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Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche

Titel: Macabros 065: Xantilon - Urkontinent aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Suchschiffs, nach
oben. »Allerdings ist sie noch immer nicht auf dem Solarschirm
zu erkennen. Nur durch direkte Sicht können wir sie
wahrnehmen…«
    Snowdon gab genauen Bericht. Militärisch knapp und
präzis teilte er mit, was er entdeckt hatte. Sie umrundeten U 77
zweimal. Das Boot wies nicht die geringste Beschädigung auf.
Lautlos glitt es mit der Strömung – den eigenen Antrieb
abgeschaltet – durch sein Element.
    Zwischen dem Miniatur-Unterseeboot, der VICTORY und der
Kommandantur auf Hawaii hatte man eine Konferenzschaltung
vorgenommen, um jeder neuen Situation auch von allerhöchster
Stelle aus mit den richtigen Maßnahmen und Entscheidungen
gerecht zu werden.
    Unmittelbar neben U 77 liegend, die im Vergleich zu dem
Miniatur-U-Boot, wie ein Gigant wirkte, nahm Clark Snowdon mit voller
Sendeenergie Kontakt zum Funklabor auf.
    »Nun macht keinen Unsinn, Jungens«, meldete er sich,
»und sagt mir guten Tag. Wir haben euch gefunden.« Dann
nannte er das Codewort. Dies war vereinbart für den Fall,
daß es irgendeinen Zwischenfall gab, der nur durch direkten
Kontakt zwischen beiden Parteien geklärt werden konnte.
    Doch selbst auf dieses Codewort reagierte niemand.
    Die Kameraden in dem Suchboot sahen sich betroffen an.
    Nachdem sie U 77 ausgemacht hatten, waren sie noch immer
überzeugt davon, daß offensichtlich nur ein
geringfügiger technischer Defekt dafür verantwortlich zu
machen sei, weshalb sich das Schiff nicht meldete.
    Doch da schien es in der Tat ernstere Gründe zu geben.
    An Bord brannten noch alle Lichter. Die Bullaugen waren
hellerleuchtet. Clark Snowdon, neunundzwanzig Jahre alt,
breitschultrig, muskulös, sportlich gestählt, ließ
sich zu einem risikoreichen Unternehmen hinreißen.
    So nah wie möglich steuerte er das Miniaturboot an die
Fensterreihen von U 77 heran. Die kleinen Bullaugen ermöglichten
eine nicht gerade hervorragende Sicht, doch im Notfall griff man eben
zum letzten Strohhalm.
    Die Geschwindigkeit des Miniaturbootes war der von U 77
angepaßt. Dann endlich lag der kleine, zigarrenförmige
Körper neben dem zu ihm im Vergleich wirkenden Riesen, und die
Bullaugen befanden sich in gleicher Höhe zueinander.
    Im Innern der kleinen Kommandozentrale wurden alle nur
entbehrlichen Lichter ausgeschaltet.
    Geisterhaft grün und fahl leuchteten die
Instrumentenanzeiger.
    Um so heller wirkte das Licht aus dem Innern von U 77.
    Die Männer preßten ihre Gesichter an das dicke
Glas.
    Da war die Kommandozentrale von U 77 – leer… Da war das
Funklabor – leer…
    Die vier Männer von der VICTORY hielten den Atem an.
    »Das gibt es doch nicht!« entfuhr es einem von ihnen.
»Die können sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst
haben…«
    Aber genauso sah es aus. In dieser Tiefe hatte keiner das Boot
verlassen können. Das widersprach allen Naturgesetzen. Die
Männer wären zusammengedrückt worden, als hätte
eine Dampfwalze sie überrollt…
    »Hallo!« machte die Stimme des Commanders aus dem
geheimen Hauptquartier auf Hawaii sich bemerkbar. »Was ist denn
los? Warum hört man denn nichts mehr von euch? So meldet euch
doch!«
    Mit belegter Stimme informierte der erste Offizier den General auf
Hawaii von ihren Wahrnehmungen.
    Sie umrundeten U 77 auf diese Weise zweimal, ohne die geringste
Spur von den Kameraden darin festzustellen:
    Clark Snowdon beschrieb in dieser Zeit ganz genau das Aussehen der
Kabinen und die Eindrücke, die sie vorfanden.
    »Jetzt müßte man halt hinübergehen
können, um an Ort und Stelle nachzuprüfen, was da wirklich
los ist«, murmelte einer der vier Männer in der engen
Kabine.
    Dem wollte Clark Snowdon noch etwas hinzufügen.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    »Was ist denn das?« fragte in diesem Moment Tommy, der
jüngste der Mannschaft, der für den reibungslosen
Funkverkehr in dem Miniatur-U-Boot verantwortlich war. »So etwas
habe ich ja noch nie gesehen…«
    Damit meinte er das violette Leuchten, das lautlos und schnell
näher kam.
    Einige Sekunden lang herrschte betretenes Schweigen.
    Die vier Männer in dem Suchboot hatten nur Augen für das
geheimnisvolle Licht, das wie ein Schleier aussah und von der
unterseeischen Strömung herangetragen wurde.
    Der Umfang war gewaltig. Bald füllte das Licht so stark ihr
Blickfeld aus, daß sie links und rechts, darüber und
darunter nichts mehr von der ursprünglichen Färbung des
Meeres wahrnehmen konnten.
    »Was seht ihr? Hallo – was geht da unten bei euch
vor?« General Houseman auf Hawaii war deutlich

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