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Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an

Titel: Macabros 060: Dwahls Hirnpuppen greifen an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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unsinnig anhört. Wir haben beide
vorhin dasselbe gesehen. Auch dafür haben wir keine
Erklärung. Ich habe – eine Gestalt gesehen, Bill!«
    »Was? Wie sah sie aus? Ein Mann? Eine Frau?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Weder das eine
noch das andere. Sie war kleiner als deine Keramikfiguren. Sie hatte
einen Kopf und einen Leib, aber keine Beine. Der Körper jagte
lautlos durch die Luft und verjüngte sich wie ein Kometenschweif
hinten am Leib. Zwei glühende Augen sahen mich
haßerfüllt an. Die Gestalt raste sich überschlagend
quer durch die Luft und löste sich dann auf. Bill, oh, Bill, was
ist hier los? Was erleben wir?«
    Er nahm sie in die Arme, dabei zitterte er genauso wie sie.
    »Ich weiß es nicht, Darling. Hier geht es nicht mit
rechten Dingen zu. An dem, was geschehen ist, was wir mit unseren
Augen sehen und unserem hoffentlich noch normal funktionierenden
Menschenverstand zu begreifen versuchen, ist jedoch nicht zu
rütteln. Es geschehen manchmal Dinge, für die es keine
Erklärung gibt. Bisher waren es immer nur andere, die von
irgendwelchen merkwürdigen, unerklärlichen
Zwischenfällen sprachen. Diesmal haben wir es selbst erlebt.
Scheinbar ohne Grund wird zerstört, was ich liebe, wofür
ich endlose Stunden gearbeitet habe… Warum es geschehen ist,
kann ich mir nicht erklären. Vielleicht werden wir es nie
erfahren. Vielleicht ist es ein einziges Mal geschehen, und es tritt
nie wieder auf. Vielleicht aber auch ist es der Auftakt zu etwas, dem
wir keinen Namen geben können…«
    Er glaubte an das letztere und hatte Angst.
    Aber die wollte er sich selbst nicht eingestehen.
     
    *
     
    Eine Bucht. Klein und wildromantisch. Dunkle Wasser schwappten
schäumend an einen nackten Felsen, der nicht auf dieser Seite
der Erde gewachsen war.
    Es war die andere Seite der Welt, nur durch besondere Tore und
Türen zu erreichen.
    Es war die – »Dimension der Leichenpilze«…
    Hinter der Bucht begann eine düstere Hügellandschaft,
die sich bis zum Horizont hinzog. Hier wechselte der Tag nicht mit
der Nacht, hier gab es keinen Mond und keine Sterne, keine Sonne.
    Der Himmel war fahlgrau. Lange Schatten webten darüber hinweg
wie Schleierwolken, die ein schwacher Wind vor sich hertrieb.
    Zwischen den Hügeln zeigten sich hohe, elfenbeinfarbene
Säulen, auf denen ebenfalls glatte, elfenbeinfarbene Bahnen
liefen, die sich in die Unübersehbarkeit der
Hügellandschaft bohrten und darin verschwanden.
    Die Luft war stickig wie in einem Treibhaus.
    Sehr feucht.
    Hinter einem der vorderen Hügel, fast in einer Erdmulde
verschwindend, bewegte sich im Schlaf eine menschliche Gestalt.
    Es handelte sich um einen Mann, der zerschlissene Blue-Jeans und
ein nicht minder fast unbrauchbares Hemd auf dem breiten,
muskulösen Oberkörper trug. Der Schläfer hatte eine
bronzefarbene Haut und fiel besonders auf durch eine prachtvolle
glänzende Glatze.
    Der Mann war ein Inder. Es war – Rani Mahay, der in der Welt
der dritten Dimension, im Park des von Richard Patrick erworbenen
Palais’ von einem auf ihn lauernden Leichenpilz hinterlistig in
den Teich gestoßen worden war.
    Mahay reckte die Glieder und erhob sich. Er kauerte in die Mulde
und lauschte. War da nicht ein Geräusch gewesen?
    Vorsichtig schraubte er sich weiter in die Höhe, blickte
über den Rand der Mulde hinweg, und kroch dann den Hügel
empor, um tiefer in das Land sehen zu können.
    Alles blieb ruhig. Es gab nichts Besonderes. Da verließ der
Inder den Platz, an dem er eine Zeitlang abwartend ausharrte. Aber
nichts war geschehen. Stimmten die Informationen nicht, die er
erhalten hatte?
    Der muskulöse Mann richtete sich zu voller Größe
auf und lief dann langsam zwischen den Hügeln auf die auf
Säulen ruhenden verschlungenen Pfade zu. Erst beim
Näherkommen schälte sich aus dem Zwielicht die tempelartige
Stätte, zu der diese Säulen und verschlungenen Pfade
führten.
    Rani Mahay hielt den Atem an. Sein Denken und Fühlen war auf
die Tempelstätte gerichtet. So etwas wie Erleichterung
erfüllte ihn. Er kannte diesen Ort! Von hier war er gekommen.
Nach dem Untertauchen, nach dem Sog, der ihn nicht mehr losgelassen
hatte. Auf einer steilen und scheinbar ins Unendliche führenden
Rutschbahn war er in die Tiefe der Erde geglitten, dabei in eine
andere Dimension gerutscht. Jede Einzelheit stand vor seinem
geistigen Auge. Mit den anderen – Dr. Tom Gerland und dem
Captain der Daytoner Mordkommission – war er hier
angekommen.
    Und dann?
    Von diesem

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