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Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Titel: Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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war es! Der Beweis. Dwahl selbst nannte diesen Begriff.
    Björn trat schnell nach vorn und umfaßte des Schwarzen
Priesters beide Hände. »Dwahl!« rief er. »Dwahl!
Was ist los mit dir? Warum dieser Zustand? Was willst du uns mit
›Hirnpuppen‹ andeuten?«
    »Gefahr – tödliche Gefahr!« Dwahls Lippen
zuckten. Er sah leidend und gequält aus. Man sah ihm an,
daß er sich bemühte, Björn und Astrid ins Auge zu
fassen, daß er sie aber gar nicht mehr richtig wahrzunehmen
schien. »Die Hirnpuppen können euch töten. Lauft,
versteckt euch in den Höhlen, – damit sie euch nicht
sehen…!«
    »Was meinst du mit den Hirnpuppen?«
    »Geschöpfe, die ich nicht kenne, die die Freiheit
vernichten wollen, die uns alle zwingen wollen, hier zu
bleiben.«
    Es fauchte, peitschte und schwirrte.
    Zwischen den Pilzen nahmen die Geräusche ihren Anfang.
    Björn Hellmark riß den Kopf herum. Er war darauf
gefaßt, einen Schwarm der kometenartigen Geschöpfe
heranjagen zu sehen.
    Aber noch war nichts von ihnen zu entdecken.
    Astrid Reven warf sich herum. Sie schien entweder aufgrund ihrer
durch den Pilzorganismus aufgenommenen Erkenntnisse eher zu
begreifen, worum es ging, oder sie machte so etwas Ähnliches
durch wie eine Hypnose, reagierte auf das Wort »Hirnpuppen«
wie die anderen bisher Befreiten reagiert hatten.
    Astrid Reven lief in der Tat, als ob es um ihr Leben ginge.
    Sie entfernte sich von dem Pilzwald und strebte den kahlen,
düsteren Hügeln entgegen, auf denen nie eine Pflanze
gewachsen war und nie ein Grashalm wachsen würde.
    Sie waren öd und leer und bestanden aus der Grundsubstanz
dieser Welt, weder Erde, noch Stein…
    Diese Hügel sahen eher aus wie zusammengeballte, schwarze
Wolken, die auf rätselhafte Weise erstarrt waren und ihre
bizarre Form nie wieder verändern konnten.
    Die peitschenknallartigen Geräusche verstärkten sich.
Die Luft in ihrer Nähe vibrierte.
    »Lauf… zu den anderen… wartet auf mich, bis die
Stunde günstiger ist…«
    Er wollte noch mehr sagen, aber die Kräfte verließen
ihn.
    Er taumelte. Björn streckte gerade noch rechtzeitig beide
Hände nach vorn, um den sich in Krampf krümmenden Mann
aufzufangen. Dwahl stöhnte und wimmerte. Sein Gesicht wurde zur
verzerrten Fratze.
    Hellmark sah, wie die Pilze – nur steinwurfweit von ihm
entfernt – in Bewegung gerieten, wie einige knirschend und
schmatzend abbrachen.
    Sporen wehten durch die bleifarbene Luft und reizten zum
Husten.
    Ein riesiger Schatten fiel auf die beiden Menschen.
    Vor ihnen – wie aus dem Nichts herauswachsend und rasch Form
und Gestalt annehmend – ragte plötzlich ein Wesen empor,
das selbst die höchsten Pilze noch übertraf.
    Ein Riese! Gut fünf Meter groß, breit wie ein Berg.
    Und wie sah er aus!
    Der Körper schien nur aus Muskeln und Sehnen zu bestehen. Das
Geschöpf mit dem quadratischen Schädel war völlig
unbehaart und hatte hervorstehende dicke Augenwülste, so
daß die tiefliegenden Pupillen kaum zu sehen waren und sich
förmlich Löcher in dem kantigen Gesicht bildeten. Die Ohren
waren spitz und lagen dicht an, die Nase kräftig, markant
hervorstechend. Ein großer, breiter Mund, den der Riese jetzt
öffnete…
    Was für ein Gebiß!
    Die Zähne waren groß und ragten aus den Kiefern wie
scharfgeschliffene Dolche. Die Eckzähne glichen denen eines
Vampirs, und links und rechts wurde der kantige, kahle Schädel
von zwei leicht nach innen gekrümmten Hörnern
gekrönt.
    Der Unheimliche gab ein fürchterliches Brüllen von sich
und brach dann mit zwei, drei schnellen Schritten durch den Pilzwald.
Die Pilzstengel knickten ab wie Streichhölzer.
    Unter dem donnernden Gebrüll aus dem Maul des gespenstischen
riesigen Geschöpfs zitterte die Luft.
    Es ging alles blitzschnell.
    Der Unheimliche preschte nach vorn, auf die beiden Menschen
zu.
    Dwahl, der Schwarze Priester, bekam von alledem nichts mehr mit.
Er hatte die Augen geschlossen. Sein Körper erbebte unter
Fieberschauern.
    Dem Unheimlichen lief rötlicher Speichel aus den Mundwinkeln,
tropfte auf seine Brust, und es sah aus, als ob dort Blutstropfen
herausquollen.
    Flucht!
    Björn riß Dwahl mit und lief durch die weit
auseinanderstehenden Pilze.
    Aber wenn er zehn, zwölf Schritte tat, machte ihr Verfolger
einen einzigen und stand unmittelbar hinter ihnen.
    Wie die Schaufeln eines Baggers stießen seine beiden
gewaltigen Hände in die Tiefe.
    Hellmark spürte förmlich den Luftzug, der über
seinen Kopf wischte.
    Der Mann aus Marlos ließ sich

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