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Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Titel: Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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es.«
    »Daß Molochos das einfach so zuläßt,
daß er denjenigen, der ihn hintergeht, nicht einfach
tötet.«
    »Eben das ist nicht einfach. Molochos kann keinen töten,
den er mal für sich angenommen hat. Wir sind wie er –
unsterblich. Nur eine Gewalttat vermag unsere Körper
auszulöschen. Aber diese Gewalttat kann keiner von uns begehen.
Weder Quappa Orgep noch Yron noch Manka Tarlep oder die anderen. Auch
Molochos sind die Hände gebunden. Keiner von uns kann dem
anderen den Tod bringen.«
    Noch immer war die Hand ausgestreckt.
    Da ergriff Björn diese Hand. »Ich hoffe auf eine gute
Freundschaft«, sagte der große, blonde Mann mit dem
Wikinger-Gesicht. »Durch sieben Schwarze Priester kam viel
Unheil in die Welt. Vielleicht wird es durch einen achten
abgemildert, der weiß, wo die Schwächen der
›Dämonenlebigen‹ liegen.«
    Björn Hellmark und Dwahl drückten sich die Hand.
    Zwei Erzfeinde waren sich als Freunde begegnet…
     
    *
     
    Dwahl weihte ihn ein, was er vorhatte.
    »Bisher ist es mir gelungen, vier Menschen aus den
absterbenden Pilzen zu befreien«, sagte er stolz. »Es
halten sich noch mehr Menschen in dieser Dimension auf, die verloren
sind und mit den Pilzen vergehen, wenn sie nicht rechtzeitig Hilfe
erhalten. Ich habe einen hier in diesem Tal
aufgespürt.«
    Mit einer eleganten Bewegung warf Dwahl den schwarzen Umhang
hinter sich, der wie ein dünner, seidiger Schal um seinen Hals
lag und leicht gerafft auf beiden Schultern gehalten wurde.
    Hellmark hielt sich in der Nähe des sich von Molochos
abgewendeten Schwarzen Priesters auf, beobachtete jede seiner
Bewegungen und achtete auf jedes Wort.
    Er hätte froh sein müssen über die Entwicklung, die
sich anbahnte. Und doch war er es nicht.
    Zu wenig paßte zusammen.
    Doreen Keith und die anderen, die Dwahl aus ihrem
Leichenpilz-Dasein befreit hatte, behaupteten, von Dwahl vor
»Hirnpuppen« gewarnt worden zu sein. Sie verwendeten Worte
für Wesen, die sie gesehen hatten – und die sie doch
angeblich nie ausgesprochen hatten!
    Mit Dwahl war es ähnlich. Der Begriff »Hirnpuppe«
war ihm völlig unbekannt?!
    Der Schwarze Priester fuhr mit flachen Händen über die
dicken Stengel der Pilze wie ein Wünschelrutengänger, der
irgendwelche geheimnisvollen Strahlen registriert.
    »Hier ist es!« sagte er plötzlich. Er wirkte sehr
froh. »Ich habe es gespürt.«
    Er strich den Pilz entlang und murmelte leise Worte in einer
unbekannten Sprache.
    Da veränderte sich die Oberfläche des Pilzes.
    Sie wurde hellgrün! Der Stengel vibrierte und blähte
sich auf. Dann platzte die oberste Schicht weg. Grün-grau
löste sich eine menschengroße Gestalt, die aussah, als
wäre sie von einer klebrigen Masse übergossen worden.
    Die Gestalt taumelte halbblind und wie mechanisch vom Pilz weg.
Dwahl und Björn konnten beobachten, wie die schmierige Schicht
an der Luft abtrocknete und staubig davonwehte, während die
Öffnung am erstarrten Pilz sich schloß.
    Die Figur einer Frau schälte sich unter der Staubschicht
heraus. Sie trug nichts auf dem Leib. Ihre Haare waren dunkel. Die
Frau war sehr hübsch.
    Björn kannte sie.
    Es war Astrid Reven, eine Mitarbeiterin aus der Privaten
Parapsychologischen Forschungsgruppe seines Freundes Richard
Patrick.
     
    *
     
    Sie schämte sich ihrer Nacktheit nicht. Sie war
glücklich, befreit und wieder sie selbst zu sein.
    Dwahl, der von Molochos als Versöhnungsangebot ganz
offensichtlich für die Jahrtausende währende
Enttäuschung zum Herrn über diese Welt hätte werden
sollen – war es in Wirklichkeit auch geworden. Er bestimmte den
Lauf der Dinge. Allerdings anders, als Molochos sich dies hatte
träumen lassen.
    Und er nahm das einfach so hin?
    Daran wollte und konnte Björn einfach nicht glauben.
    Astrid Reven bemühte sich, ihre Blöße so gut es
ging, mit den Händen zu verdecken.
    Nach der Befreiung der jungen Deutschen aus dem Pilz ging eine
Veränderung mit Dwahl vor.
    Er war sichtlich erschöpft. Der Schweiß stand ihm auf
der Stirn, und er wirkte wieder sehr blaß und nervös.
    Ein weiterer Anfall innerhalb weniger Minuten?
    Dwahls Hände zitterten, sein Atem ging stoßweise und
keuchend. In seine Augen trat jener unheimliche Glanz: Fieber! Ein
plötzlicher, gewaltiger Schub, der den abtrünnigen Dwahl in
einen Zustand versetzte, in dem sein Bewußtsein eine
Trübung erfuhr.
    »Flieht!« keuchte er. »Haltet euch hier nicht
länger auf«, brach es aus ihm hervor. »Hütet euch
vor den – Hirnpuppen!«
    Da

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