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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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kühle
Gestein.
    Es fühlte sich an wie geschliffener Fels.
    Über das Gesicht der braunhäutigen Frau huschte ein
Lächeln. Dann begann sie mit verstärkter Anstrengung das
fortzusetzen, was sie begonnen hatte.
    Mit bloßen Händen schaufelte sie die lockere Erde
heraus, riß weitere Gras- und Moosbüschel aus dem Boden
und warf sie achtlos zur Seite.
    Schließlich entstand ein Loch im Boden, das einen Umfang von
einem Quadratmeter hatte.
    In der Finsternis war es der Brasilianerin nicht möglich,
Einzelheiten zu erkennen. Sie mußte sich auf ihr Gefühl
verlassen.
    Mehr als einmal tastete sie die Ränder der Platte ab, die sie
freigelegt hatte.
    Carminia war noch nicht ganz zufrieden mit ihrem Werk. Sie grub
weiter. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als das Loch zu
erweitern, um jene minimale Erhöhung zu finden, die sich dort
befand.
    Diese Erhebung war gerade so groß, daß man den kleinen
Finger darunter schieben konnte.
    Damit betätigte sie den Kontakt…
    Abwartend kniete Carminia am Rand des Lochs, das sie mit
bloßen Händen gegraben hatte. Im Boden machte sich ein
knirschendes, mahlendes Geräusch bemerkbar. Die quadratische,
glatte Felsenplatte bewegte sich. Spiralförmig drehte sie sich
zur Seite und schob sich unter eine andere Platte, die noch vom
Erdreich, von Moos und Gras bedeckt war.
    Die Brasilianerin hielt den Atem an.
    Aus der Tiefe sickerte ein eigenartiges, fluoreszierendes
Leuchten. In dem diffusen Licht erkannte sie die steil nach unten
führende Treppe, die sich irgendwo in unbekannter Tiefe
verlor.
    Die oberen Stufen waren glatt und noch frei… darunter waren
dann die Stufen bedeckt.
    Bleich und phosphoreszierend leuchteten die Knochen im Dunkeln des
Schachtes. Skelette lagen auf den Treppen, zum Teil zerbrochen, zum
Teil noch erhalten… es gab kaum eine Stufe nach unten, auf der
nicht mindestens ein Skelett lag.
    Die Bilder waren entsetzlich. Jeder, der hierher gekommen war, der
versucht hatte, die Treppe nach unten zu gehen – war nicht ans
Ziel gekommen. Schon nach wenigen Schritten mußte ihm das
Fleisch von den Knochen gefallen sein…
    Trotz dieser ganz offensichtlich auf der Hand liegenden Tatsache
tat Carminia Brado etwas Ungeheuerliches. Sie sprang auf und lief zu
dem Versteck zurück, wo Pepe sich aufhielt. Sie weckte ihn.
    »Komm’! Komm’ schnell… ich habe etwas
entdeckt, wo wir sicherer sein werden, als sonst irgendwo auf der
Welt.«
    Verständnislos blinzelte der 14jährige Junge sie an. Er
brauchte einen Moment, um zu sich zu kommen. »Aber wieso, ich
verstehe das nicht, Carminia… Wir sind doch hier…«,
stammelte er verschlafen.
    Die Brasilianerin zog ihn einfach mit sich, direkt zu dem Schacht
mit der in die Tiefe führenden Treppe.
    Da brachen rings um sie herum Äste und Zweige auseinander,
und die Büsche teilten sich.
    Aus dem Dunkeln kamen die Ursen!
    Drei Sekunden lang waren die Brasilianerin und der Junge wie
gelähmt.
    »Sie haben uns gefunden!« schrie Pepe gellend.
    Waren es zwanzig, dreißig oder vierzig Feinde, die rasend
schnell auf sie zukamen und sie einkreisten?
    Kein Ausweg mehr… der Fluchtweg war ihnen
abgeschnitten…
    Drei, vier Sekunden Zeit blieb ihnen noch. Der Weg zum Schacht!
Noch zwei schnelle Schritte…
    »Lauf, Pepe!« stieß Carminia Brado aufgeregt
hervor. »Das ist unsere einzige Rettung!«
    Der Junge stolperte zum Rand des Schachtes. Dann sah Pepe die fahl
leuchtenden Skelette vor seinen Füßen…
     
    *
     
    Als Björn Hellmark zu sich kam, dröhnte sein
Schädel.
    Er versuchte mit der Rechten nach seinem Kopf zu greifen. Das ging
aber nicht, und benommen registrierte er, daß seine Hände
ihm auf den Rücken gebunden waren.
    Er hob die bleiernen Augenlider.
    Anfangs nahm er seine Umgebung verschwommen wahr.
    Schemenhafte Umrisse eines riesigen Saales… Säulen und
Standbilder, die diesen Saal stützten und zierten. Doch von
Zierde konnte eigentlich kaum die Rede sein. Es waren schauderhafte
Gestalten – dämonenfratzig und unheimlich anzusehen –
die den breiten Korridor flankierten.
    Schattenhafte Bewegungen nahm Hellmark wahr. Dazwischen unruhig
flackerndes Licht. Feuerbestien… sie waren also auch noch da.
Noch immer unterstützten sie Sequus, den König der
Ursen.
    Björn Hellmark blickte sich in der Runde um.
    Erst jetzt merkte er, daß er sich in einer bizarren Bucht
befand, in die man diese Tempelhalle paßgerecht gestellt
hatte.
    Die Säulen waren direkt aus dem dunklen, glatten Fels
gearbeitet.
    Es dauerte eine

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