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Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt

Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt

Titel: Macabros 061: Wenn Shimba Loos Todesruf erschallt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dritt ritten sie auf den Zug der Verdammten zu. Die
angeketteten Frauen und Männer wurden alle der Hexerei
beschuldigt. Angeblich war erwiesen, daß sie sich alle mit dem
Teufel eingelassen hatten.
    Der Soldat, er nannte sich Philipp, wie Gerald bald erfuhr,
berichtete dem Franzosen, daß seine Truppe in der vergangenen
Nacht diesen Teufelsanbeterzirkel bei einem schwarzen Sabbat
aufgerieben hatte. Die meisten Mitglieder waren im Kampf getötet
worden. Bei den Gefangenen handelte es sich nur noch um einen
kläglichen Rest, der sich ergeben hatte.
    Die Männer hatten nun den Zug erreicht. Eben spielte sich
eine Szene vor Geralds Augen ab, die ihm die ganze Grausamkeit der
spanischen Inquisition gleich richtig vor Augen führte:
    Einer der Schergen schlug mit seiner Knotenpeitsche unmotiviert
auf die Gefangenen ein. Kein Soldat hielt ihn zurück. Auch
Philipp nicht.
    Die Umstehenden grinsten nur.
    Erschüttert sah Baskin dem Treiben zu.
    Eine Frau fiel dem Franzosen auf. Sie hatte langes, schwarzes
Haar, das ihre Blöße bedeckte. Auch auf ihrem Rücken
sah Baskin Striemen.
    »Genug!« rief Philipp seinem Mann zu. »Wir
müssen weiter! Cordoba ist nah!«
    Der Mann ließ ab und lief wieder neben den Gefangenen her.
Dabei glitt sein Blick immer wieder zu jener Frau hinüber.
Eigentlich war sie noch ein Mädchen, vielleicht gerade zwanzig
Jahre alt, aber schon gut entwickelt, eine Schönheit.
    Als hätte sie die Gedanken des Mannes erraten, drehte die
Spanierin sich um. Ihre glutvollen, schwarzen Augen hoben sich stark
kontrastierend von ihrer bleichen Haut ab. Das lange schwarze Haar
verlieh ihr einen vollendeten Rahmen von Rasse.
    Einen Augenblick lang musterte sie den Franzosen Jose
prüfend, dann lächelte sie ihm aufmunternd zu.
    Es war jedoch kein frohes Lächeln. In ihren
Gesichtszügen schwang ein Hauch von Bitterkeit mit, wie Gerald
ihn nicht an ihr vermutet hätte.
    Sie trug den Zug der Leidgeprüften an sich, den Ausdruck, den
Menschen an sich hatten, denen Unrecht widerfahren war.
    Gerald vermochte nicht, sich von diesen Augen zu lösen. Das
Mädchen wirkte so schutzbedürftig. Die melancholischen
Züge ihres Gesichts ließen sie noch hübscher
erscheinen, obwohl Baskin ahnte, daß es normalerweise nicht so
aussehen konnte.
    Übergangslos wandte die schöne Unbekannte ihr Augenmerk
von ihm ab. Schweigend lief sie mit ihren Leidensgenossen. Ihre
Schritte wirkten lahm, vor Erschöpfung ermüdet.
    Gehörte sie wirklich zu diesen verdammenswerten
Geschöpfen, die die Mächte der Finsternis verehrten?
    Baskin wollte es nicht glauben. Konnte sie nicht völlig
unschuldig in diesen Kreis geraten sein?
    »Wer ist dieses Mädchen?« fragte er Philipp, doch
der zuckte nur die Schultern.
    »Ich habe sie nicht gefragt«, erwiderte er. »Was
geht es mich auch an. Sie ist eine Hexe und muß ihrer
Bestrafung zugeführt werden!«
    »Und da fragt Ihr sie nicht mal nach ihrem Namen?«
    »Wieso sollte ich?« fragte der Soldat befremdet.
»Ihr Hexenname würde ja doch anders lauten. Was hätte
ich davon, wenn sie mir ihren menschlichen Namen preisgeben
würde?«
    Gerald sagte nichts mehr. Er spürte, daß es keinen Sinn
hatte. Philipp war schon so mit seiner Aufgabe verwachsen, daß
er wohl gar nicht mehr auf den Gedanken kommen konnte, daß ihm
mal eine unschuldige Person in die Maschen seines Netzes geriet.
    Der Abend kam schnell. Einen halben Tagesritt von Cordoba entfernt
schlugen die Soldaten ihr Lager auf.
    Der Bauer, auf dessen Boden die Gruppe nächtigte, brachte
große Karaffen mit Wein. Schnell machte das erste
Gefäß seine Runde und war leer, ehe es die zweite Runde
beendet hatte.
    Die Soldaten zechten bis zum Geht-nicht-Mehr. Gerald Baskin hielt
sich zurück. Er wollte noch einen Plan ausführen.
    Als die Stimmung ihren Höhepunkt schon überschritten
hatte, setzte Gerald Baskin sich in Richtung auf die Gefangenen hin
ab.
    Vorsichtig schlich er auf die Scheune zu, in der die Gefangenen
für diese Nacht untergebracht worden waren.
    Die Wächter schliefen. Der Wein hatte das seinige getan, um
die Männer ihre Pflicht nicht erfüllen zu lassen.
Schnarchend lagen sie vor dem Scheunentor.
    Leise tastete sich Gerald im Finstern an ein Fenster heran. Es gab
keine Scheiben in dem Rahmen.
    Nur mühsam gewöhnten sich die Augen des Malers an die
Dunkelheit. Die Teufelsanbeter schliefen. Ein penetranter Geruch ging
von diesen Menschen aus. Für Gerald Baskin war das kein Wunder.
Immerhin gab es keine Waschmöglichkeiten für

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