Fieberschlaf lag, konnte nicht ahnen,
daß die Vorkommnisse in Pompano um das Ehepaar Melington auch
mit den Hirnpuppen zu tun hatten…, daß das Haus der
Melingtons nur wenige hundert Meter von der Praxis Dr. Rogans
entfernt lag.
     
    *
     
    Der rote Punkt an dem opalisierenden Himmel der fremden Welt wurde
rasch größer.
    Frank Morell alias Mirakel, der sich über den Umfang der
Dschungel, die Weite der Flußlandschaft und einer eventuellen
Spur Oceanus’ informieren wollte, glitt aus dem
andersdimensionierten Himmel in die Tiefe, als er eine riesige
Kahlfläche entdeckte.
    Darauf standen nur vereinzelt ein paar Pilze, die jedoch mit dem
Erdboden verwachsen schienen und keinerlei Anstalten machten, sich
von der Stelle zu bewegen.
    In der weiten Schlucht zwischen den düsteren,
himmelkratzenden Hügeln standen riesige Säulen, als ob hier
vor langer Zeit ein Tempel gewaltigen Ausmaßes gestanden
hätte. Der Boden zeigte Risse und Spalten, und versteinerte
Pflanzenreste ragten aus der Tiefe, wirkten brüchig und
morsch.
    Aber da gab es noch mehr.
    Morell kam mit angewinkelten Beinen über der Stelle an, wo
Jeff O’Connor und seine Freundin wie zwei fahle Statuen in
inniger Verschlungenheit standen.
    Menschen! Im Tod hatte sie der Pilz, der die Struktur der Frau
nachvollzogen hatte, nicht mehr in sich aufgenommen.
    Mirakel fühlte festen Boden unter den Füßen.
Vorsichtig betastete er die erstarrten Menschen und ahnte, was hier
geschehen war. Er fürchtete nicht, durch die Berührung mit
der Struktur der Leichenpilze ebenfalls in Gefahr zu geraten. Sein
Körper war umgeben von einer strahlenden Aura, die wie ein
Schutzschirm wirkte, in der er sich ohne Gefahr in jedem Element
bewegen konnte.
    Dieser Ort kam ihm unheimlich vor. Er hatte das Gefühl
beobachtet zu werden.
    Von den Pilzen, die sich irgendwo versteckt zu haben schienen
– von Mysterion, dem Seelenfänger, der aller
Wahrscheinlichkeit nach in diese Dimension übergegangen war? Ihm
galt Morells besonderes Interesse. Der Geheimnisvolle aus dem
Atlantis vor zwanzigtausend Jahren, der bei Rha-Ta-N’my in
Ungnade gefallen war, zeigte seit seiner Flucht oder Loslösung
aus der unterseeischen Kammer im Bermuda-Dreieck wieder eine
erstaunliche Aktivität.
    Mirakel nahm an Hellmarks und Oceanus’ Expedition in erster
Linie durch den Auftritt Mysterions teil, der sein besonderes Ziel
war. Mysterion hatte sich zum Ziel gemacht, Mirakel zu vernichten und
ihn daran zu hindern, das Erbe der Dykten, das er in seinem
Bewußtsein uns seiner Erinnerung trug, völlig anzutreten.
Mysterion hoffte auf diese Weise wieder in die Reihen jener
eingegliedert zu werden, die Rha-Ta-N’my mit Gaben
überschütteten.
    Seine feinen Dyktensinne empfingen Geräusche. Er wandte den
Kopf und sah Hunderte von Pilzen zwischen den Hügeln in die
Schlucht eindringen, in der das riesige Tempelrelikt sich befand.
    In der Nähe der beiden aus Pilzstruktur bestehenden
Menschenstatuen blieb Morell stehen und harrte der Dinge, die da
kommen sollten.
    Es war ein eigenartiger Zug, der sich ihm näherte.
    Die Leichenpilze liefen langsam und bewegten sich mit einer
auffälligen Plumpheit. Es schien, als falle ihnen jeder Schritt
schwer. Dumpf platschend zogen sie ihre breiigen Glieder nach vom

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