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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Herzschlag stockte, als er daran, dachte, wie es
zusammenhängen könne. Sequus war der zentrale Vermittler.
Er hatte die Feuerbestien als Marionetten benutzt – er benutzte
nun seine fischgesichtigen Untertanen ebenfalls wie Werkzeuge.
    Sequus war der telepathische Empfänger – und
Wiedergeber.
    Je näher Björn sich im Wasser oder wassernahen Raum
aufhielt, desto großer wurde das Risiko, durch Sequus’
über sensible Sinne aufgespürt zu werden. Und dann
brauchten seine Werkzeuge nur noch zuzupacken…
    Hellmark bemühte sich verzweifelt, die Flut der Gedanken
abzulocken. Bei jemand, dem es selbst nichts Fremdes mehr war,
telepathischen Kontakt mit einem Wesen im Zwischenreich zu halten,
konnte man erwarten, daß er es verstand, Gedanken, die er nicht
unbedingt mitteilen wollte, auch zurückzudrängen.
    Seinen Freund Al Nafuur, der dieser Kontaktmann im Zwischenraum
war, konnte sein Bewußtsein ruhig offen liegen wie ein
aufgeschlagenes Buch, vor ihm hatte er keine Geheimnisse.
    Sequus aber war ein Feind. Wenn er etwas ahnte, dann…
    Da sprudelte das Wasser rund um ihn auf. Vier, sechs, acht, zehn
schuppige Arme stießen blitzschnell nach vorn.
    Er war umringt!
    Die Ursen schossen aus der Tiefe empor. Hellmark stieß sich
ab. Gleichzeitig riß er sein Schwert empor und schlug um
sich.
    Er tötete zwei, drei Ursen auf Anhieb. Die feindliche Reihe
lichtete sich. Hellmark nutzte die momentane Verwirrung seiner Gegner
aus, um nach vorn zu schnellen. Er stieß mit dem Kopf aus dem
Wasser, atmete aus und tief wieder ein. Rundum wimmelte es jetzt von
Gegnern. Sie kamen vom Land und auf dem Wasser auf ihn zu. Es war,
als ob ein stiller, geheimnisvoller Befehl sie leite…
    Im Wasser waren sie überlegen. Da waren sie beweglicher.
    Raus auf’s Land. Hier hatte er vielleicht noch eine Chance zu
entkommen.
    Aber Sequus ließ ihm keine Chance mehr. Wie die Dinge sich
entwickelten, bewiesen sie, daß er die Falle geschickt
aufgebaut, und daß Hellmark sich benommen hatte wie ein
blutiger Anfänger.
    Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen war es ihm unmöglich;
gewesen, diesem Zwischenfall zu entgehen.
    Er geriet von einer Sackgasse in die andere.
    Er preschte den abfallenden Uferrand nach oben, hinein in die
dicht schließenden Reihen der Ursen.
    Dicht standen sie gestaffelt. Mehrere Male konnte er mit dem
Schwert zustoßen. Dann war es aus. Sein Weg zum Ufer hoch wurde
zum Spießrutenlaufen.
    Hunderte von Lanzenstangen prasselten auf ihn nieder.
    Sie töteten ihn nicht?
    So einfach hatten sie es noch nie gehabt!
    Da stimmte doch etwas nicht. Sequus wollte ihn lebend.
    Björn Hellmark brach unter den Schlägen zusammen. Wie im
Krampf umklammerte er mit seiner rechten Hand weiterhin das Schwert
des Toten Gottes, als das Bewußtsein ihn bereits
verließ.
    Sein ganzer Körper war verspannt. Mit Schwimmhäuten
versehene Schuppenhände packten ihn und zogen ihn die
Böschung hinab.
    Abermals klatschte Hellmark ins Wasser. In dem riesigen See
wimmelte es von Ursen.
    Das alles bekam er nicht mehr mit. Es ging nicht allzu tief hinab.
Nur zehn Meter unter der Oberfläche des großen Binnensees
lagen die ausgedehnten Palastgärten und neuerstandenen Hallen
des Herrschers.
    Eine Tempelstadt unter dem Wasser.
    Sie wirkte düster und kahl und war ohne jede
Freundlichkeit.
    Es gab. Hallen, da standen die Wasser bis unter die Decke, es gab
solche, in denen gerade der Boden bedeckt war.
    In einem solchen Saal hielt Sequus, der Ursenkönig, sich
auf.
    Er saß auf seinem steinernen Thron zwischen zwei
mächtigen Säulen. Der Thron wurde flankiert von in Stein
dargestellten Fischen, die mit Flügeln versehen waren.
    Die gleichen Flügel besaß auch Sequus.
    Man warf den Menschen vor seine Füße.
    Ein grausames Lächeln umspielte die Fischlippen des
Herrschers. »Noch hält er das Schwert umklammert. Selbst in
der Bewußtlosigkeit läßt er es nicht los. Er ist ein
Narr. Er begreift nicht, daß sein Weg zu Ende
ist…«
    Auf einem Podest in Reichweite des Herrschers stand ein weiterer,
kleinerer Thron. Zu dem führten sieben Stufen hoch. Auf den
Innenseiten der Stufen gab es Mulden, die faustgroße,
siegeiförmige Gebilde enthielten.
    Die Siegel von Kh’or Shan!
    Zwei davon fehlten. Die waren schon erbrochen.
    »Er ist gekommen, um diesen Thron zu vernichten. Er ahnt
nicht, daß er zu einem wichtigen Zeitpunkt eingetroffen ist, um
den Bruch des dritten Siegels zu erleben, der Xantilon, die Welt, von
der er einst kam, aus der Asche

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