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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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›Toter
Gott‹ gab und dessen Sohn er als Kaphoon offensichtlich gewesen
war. Doch selbst aus dem ›Buch der Gesetze‹ war nicht zu
erfahren gewesen, wie die Dinge seinerzeit über die Bühne
gegangen waren. Das Gesetzbuch der Alten beschrieb auch weniger die
Zeit und das Leben damals auf Xantilon, sondern war mehr als
prophetisches Werk auf die Zukunft gerichtet zu betrachten.
    Die künftigen Aktivitäten des Molochos’ waren darin
zum Teil ausgeführt. Schon jetzt aber war eindeutig zu erkennen,
daß Molochos seine Pläne zum Teil grundlegend
geändert hatte. Er führte sie anders aus. Beabsichtigte er,
das Rad der Geschichte zurückzudrehen und noch mal dort
anzufangen, wo er seinen kapitalen Fehler gemacht hatte?
    Hellmark wurde das Gefühl nicht los, daß die Palette
der Gefahr in der Zwischenzeit eher reicher denn ärmer geworden
war.
    Er mußte sich eine schreckliche Tatsache eingestehen. Diese
Wesen, von denen aus die Hauptgefahr ging – verstanden es
vortrefflich, im Hintergrund zu bleiben und die Fäden nur zu
ziehen. Dazu gehörten Rha-Ta-N’my, Molochos, Mandragora und
nun Sequus, den er kennengelernt hatte… alle anderen Feinde, mit
denen er mehr oder weniger intensiv zu tun gehabt hatte, standen auf
einer niederen Ebene. Er hatte immer nur kleine Kriege gewonnen, aber
keine Schlacht. Wenn er all die Dinge, bedachte, die er in der
näheren und weiteren Vergangenheit erlebt und überstanden
hatte, dann kam es ihm so vor, als ob die Heere der Dämonen
einer Hydra mit tausend Köpfen glichen. Schlug man ihr einen
Kopf ab, wuchsen zwei neue nach…
    Das Übel an der Wurzel packen, zuckte der Gedanke in seinem
Bewußtsein auf.
    Was kann ich tun? schrie es in ihm. Sein Ruf galt Al Nafuur, dem
Zauberpriester der Weißen Kaste aus dem fernen Xantilon. Al
Nafuur hatte mit seinen Getreuen, wie Molochos, das ewige Leben
erlangt. Doch nicht mit dämonischer, sondern auch
göttlicher Gnade. Körperlos existierte sein unsterblicher
Geist in einer vom Licht erfüllten Ebene zwischen Diesseits und
Jenseits. In vielen, schier ausweglos erscheinenden Situationen hatte
Al Nafuur bewiesen, daß ihm das Leben seines Schützlings
Björn Hellmark sehr viel bedeutete. Unter eigener Gefahr –
die Björn sich jedoch nicht vorstellen konnte, wie sie aussah
– hatte er aus seiner geistigen Welt heraus Kontakt mit ihm
aufgenommen. Er konnte sich das Risiko für Al Nafuur nur so
erklären, daß der befürchten mußte, von
dämonischen Geistströmen aufgespürt und attackiert zu
werden.
    Die Warnung im Traum hier in dieser Dimension war durch ihn
gekommen. Al Nafuur hatte die Annäherung der beiden Todesboten
der Apokalypta wahrgenommen und erkannt, daß Hellmark
allerhöchste Gefahr drohte.
    Gib mir einen Rat, Al Nafuur! dachte Hellmark intensiv. Wenn du
etwas erkennst, was ich nicht erkennen kann, teile es mir mit.
    Sequus’ teuflisches Lachen ließ ihn zusammenfahren.
»Da ist niemand, der dir helfen könnte, Björn
Hellmark. Weder Freunde aus Fleisch und Blut, noch einer, der nur aus
Geist besteht. Deine Stunde hat geschlagen! Und die Aussichten
Molochos’, sein Ziel zu erreichen und die versprengt wirksam
werdenden Kräfte zu vereinen, sind um ein Vielfaches
gestiegen.«
    Sequus war ein Teil der Überlegungen Hellmarks nicht
entgangen. Die telepathischen Qualitäten des Ursenkönigs
waren unbestreitbar.
    Björn biß sich auf die Unterlippe. Seine Lage war
verzweifelt. Sequus wollte ganz offensichtlich hier ein Exempel
statuieren, um zu beweisen, daß er, der einem anderen
Volksstamm angehörte, nicht geringere
Führungsqualitäten besaß, die ihn
möglicherweise’ an die Stelle des Molochos’
rücken konnten…
    Eine wahnwitzige Idee stieg in Björns Bewußtsein auf.
Man müßte die beiden gegeneinander aufhetzen! Molochos
hatte seine Ziele, aber es war ganz eindeutig zu erkennen, daß
auch Sequus eigene Pläne verfolgte.
    Doch dies waren nicht die Zeit und der Ort, um darüber
Gedankengänge anzustellen. Er hatte nicht die geringste
Möglichkeit, irgend etwas an den Vorgängen zu ändern.
Hilflos an die steinerne Totensäule gebunden, war er der Gnade
und Ungnade des dämonischen Schuppenwesens ausgeliefert.
    »Niemand mehr ist imstande die Kettenreaktion, die mit dem
Bruch des ersten Siegels sich ereignet hat, noch aufzuhalten«,
fuhr Sequus ungerührt fort. »Es wäre wirklich schade
gewesen, wenn meine beiden Freunde es geschafft hätten, dich zu
töten. Dann hätte ich den Triumph, wie er mir nur zuteil
wird,

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